
Durch einen Zufall stellte sich heraus, dass der Karlstadter Freibadbetrieb quasi im luftleeren Raum stattfindet: Für die Abwärme, die das Zementwerk dem Bad liefert, besteht zwischen Stadt und Schwenk kein Vertrag. Das Vorzeigebeispiel für Entbürokratisierung kommt also aus Karlstadt und geht möglicherweise auf einen guten alten Handschlag oder eine stillschweigende Übereinkunft zurück. Wie dem auch sei, es läuft oder besser gesagt, es fließt zum Glück ja alles!
Ewige Streitereien um Formalitäten beim Wonnemar in Marktheidenfeld sind dagegen ja hinlänglich bekannt. Nun ist zwar endlich der Schlüssel offiziell übergeben – aber es muss noch geklärt werden, wem was gehört, und sortieren muss man auch erst alles für den neuen Geschäftsführer. Wird der nächste Eröffnungstermin des Bads bekannt gegeben, irgendwann gegen Ende der nächsten Dekade, stellt sich die Frage, ob überhaupt jemand kommt oder keiner mehr so richtig daran glauben kann. Zumindest ein Alternativprogramm für den Tag wäre ratsam, sollte der Termin wieder ins Wasser fallen. Vielleicht die endgültige Eröffnung der Umgehung Wiesenfeld, aber dazu später.
Nicht viel besser standen diese Woche allerdings auch die Gemündener da, genauer gesagt ihre Scherenburg. Ein etwa sechs Meter hoher Spalt in der Mauer dürfte für die ein oder andere Sorgenfalte verantwortlich zeichnen. Der hat sich zwar bereits vor langer Zeit geöffnet, doch erst jetzt ist durch ein Gutachten bestätigt, dass die Burg deshalb in der nächsten Zeit wohl nicht einstürzen wird. Irgendwann muss die Fuge geschlossen werden, wann, ist nicht festgelegt. Aber alles zu seiner Zeit, nach Marktheidenfelder Vorbild.
Verkehrsführung regt zu Spekulationen an
Eine wackelnde Burg ist nun noch kein Grund, gleich den ganzen Landkreis zu umfahren. Zusammengenommen mit weiteren jüngsten Entwicklungen könnte sich aber der Eindruck aufdrängen, dass das Staatliche Bauamt am liebsten den Verkehr aus ganz Main-Spessart raushalten möchte. Zumindest aus dem nordöstlichen Teil. Warum das so ist? Darüber lässt sich nur spekulieren.
So stehen Wochen nach der Verkehrsfreigabe der Umgehung Wiesenfeld noch die Umleitungsschilder für die Strecke zwischen Karlstadt und Lohr, eine weiträumige Umfahrung. Möglicherweise möchte man den neuen Asphalt schonen; so eine neue Umgehungsstraße kriegt ein Landkreis schließlich auch nicht alle Tage.
Und in Arnstein herrscht zwar drei Monate Baustellenruhe, aber die halbfertige Straße ist auch nur ein Provisorium. Also müssen die meisten doch in weitem Bogen außen um die Schweinfurter Straße beziehungsweise B 26 herum. Ein versteckter Plan für einen ganz neuen Ansatz der B 26n, direkt durch den Gramschatzer Wald? Viel Raum zumindest für wilde Spekulationen. In diesem Sinne spekuliert die Autorin auf ein verkehrsberuhigtes Wochenende und wünscht allzeit gute Fahrt.