
Am Dienstagnachmittag um 14 Uhr blies die Lokomotive der "Hädefelder Lorbser" den ersten Dampf und setzte sich gemächlich in Bewegung. Sie führte den Faschingszug mit seinen 50 Gruppen und rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an. Der Faschingszug schlängelte sich bei strahlendem Sonnenschein durch die Straßen Marktheidenfelds. Manch einem, vor allem den drei Männern, die als Strohbären Zuschauer erschreckten, war es gar zu warm.
Mit vorne dabei waren auch die Hexen des Vereins in ihren farbenprächtigen Fleckerl-Kostümen. Sie sammelten Spenden bei den Schaulustigen. Entlang der Wegstrecke standen rund 6000 Närrinnen und Narren, teils in aufwändigen Kostümen und bunt geschminkt und jubelten den Wagen und Fußgruppen ihr "Helau" zu. Belohnt wurden sie mit allerlei Süßigkeiten, Blumen und Konfetti.

Bürgermeister Thomas Stamm unterstützte vom Faschingswagen
Das Prinzenpaar der Lorbser, Marlene I. und Stefan I., sowie das Kinderpaar, Mina I. und Paul I., erhielten als Stadtoberhäupter während der närrischen Zeit Unterstützung von Bürgermeister Thomas Stamm. Altgediente Lorbser wissen zu berichten, dass das erste Mal sei, dass ein Marktheidenfelder Bürgermeister die rote Kluft des Vereins angezogen hat, und vom Wagen aus grüßte.
Nicht nur die Lorbser schickten ihre Abordnungen, Gardemädchen und Tanzgruppen auf die Straße, gekommen waren in diesem Jahr auch wieder einige befreundete Faschingsvereine aus der Umgebung. Närrinnen und Narren aus Lengfurt und Homburg sowie den Stadtteilen Altfeld, Glasofen und Zimmern bereicherten den Faschingszug. Aus Erlenbach, Trennfeld, Waldzell und Steinfeld nahmen weitere Mottowagen teil.

Der Musikzug des RVE Straßbessenbach war die einzige Blaskapelle, die den Faschingszug in Marktheidenfeld begleitete. Drei "Indianer vom Stamm des triefenden Stein" sorgten auf ihrem kleinen Wagen mit ihrer Live-Musik für Stimmung bei den Zuschauern.
Weil es in diesem Jahr in der Ringstraße wegen einer Baustelle zu eng für die teilweise sehr großen Fahrzeuge und Anhänger war, nahm der Gaudiwurm eine andere Strecke als üblich. Das kam sowohl bei den Teilnehmenden als auch bei den Schaulustigen sehr gut an. Sie kamen am Dienstag in Scharen nach Marktheidenfeld und säumten die Straßen bis zum alten Festplatz. Dort endete der Zug, die Narren feierten bis zum Abend weiter.

Polizeisprecher Stephan Baumgärtner resümierte im Anschluss an den Zug nach Rücksprache mit dem veranstaltenden Verein, dem Ordnungsamt der Stadt Marktheidenfeld und dem Bayerischen Roten Kreuz: "Bisher ist alles friedlich verlaufen, es herrscht eine ausgelassene Stimmung ohne Vorkommnisse." Er sagte, dass die Veranstaltung vom Faschings-Verein "Lorbser" sehr gut organisiert sei.