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Gräfendorf
Große Aufregung in Gräfendorf: Landratsamt Bad Kissingen untersagt Wassersport auf der Saale
Große Aufregung im Gemeinderat Gräfendorf und auch in der Bevölkerung entstand durch das unbefristete Fahrverbot auf der Fränkischen Saale.
Bootsfahrer auf der Fränkischen Saale bei Diebach im Jahr 2023.
Foto: Sandra Kleinheinz | Bootsfahrer auf der Fränkischen Saale bei Diebach im Jahr 2023.
Wolfgang Schelbert
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:47 Uhr

Große Aufregung im Gemeinderat und auch in der Bevölkerung entstand durch das unbefristete Fahrverbot von Paddelbooten und anderen Wasserfahrzeugen auf der Fränkischen Saale auf einer Länge von 60 Kilometern im gesamten Landkreis Bad Kissingen bis nach Morlesau. Begründet wurde dies mit Gefahren durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume in diesem Abschnitt. Das Fahrverbot gründet letztlich auf ein hausgemachtes Problem des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen, das entweder kein Geld für die Uferpflege ausgeben möchte oder indirekt die Naturschützer in diesem Raum unterstützt, einen naturbelassenen Uferbewuchs zu fördern, hieß es im Gemeinderat.

Früher pflegten die Grundstücksbesitzer die Uferstreifen entlang der Saale noch selbst. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Wasserwirtschaftsamt die Uferstreifen auf fünf Metern Breite entlang der Saale gekauft und pflegte diese auch. Im Landkreis Main-Spessart wird dies auch noch durch eigene Kräfte oder Lohnunternehmen durchgeführt. Doch im Landkreis Bad Kissingen wurde dies in den vergangenen Jahren unterlassen und nun sperrt das Amt die Befahrung der Saale für Wasserfahrzeuge aller Art. Das trifft die acht Bootsverleihe entlang der Saale empfindlich.

Die Gemeindeverwaltung befürchtet nun eine Verlagerung der Freizeitaktivitäten der Paddler und Bootsfahrer auf dem unteren Saaleabschnitt mit erhöhtem Tourismusaufkommen im unteren Saaletal und dementsprechend erhöhtem Aufkommen von Müll und Exkrementen. Bürgermeister Johannes Wagenpfahl wird gegen den Landkreis Bad Kissingen eine Klage erwirken, eventuell zusammen mit dem Kanuverband, wegen Unverhältnismäßigkeit und Unzumutbarkeit der Maßnahme des Landkreises Bad Kissingen. Der Gemeinderat stimmte mit 9:1 dem Antrag zu.

 
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  • Alexander Ackerl
    Die Plegearbeiten an den teilweise abgestorbenen und kranken Bäumen sind das eine,aber der Bieber und die Bisamratten sind das andere.Diese untergraben die Böschung und bringen damit auch Bäume zum umstürzen.Zudem macht der Bieber enorme Schäden an den Bäumen.Hier muß einen Regulierung her die es vor Jahren schon mal gegeben hat.Anders gibt es in 10 Jahren keine Bäume mehr an der Saale.
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  • Thomas Diener
    Sicherlich hätte man da auch Kompromisse finden können , aber die Bürokraten im
    Wasserwirtschaftsamt kennen nur ihre eigenen meist zweifelhaften Regeln !
    Warum kann man die Uferböschungen nicht pflegen oder man erlaubt nur den
    Bootsverleihern die Benutzung. Weshalb darf man die schöne Landschaft nicht
    vom Wasser aus bewundern und weshalb kann man den Naturschutz mit einer sinnvollen
    Benutzung nicht in Einklang bringen ?
    Überall wo das Wasserwirtschaftsamt mitmischt ( sieh Bergtheimer Mulde usw. )
    bekommt man selten etwas sinnvoll auf die Reihe und die bürokratischen Hürden
    werden eher immer höher und komplizierter. Auch so kann man eine Bürger-
    verdrossenheit erzeugen und das Leben miteinander unnötig erschweren !
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