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Main-Spessart
Glosse: Nach dem Frühjahrsputz im Wonnemar muss ein neuer, paradiesischer Name her
Dem Frühjahrsputz in Main-Spessart fällt so einiges zum Opfer. Doch wohin mit dem ganzen alten Krempel? Jedenfalls nicht in den Restmüll.
Da waren die Becken noch voller grüner Algen. Nach dem tatkräftigen Frühjahrsputz im ehemaligen Wonnemar sind die Becken inzwischen gereinigt.
Foto: Jörg Suchanka | Da waren die Becken noch voller grüner Algen. Nach dem tatkräftigen Frühjahrsputz im ehemaligen Wonnemar sind die Becken inzwischen gereinigt.
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 29.03.2025 02:35 Uhr

Der Frühling ist in Main-Spessart angekommen – seit Donnerstag mit dem Frühlingsanfang auch ganz offiziell. Nach dem langen Winter erscheint jetzt einfach alles schöner. Zumindest, wenn man keine Pollenallergie hat. Neben der Sehnsucht nach Sonnenschein und frischer Luft verspüren viele Menschen in dieser Jahreszeit auch den Drang nach einem Frühjahrsputz. Denn die Staubansammlungen, die man im trüben Winter ohnehin kaum gesehen hat, lassen sich bei strahlendem Sonnenschein leider nicht so gut ignorieren.

Ein Frühjahrsputz der besonderen Art findet gerade im Marktheidenfelder Schwimmbad statt. Das neue Team war in den letzten Wochen richtig fleißig. Da wurden Becken geschrubbt, Algen aus Fugen entfernt und Rohre durchgespült.

Offenbar ebenfalls dem Frühjahrsputz zum Opfer gefallen, ist der Name. Klar, dass die Stadt das Kapitel "Wonnemar" möglichst schnell abschließen möchte und deshalb am liebsten nur noch vom "Schwimmbad am Maradies" spricht. Deshalb muss am besten schnell ein neuer Name her.

Maradies war ein wahrhaft paradiesischer Name

In einer Umfrage dieser Redaktion vor zweieinhalb Jahren – als kurz alle dachten, das Schwimmbad-Drama hätte ein Ende – kam heraus: Möglichst paradiesisch sollte der Name sein. Ob das noch einmal so gut klappt wie mit "Maradies"? Schwierig. Doch einfach den alten Namen wieder aufzuwärmen, das fanden die Befragten auch nicht so gut. Sie können sich ja schon einmal überlegen, welchen Namen Sie für das hoffentlich bald wieder offene Badeparadies gut fänden. Wenn die Stadt dann, wie schon einmal lose angedacht, ihre Bürger um Rat fragt, sind Sie vorbereitet.

Zurück zum Frühjahrsputz: Wer im eigenen Zuhause alten Krempel aussortiert hat, fragt sich vielleicht, wohin mit dem ganzen Zeug. Idealerweise sollte man es nicht einfach in den Müll werfen. Und vor allem nicht in den Restmüll. Denn in Main-Spessart wird die schwarze Tonne ab 2028 nur noch alle vier Wochen regulär geleert. So will das Landratsamt seine Bürger dazu erziehen, weniger Müll zu produzieren. Auch wenn die Regel erst in drei Jahren gilt – mit guten Gewohnheiten kann man ja nie früh genug anfangen.

Wenn es in Main-Spessart stinkt wie im Mittelalter

Die Ankündigung hat bei den Menschen in Main-Spessart schon ganz schön für Wirbel gesorgt. Von einer Preiserhöhung durch die Hintertür und anderen, weniger netten Vorwürfen war da die Rede. Ein Leser sorgte sich schon, dass es dann "ganz ordentlich" rieche, wenn der Restmüll doppelt so lange Zeit "zur Reifung" bekomme. Da stinke es bald wie im Mittelalter bei uns, prophezeite er. Das sei auch der Grund, warum ein anderer Leser schon seit Jahren nur noch mit Widerwillen durch den Landkreis Kitzingen fahre – da werden die Tonnen nämlich bereits nur noch alle vier Wochen geleert. Und das, obwohl Kitzingen – liebevoll auch Hitzingen genannt – ja regelmäßig Temperaturrekorde im Sommer einfährt.

Wenn Sie am Wochenende also einen Spaziergang machen oder die erste Gartenarbeit erledigen, dann genießen Sie noch einmal in vollen Zügen den Duft des Frühlings – bevor es bei uns bald stinkt wie im Mittelalter.

 
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