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Karlstadt
Karlstadter Faschingszug: Warum wurde der Wagen der "Mexikaner Karlburg" vom Zug ausgeschlossen?
An der Schwenk-Kreuzung sei Schluss für den Wagen gewesen. Das bestätigt die Stadt auf Nachfrage. Unterschiedliche Aussagen gibt es darüber, wie die Entscheidung getroffen wurde.
Beim Karlstadter Faschingsumzug am Sonntag musste der Wagen der 'Mexikaner Karlburg' den Zug verlassen. 
Foto: Jürgen Kamm | Beim Karlstadter Faschingsumzug am Sonntag musste der Wagen der "Mexikaner Karlburg" den Zug verlassen. 
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:36 Uhr

Beim Faschingsumzug in Karlstadt musste am Sonntag "auf Anordnung des Ordnungsamtes" ein Faschingswagen den Zug verlassen. Das teilt die Polizei mit. Grund dafür sei gewesen, dass ein Teil der als "Radsicherung" eingesetzten Personen alkoholisiert war. Deren Aufgabe soll es sein, darauf zu achten, dass niemand unter die Räder der großen Fahrzeuge gerät. 

Die Pressestelle der Stadt bestätigt auf Nachfrage, dass der Wagen der "Mexikaner Karlburg"  während des Zuges von der weiteren Teilnahme ausgeschlossen wurde. "Jedoch nicht auf Anordnung des Ordnungsamtes, sondern durch eine Konsensentscheidung, die im Einsatzleitungsteam gefallen ist", versichert Stadtsprecherin Petra Simon.

KaKaGe-Gesellschaftspräsident: Alleinige Entscheidung des Ordnungsamtes

Die Entscheidung sei einstimmig getroffen worden, nachdem die mit der Radsicherung betrauten Sicherheitskräfte nachweislich Alkoholika mitgeführt hätten. Nach zweimaliger Verwarnung sei der Wagen dann bei der dritten Kontrolle an der Schwenk-Kreuzung ausgesondert worden. Die Radsicherheitskräfte hätten auch weiterhin nicht auf die mitgeführten Alkoholflaschen verzichtet.  "Wir bedauern den Ausschluss", so Simon. Doch die Entscheidung sei vor dem Hintergrund der Sicherheit aller Zugteilnehmerinnen und Zugteilnehmer und Gäste getroffen worden.

Jochen Schmied, 1. Gesellschaftspräsident der Karlstadter Karnevalsgesellschaft (KaKaGe), stellt den Ablauf der Ereignisse im Gespräch mit dieser Redaktion hingegen anders dar. Er betont, dass es sich um eine alleinige Entscheidung des Ordnungsamtes gehandelt habe. Den genauen Grund für den Ausschluss kenne er gar nicht. "Ich halte die Reaktion für überzogen. Das hätte man mit ein paar Worten lösen können." Die KaKaGe ist Veranstalterin des Zugs gewesen. 

Sicherungskräfte dürfen keinen Alkohol trinken

Zu den Auflagen für den Faschingszug in Karlstadt gehört, dass je nach Fahrzeuglänge zwischen zwei und sechs Personen für die Radsicherung erforderlich sind. Diese Sicherungskräfte müssen deutlich erkennbar sein, also Armbinden oder Warnwesten tragen. Alle Personen, die für die Radsicherung abgestellt sind, müssen mindestens 18 Jahre alt sein und dürfen nicht alkoholisiert sein. In den Kommentaren auf mainpost.de äußerten am Montag einige Nutzerinnen und Nutzer ihren Ärger über die Entscheidung, die "Mexikaner Karlburg" auszuschließen. 

Fotoserie

Weiter meldet die Polizei, dass in Karlstadt etwas weniger Zuschauer als bei den Umzügen früherer Jahre anwesend waren. Außerdem kam es gegen 17.30 Uhr auf dem Marktplatz zu einer Auseinandersetzung, bei der ein 23-jähriger Mann und eine 24-jährige Frau von einer Gruppe von mindestens vier Personen geschlagen und getreten wurden.

 
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  • F. W.
    Jetzt mal ehrlich.... ich versteh die Aussagen des KaKaGe-Präsidenten Schmied überhaupt nicht!!!!! Die KaKaGe stellt doch jedem Zugteilnehmer seitenweise Bestimmungen und Anforderungen für die Teilnahme am Zug auf!!!! Wer sich nicht dran hält fliegt halt raus!!!!
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  • P. W.
    Als das Mitteilungsbedürfnis mancher Erdbewohner über Schweigen und Nachdenken endgültig gesiegt hatte und das Stammtischsterben unaufhaltsam vorangeschritten war, hatte Gott ein Einsehen. Der Himmel öffnete sich erneut, Moses wandte sich um und empfing die Internet-Kommentarfunktion.
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  • M. L.
    Bist du ein guter Poet "Peter" solche braucht die Welt.
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  • M. L.
    Das Geschrei ist doch nur, weil es ein Wagen aus Karlburg war. Das darf man sich nicht erlauben einen Karlburger Wagen aus dem Zug zu nehmen. Geht gar nicht.
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  • C. B.
    Fasching = Gruppenversammlung zum Saufgelage.
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  • A. M.
    Also mit ein paar Bier intus kann man doch wohl noch recht zuverlässig Personen von einem Fahrzeug fernhalten. Das ist doch keine Raketenwissenschaft!
    Da laufen schon beidseitig 3 Sicherungsleute- da kann man denen ruhig eine Wegzehrung zugestehen. Früher gab es diesen Quatsch mit Sicherungsleuten und Verboten hier und da auch nicht und was ist passiert? Auch nicht mehr als heute.
    Man sollte den Menschen schon etwas mehr Eigenverantwortung zugestehen, als so einen peinlichen Provinzaffentanz vorzuführen.
    Wieder absolut typisch für den Karlstadter Ordnungsamtspräsidenten in seiner unantastbaren Herrlichkeit.
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  • A. S.
    Alkohol beim Faschingszug - wo gibts den sowas?
    Und dann wurde der noch mitgeführt!
    Haben Sie bei Ihrem Faschingszug schon mal sowas gesehen?
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  • G. Z.
    So ein Quatsch, verurteilt werden soll die „unangemessene Aneignung der Gewohnheiten, Bräuche, Ideen eines Volkes oder einer Gesellschaft durch Angehörige eines anderen, typischerweise dominanteren Volkes“ - so die Definition. Unangemessen sollte im Fasching/Karneval eigentlich gar nix sein, sonst hat man seine eigene Kultur vergessen.
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  • W. S.
    Ich möchte nicht der Fahrer so eines Fahrzeuges sein, wenn da Besoffene am Straßenrand stehen oder Kinder den Süßigkeiten nachspringen, und ich mich nicht auf mein Sicherungspersonal verlassen kann.
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  • T. S.
    Ich möchte nicht das Kind solcher Eltern sein, die zu blöd sind auf mich aufzupassen, sich alleine auf das Sicherungspersonal verlassen und gar das ganze Unglück dann noch mit dem Handy filmen.
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  • H. H.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • W. H.
    Alkoholisiertes Sicherheitspersonal - geht gar nicht!!!
    Also muss man handeln. Egal, ob das die Stadt und/oder die Narren waren. Richtig gemacht!!!
    Nächstes Jahr habt ihr Karlburger hoffentlich besseres Personal.
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  • c. k.
    Meine Frage an die wo das Vorgehen des Ordnungsamtes kritisieren:

    Für was braucht man an Fasching solch große Wagen mit nochgrösseren " Klimafreundlichen " Traktoren? In meinen Augen ist das Dieselverschwendung und sollten die mit grünem Nummernschild fahren ist es für mich zweckentfremdet !

    Ausserdem ist das Geschrei groß sollte da mal einer unter die Räder eines solchen Traktors geraten..schauen sie sich mal die Bilder an und wie nah manche an den Rädern die Süßigkeiten auflesen.. egal ob jung oder alt..unverantwortlich..

    Nein, ich bin weder Faschingsmuffel noch Klimakleber..aber ist es wirklich noch zeitgemäß solche Züge zu veranstalten ? Wie wäre es wen sich die Damen und Herren die sich durch die Gegend fahren lassen mal auf ihre Gehfähigkeit besinnen..laufen soll gesund sein.. grinsen

    Da lobe ich mir Zeitlofs und ihren Bürgermeister..Sehr schöner Zug..nur Fußgruppen,Bollerwagen und kleine Minifahrzeuge..Keine grossen Wumm- Wummwägen..entspannte Lautstärke!
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  • A. G.
    Kommen Sie mal runter!

    1. Auf einem großen Wagen haben dann auch viele Feiernde/Darsteller/Narren Platz. Der Punkt "Klimaschonend" ist also zu relativieren. Würden stattdessen 3 kleinere Wagen die Feiernden fassen, wär keinem geholfen.
    Ein Umzug erstreckt sich über wenige Kilometer Fahrtstrecke. Der Verbrauch (Emission) pro 100km ist dann zu vernachlässigen.

    2. Das mit den grünen Nummern ist erlaubt. Faschingsumzüge sind Brauchtumspflege und dass Landwirte mit ihren Gefährten die Beförderung auf den Umzügen übernehmen ist gewünscht. Da die in aller Regel ehrenamtlich fahren, wäre eine gesonderte Besteuerung absurd.

    3. Sie würden staunen, wie gut die Übersicht auf einem Traktor ist. Aus gutem Grund passiert so gut wie nie etwas. (verglichen mit anderen Bräuchen wie Feuerwerk oder Maibäumen lächerlich)
    Und dass niemand unter die teils großen Wagen mit ausladenden Deko- und Mottoelementen gerät, gibt es ja die Radsicherung. Und ja, es macht Sinn, dass diese Personen nüchtern sind.
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  • c. k.
    Sehr geehrter Herr Gerner,
    Ich brauche nicht runterkommen ich stehe mit beiden Beinen im Leben und steige auch nicht hoch!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil ! Die Frage war ob die großen Wumm- Wummwagen noch zeitgemäß sind und Sie kommen mit Brauchtum..in großer Traktor ist für mich kein Brauchtum.. Jetzt sagen Sie mir aber nicht es waren schon immer große Zugfahrzeuge im Einsatz!

    Sie werden auch nicht abstreiten wollen daß der Fahrer seine Augen nicht überall haben kann und das für das Sicherungspersonal absolutes Alkoholverbot für diese Zeit selbstverständlich sein sollte.Ich möchte als ehrenamtlicher Sani kein Kind unter einem Traktor hervor holen müssen!

    Ehrenamtlich fahrende Landwirte sind super für den Veranstalter und sehr kostengünstig..aber trotzdem ändert sich nichts an meiner Meinung die Herrschaften die gefahren werden können auch laufen..Sind somit nahe am Publikum und so macht feiern noch mehr Spaß..Wie gesagt meine Meinung..!!
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  • A. G.
    Brauchtum ist mehr, als das gleiche zu machen wie unsere Uropas 1920.

    Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht das Bewahren der Asche.

    Bleibt man stur bei Ochsenkarren und begleitet die mit Minnegesängen, geht bald keiner mehr hin und die Tradition schläft ein.

    Also verändern sich Bräuche mit der Zeit. Wenn das feiernde Volk Partymucke will, gibt´s Partymucke. Wenn es wegen politischer Ereignisse große aussagekräftige Symbole auf Mottowägen braucht, statt hochgehaltener Täfelchen, wird das gemacht.

    Als die Kutsche das Gefährt der Zeit war, fuhren Landwirte damit auf den Umzügen. Heute ist in der Landwirtschaft nunmal der Traktor das Gefährt der Zeit. Und obendrein sicherer. Bei Kutschunfällen ist wegen durchgegangener Tiere früher viel mehr passiert, als heute, wo man kontrolliert Schritttempo fahren und jederzeit anhalten kann.

    Die Mehrheit der Zuschauer freut sich über große Mottowagen und zeitgemäße Musik.

    Sie müssen ja nicht hin und können im Museum "feiern".
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  • c. k.
    Schon mal ein Faschingszug der Schwäbisch Allemanischen Fasnet angeschaut? Die haben dort ganz viel Spaß ohne irgendwelche Wagen und Traktoren !!
    Dort wird Brauchtum noch richtig groß geschrieben..auch dort ist es 2023 und die haben Spaß ohne Partymucke..

    Aber Sie wollen nicht verstehen was ich damit meine..
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  • A. G.
    Alle sollen also jetzt die Art und Weise übernehmen, wie sich in einer einzelnen Region das Brauchtum entwickelt hat.
    Von Flensburg bis Garmisch.

    Und Fernsehübertragungen, Streams usw werden eingestellt. Gab es ja 1920 auch nicht. Sollen doch alle hin laufen oder sich ein Pferd anschaffen und hinreiten....

    -

    Veranstalten Sie doch Ihren eigenen Umzug nach Ihren Wünschen.
    Schaun wir mal, ob er so beliebt wird, wie in den Hochburgen die großen Umzüge, die sich zum Glück mit dem Zeitgeschehen verändert haben.

    Leben und leben lassen!
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  • N. B.
    Wer hat denn immer den größten und höchsten Faschingswagen mit dem größten Schlepper vorne dran? Ja, der 🤴-Wagen mit dem Elferrat. Immer und überall. Die schmeißen die Kamelle Handweise raus und die Kinder kommen dabei fast unter die Räder. Aber das wird hier in keinster weise erwähnt.
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  • H. S.
    ...wenn das so schwer ist, dass die paar Hanseli der Radsicherung für die Dauer des Zuges mal die Finger vom Alk weglassen, dann sind sie schlichtweg ungeeignet?!
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