
Wir alle kennen sie, wir alle lieben sie – die Baggerwetten der unvergessenen Samstagabendshow "Wetten, dass..?" im ZDF. Der herbstblonde Thomas Gottschalk hat sich inzwischen "leider" in den Moderations-Ruhestand verabschiedet und konnte somit nicht mehr durch das Programm führen. Trotzdem spielte sich vergangene Woche auch ohne den Messias aller alten weißen Männer wieder mal TV-Geschichte ab – und das live aus Himmelstadt.
Ein Baggerfahrer aus Main-Spessart wettete, dass er es schafft, von einem fahrenden Schiff aus mehrere Schleusen zu passieren, ohne dabei einen der darüberliegenden Fußgängerstege auch nur zu touchieren. Wenn er drei von vier Schleusen ohne Kontakt und in der vorgeschriebenen Zeit passiert, gilt die Wette als gewonnen.
"Ich hab mich drei Monate lang Tag und Nacht auf diesen Moment vorbereitet, kann nach dem heutigen Tag wirklich keine Schleusen mehr sehen", sagte der sichtlich übernächtigte Fahrer, der schon als Kind meist in Baggerbettwäsche geschlafen hat, im Interview zur Wette.
Robbie Williams muss Eisbad im Main nehmen
Top, die Wette gilt: Der Mann stieg die Stufen des Baggers hoch und nahm hinter der Steuereinheit Platz. Doch nur wenige Sekunden nach Start der Wette krachte er mit dem Ausleger des Baggers schon in Himmelstadt an der ersten von vier Schleusen mit brachialer Wucht gegen den darüberliegenden Fußgängersteg. "Eine Folge meiner Nervosität", musste sich der geknickte Fahrer im Nachhinein eingestehen, der durch seine Unkonzentriertheit auch den Schiffsverkehr für mehrere Tage lahmlegte.
Da der Steg verschoben wurde und es infolge einer Explosion auch zu einem Schmorbrand kam, erklärte der Sender die Außenwette sofort für beendet. Die Zuschauer am Mainufer waren von diesem abrupten Ende weniger begeistert. Gleiches galt auch für Studiogast Robbie Williams, der im Vorfeld an einen erfolgreichen Ausgang der Wette geglaubt hatte. Aufgrund seines falschen Tipps wurde der weltbekannte Popstar dazu verdonnert, demnächst ein einminütiges Eisbad im Main zu nehmen.
Aktion "Freibadretter verscheucht"?
Aber nicht nur für den Baggerfahrer und Robbie Williams ging eine Aktion in dieser Woche nach hinten los. Auch die Stadt Lohr hat sich beim städtischen Neujahrsempfang mit einer vermeintlich durchdachten Idee eher keinen Gefallen getan. Um die aktuell dringend gesuchten Rettungsschwimmer zu akquirieren, ohne die das Freibad nicht geöffnet werden kann, lagen über manchen Stühlen pinke Handtücher mit der Aufschrift "Reserviert für Freibadretter".

Da der gemeine Deutsche aber Handtücher auf Liegen oder Stühlen aufgrund des nationalen Kodex eher mit der Botschaft "Finger weg, hier liege ich!" verbindet, wollte letztendlich niemand auf den Stühlen Platz nehmen. Die Leute dachten vielleicht, dass diese wirklich für bestehende Freibadretter reserviert waren. Dabei war der nebst Schriftzug aufgedruckte QR-Code eher als Einladung zur Initiativbewerbung gedacht. Manche gingen wohl auch davon aus, sich damit als Freibadretter zwangszuverpflichten.