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Main-Spessart
Glosse: Wo an Fasching in Main-Spessart der Spaß endete
Schlägerei in Marktheidenfeld und ein verbannter Wagen in Karlstadt: Nicht immer ging es heiter zu beim Fasching im Landkreis. Unser Autor blickt zurück auf eine närrische Woche.
Karlstadter Faschingszug: Die Wagen fahren falschrum durch die Einbahnstraße in der Korbstraße.
Foto: Karlheinz Haase | Karlstadter Faschingszug: Die Wagen fahren falschrum durch die Einbahnstraße in der Korbstraße.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:16 Uhr

Mit Fasching ist nicht zu scherzen. Dass die fünfte Jahreszeit schnell zur ernsten Angelegenheit werden kann, erlebten Mitarbeiterinnen dieser Zeitung in dieser Woche hautnah. Kaum war der Gaudiwurm vorbeigezogen und das bunte Treiben in vollem Gang, prügelten sich in Marktheidenfeld am Faschingsdienstag einige junge Narren direkt im Hinterhof der Redaktion – wohl nicht um einen Praktikumsplatz. Was könnte der Grund für die Rauferei gewesen sein? Hat jemand Karneval statt Fasching gesagt? Hat einer "Helau" gerufen und der andere "Du Sau!" verstanden? Gehörten die Schläge gar zur Kostümierung? Gingen die jungen Leute als Bud Spencer und Terrence Hill? Oder als Will Smith und Chris Rock bei den Oscars 2022? 

Dramatischer Polizeieinsatz im Hinterhof der Redaktion

Die Kolleginnen im Büro reagierten jedenfalls blitzschnell auf das Spektakel. "Ich setze 20 Euro auf den Großen mit der Kapuze! Der geht in der dritten Runde zu Boden", rief eine – nicht. Stattdessen kontaktierten sie die Polizei, die dem Tumult schnell ein Ende setzte. Angeblich gab es sogar eine Verfolgungsjagd. Sollten diese dramatischen Szenen einmal zur Vorlage einer TV-Serie dienen, würde sie wohl heißen "Alarm für Konfetti 11".

Sicherheit haben die Marktheidenfelder Behörden groß geschrieben. Vor dem Start des Faschingsumzugs mussten alle Fahrerinnen und Fahrer sowie Sicherungskräfte unter Aufsicht des Ordnungsamtes einen Alkoholtest absolvieren. Wie man sich das vorstellen kann?  "Unter 1,3 Promille darf hier keiner los! Das soll ein Gaudiwurm werden und kein Trauerzug, Leute. Los jetzt, Günther, trink deinen Asbach-Cola aus und dann ab hinters Steuer mit dir."

Volltrunken in die umstrittene Einbahnstraße?

Nein, so war es selbstverständlich nicht. Im Gegenteil: Die Leute sollten alle nüchtern sein. Das klingt für manche Närrinnen und Narren vermutlich öde. Gewünscht hätte sich das aber zum Beispiel das Karlstadter Ordnungsamt für den Faschingsumzug am Sonntag. Einem Wagen musste es sogar die Weiterfahrt verbieten, weil die Sicherungskräfte der Gruppe nicht auf alkoholische Getränke verzichten wollten. "Das hält mit klarem Kopf doch auch keiner aus", hatten die Narren sich vermutlich gedacht. 

So ganz erfolgreich war die Karschter Prohibition dann offenbar nicht: Schließlich ist der gesamte Zug in der Siedlung durch eine der umstrittenen Einbahnstraßen auf Probe gefahren – und zwar in die falsche Richtung! Ach, das war sogar von der Stadt genehmigt? Das ist ja als würde der Papst tindern, das Finanzamt Boris Becker zum Steuerfahnder ernennen oder Onkel Erwin mit dem Gendern anfangen. Immerhin: Fasching hat auch seine lustigen Seiten. 

 
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