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Aura im Sinngrund
Aura und Lohrhaupten: Wölfin fraß in einer Nacht in zwei Bundesländern Schafe an
Jetzt steht fest, dass ein Wolf in einer Nacht an zwei acht Kilometer voneinander entfernten Stellen im Spessart Schafe gerissen hat. Eine Wildkamera hat das Tier in der Nacht fotografiert.
Die Aufnahme einer Wildkamera vom 25. September zeigt wohl einen Wolf, vermutlich die Wölfin GW3092f.
Foto: Wildkamera/privat | Die Aufnahme einer Wildkamera vom 25. September zeigt wohl einen Wolf, vermutlich die Wölfin GW3092f.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 29.02.2024 15:46 Uhr

Die beiden Vorfälle liegen schon fast zwei Monate zurück. Am 25. September wurde bei Armin Heil in Aura morgens ein Schaf gerissen, in derselben Nacht fiel Luftlinie etwa acht Kilometer entfernt im hessischen Lohrhaupten ebenfalls ein Schaf einem Angreifer zum Opfer. Es gibt ein Video von dem Tier in Lohrhaupten, wie es, schwer verletzt, am Morgen des 25. September noch lebte. Schnell war klar, dass beide Male ein Wolf der Übeltäter war. Anhand der DNA-Untersuchung ließ sich für Aura schnell sagen, dass die Wölfin GW3092f wieder einmal zugeschlagen hatte. Doch welcher Wolf griff in derselben Nacht so wenige Kilometer entfernt an?

Das genaue Ergebnis aus Lohrhaupten hat lange auf sich warten lassen. Lange hieß es nur, dass dort ein Wolf mit dem bei uns seltenen Haplotyp HW02 zugeschlagen hatte. Diesen Typ hat auch die Auraer Wölfin, die seit Wochen die Rhön unsicher macht. Erst dieser Tage hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie auf seiner Internetseite bekanntgegeben, dass auch das Schaf in Lohrhaupten auf das Konto der Wölfin GW3092f geht.

In der Nacht wurde ein Wolf von einer Wildkamera fotografiert

Ein Wolf wurde am 27. August in Lohrhaupten von einer Wildkamera fotografiert.
Foto: Wildkamera/Graf | Ein Wolf wurde am 27. August in Lohrhaupten von einer Wildkamera fotografiert.

Während der Vorfall in Aura etwas nördlich des Dorfes geschah, wurde das Schaf in Lohrhaupten in der Nähe eines Wildgatters am östlichen Ortsausgang gerissen – also Luftlinie etwa acht Kilometer entfernt. Dass ein Wolf in einer Nacht Dutzende Kilometer wandern kann, ist bekannt.

Interessant ist, dass am 25. September etwa 200 Meter von der Schafweide in Aura entfernt eine Wildkamera morgens um 6.53 Uhr mutmaßlich einen Wolf festhielt. Einen Monat davor hatte schon eine Wildkamera in Lohrhaupten morgens um 6.34 Uhr einen Wolf fotografiert. Vermutlich ist beide Male die Spessartwölfin zu sehen, auch wenn das Bayerische Landesamt für Umwelt anhand des Auraer Fotos nicht sicher sagen kann, ob es sich dabei um einen Wolf handelt.

Ein anderer Wolf als die Wolfsfähe GW3092f ist dort zum damaligen Zeitpunkt jedenfalls nicht nachgewiesen. Bis heute gibt es außer einem Augenzeugenbericht vom 24. September aus Wohnrod keine Hinweise auf ein ganzes Rudel durch den Spessart ziehender Wölfe.

 
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  • Andreas Gerner
    Teils fragt man sich, wozu all der Aufwand der Bestimmung nebst DNA Analysen usw. überhaupt erfolgt, wenn erst 14! Nutztierrisse über Monate gesammelt werden, ehe man mal eine Abschussgenehmigung erteilt (die sogar nur begrenzt auf unverhältnismäßig kurze Dauer) und die dann sofort gekippt wird, wenn ein in Berlin ansässiger Wolfsfreundeverein einen kopierten Eilantrag schickt.

    Der Problemwolf wütet weiter (Psychoterror für die Tierhalter), lehrt sein Verhalten derweil anderen Wölfen (nächstes Jahr wird die Wölfin bestimmt Welpen haben. Welche Jagdmethode wird denen wohl beigebracht?).

    Da kann man das eigentlich auch lassen.

    Offenbar soll die Weidetierhaltung weg.
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  • Maria Gottfried
    Wenn wir uns mal alle genauso über „die Autofahrer“ aufregen würden, wenn mal wieder ein Tier an- oder überfahren wird.

    Leider bieten die Medien - auch die Mainpost - diesem Thema aber nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie ein paar Wölfen, die Hunger haben. Weil es halt nicht so schön polarisiert.

    Als könnten wir uns als eine der reichsten Gesellschaften der Welt nicht ein paar durch Wölfe gerissene Schafe leisten. Zahlt den Besitzern den Marktwert als Entschädigung und gut ist’s.

    Wieder so eine absolut sinnfreie Scheindebatte…

    Philipp Gottfried
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  • Andreas Gerner
    Der Unterschied: Die Zahl der Verkehrsunfälle sinkt.

    Die Zahl der Wölfe und Risse steigt exponentiell.

    Nur Entschädigung aber kein Eingriff führt zu aus dem Ruder laufenden Kosten.

    Und wen meinen Sie mit "wir könnten uns ... leisten"?

    Das Haushaltsloch beziffert sich gerade auf 200 Milliarden.
    Der Schuldenstand der öffentlichen Hand bei 2,41 Billionen.

    Schreiben Sie die Zahl mal mit allen Nullen auf. Und denken Sie darüber nach, was wir uns wirklich "leisten können"!
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  • Maria Gottfried
    Sehr geehrter Herr Gerner,

    vielen Dank für Ihre Antwort.

    Was denken Sie:

    Wieviele Tiere werden pro Jahr auf deutschen Straßen überfahren?

    Wie viele werden p.a. von Wölfen gerissen?

    Sie sagen, die Anzahl der überfahrenen Tiere würde sinken - haben sie hierzu auch seriöse Quellen oder vermuten Sie das?

    Ich helfe hier gerne:

    Im Straßenverkehr in Deutschland getötete Tiere pro Jahr: rund 16 Millionen Vögel und drei Millionen Säugetiere (Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wissen/artenschutz-strassenverkehr-wildunfall-1.4956671)

    Durch Wölfe wurden in Deutschland im Jahr 2021 3.374 Weidetiere getötet oder verletzt, bei denen Wölfe als Verursacher nachgewiesen oder nicht ausgeschlossen werden konnten. (Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/15812.html#:~:text=Bei%20den%202021%20von%20Wölfen,Prozent%20jünger%20als%20zwei%20Monate.)
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  • Andreas Gerner
    Das 1:1 zu vergleichen, ist Unsinn.

    Mobilität ist enorm wichtig. Da hängt die Versorgung, Arbeit, Wohlstand und mehr von Millionen Menschen ab.

    Wofür sind Problemwölfe wichtig?

    Das heißt beim besten Willen nicht, dass der Wolf wieder ausgerottet werden soll.
    Aber vermutlich gehen 90% der Risse auf das Konto von 10% der Wölfe.

    Kann es falsch sein, Wiederholungstäter zu entnehmen?
    Zumal die Population exponentiell wächst. Um 30% jährlich!
    Und allein in Niedersachsen mehr Wölfe leben, als in den "Wolfsländern" Schweden und Norwegen ZUSAMMEN.

    Der Wolf ist auch beim besten Willen nicht gefährdet.

    Die Weidetierhaltung durchaus.

    -

    Der angerichtete Schaden geht über den Verlust der getöteten Schafe hinaus.
    Oft "verlammen" viele überlebende Tiere.
    geben Betriebe entnervt und terrorisiert auf, sind Deichschutz und Almbewirtschaftung vorbei.

    Und von den letzten 20 Rissen in Nds waren 15 Fälle Rind und Pferd.

    Merken Sie was?

    PS:
    Was halten Sie für die größte Gefahr für die Art Wolf ?
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  • Maria Gottfried
    Ein Schaf kostet laut nachfolgender Quelle zwischen 50 und 150 € pro Tier (https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierseuchenkasse/leistungen/schaetzrahmen/schafe.htm)

    Gehen wir von 150€ aus, macht das einen Schaden von rund 500.000 € p.a. - für ganz Deutschland.

    Das mag für Sie und mich viel sein. Für eine Volkswirtschaft wie Deutschland sind das aber Peanuts.

    Ja Herr Greber, Deutschland ist verschuldet. Trotzdem ändert das nichts an der Tatsache, dass Deutschland eines der reichsten Länder der Welt ist.

    Und zumindest bei einem Punkt werden Sie mir bestimmt recht geben:

    Der deutsche Staat gibt jedes Jahr ein Vielfaches für deutlich weniger sinnvolle Zwecke aus.

    Viele Grüße
    Philipp Gottfried
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  • Andreas Gerner
    Sie meinen also, besagte Wölfin GW3092f soll weiter die Weidetierhalter terrorisieren, alle paar Tage ein oder mehrere Schafe (teils zum Spaß) töten oder "nur" so stark verletzen, dass die qualvoll Stunden später sterben und es ist völlig ok, wenn dann ein paar Scheinchen gepumptes Geld an den völlig fertigen Tierhalter gezahlt werden. Und nur dann, wenn der DNA Test auch gelingt (nicht immer der Fall) ?

    Und die Wölfin soll sich auch vermehren und ihren Welpen ihre Jagdmethoden beibringen?

    Wo führt das hin?

    Zahl und Anteil der Problemwölfe und damit die Schäden und Gefahren für den Menschen wachsen rasant.
    Auch die Abneigung der Menschen (Wähler...) wächst.
    Am Ende wird eine Mehrheit die radikale Reduktion der Bestände fordern und die Politik wird folgen müssen.

    Müssen dann nicht viel mehr Wölfe erlegt werden, als wenn man frühzeitig die problematischen Exemplare entnimmt und so die Koexistenz so gut es geht ermöglicht?

    Schweden macht das besser. Die Quote bewährt sich für alle.
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  • Markus Münch
    Ich versuche mir vorzustellen, wenn irgendwann mal überall teure Herdenschutzzähne unnütz in der Landschaft stehen. Selbst diese scheinen ja für den einen oder anderen Wolf kein Hindernis darzustellen. Ist auch klar, wenn der Wolf mal gelernt hat, dass er beim Sprung über den Zaun keinen Stromschlag bekommt. Auch nicht, wenn er dabei den obersten Draht berührt. Vögel bekommen auch keinen Schlag, wenn Sie auf der Stromleitung sitzen.
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  • Werner Fritsch
    Wenn Wolfsschützer Tire schützen wollen, sollten sie sich freiwillig zum Herdenschützen einteilen lassen und den Landwirten helfen. Der Wolf wird zum Problem.
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  • Andrea Greber
    Sprache macht Stimmung: Die Wölfin "schlug zu", impliziert ein martialisches Auftreten des Tieres. In Wahrheit aber verhält sie sich völlig artgerecht, wie jedes andere Tier, ob Raubtier oder nicht, ebenfalls. Das Verhalten mag uns nicht gefallen, aber das ist primär unser Problem und nicht das der Wölfin. Ich würde mir von MP etwas mehr Zurückhaltung im Sprachgebrauch wünschen.
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  • Björn Kohlhepp
    Vielen Dank für den Hinweis! Ist geändert.
    Schöne Grüße
    Björn Kohlhepp
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  • Helga Scherendorn
    etwas überzogen? Man kann sich auch über alles aufregen
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  • Andreas Gerner
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Andreas Gerner
    Wenn das normal und artgerecht sei, dass ein Tier in einer Nacht zwei andere wehrlose Tiere zu Tode quält - Wohlgemerkt obwohl ihm zum satt werden auch eines dicke gereicht hätte ! - dann ist zu hinterfragen, wie viele Exemplare dieser ach so tollen Art wir bei uns haben und dulden wollen.

    Ja, der Wolf tritt martialisch auf. Er schleicht sich in der Dunkelheit an, kommt aus dem Nichts, hetzt ganze Herden dass die oftmals in Panik in der ganzen Flur versprengt sind, verletzt und tötet oftmals mehrere Tiere, häufig fressen Wölfe im Bauchraum der Beutetiere, obwohl selbige noch leben.

    Und da halten Sie "schlug zu" für übertrieben martialisch dargestellt ?

    Haben Sie sich denn bei den Opfern erkundigt, wie die das empfanden ?
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  • Hubertus Kiesel
    Den Wolfsschützern ist das Leid der Schafe egal. Dieser Wolf reisst Tiere nicht aus Hunger. Sonst würde ein Schaf reichen und es wäre größtenteils gefressen.
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  • Ulrich Wilhelm Kretzer
    Wie auch bei Katzen, nur da regt sich keiner auf; der Tod von unzähligen Vögel und kleinen Säugetieren wird einfach geduldet.
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  • Christina März - Dehn
    Katzen können auch keine Kleinkinder reißen
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