zurück
Himmelstadt
Main weiterhin gesperrt: Fußgängersteg nach Unfall gesichert, Stromleitungen müssen kontrolliert werden
Die Arbeiten an der Schleuse in Himmelstadt laufen weiter. Noch ist unklar, wann die Schifffahrt wieder aufgenommen werden kann, geplant ist Mittwochmittag.
Die Arbeiten an der Schleuse Himmelstadt laufen am Dienstag weiter, nachdem am Tag vorher ein Bagger auf einem Arbeitsschiff gegen einen Fußsteg auf dem Betriebsgelände des Wasserwerks gestoßen ist und Kabel beschädigt hat.
Foto: Tabea Goppelt | Die Arbeiten an der Schleuse Himmelstadt laufen am Dienstag weiter, nachdem am Tag vorher ein Bagger auf einem Arbeitsschiff gegen einen Fußsteg auf dem Betriebsgelände des Wasserwerks gestoßen ist und Kabel ...
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 26.01.2025 02:30 Uhr

Ein Arbeitsschiff des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Main stieß am frühen Montagnachmittag gegen einen Fußsteg auf dem Betriebsgelände des Wasserwerks Himmelstadt. Mittlerweile ist der Fußsteg über dem Schleusenbereich zwar stabilisiert, doch der Main wird voraussichtlich noch bis Mittwochmittag gesperrt sein. Ein Aufstau an Wasser konnte verhindert werden.

Zunächst hatte man den Bagger auf dem Arbeitsschiff als Stütze unter dem Steg stehen lassen, erklärt Sebastian Roger vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Mithilfe eines Krans konnte dieser wieder in Position gebracht werden und ist nun mit einem Holzunterbau weitgehend stabilisiert. Das eigentliche Problem, weshalb die Schleuse auch weiterhin außer Betrieb ist, liegt aber in der Elektronik.

Diverse Kabelbündel seien am Steg befestigt, so Roger. "Die werden aktuell von Elektrikern durchgemessen", sagte Roger am Dienstagvormittag. Die Leitungen müssen wohl provisorisch überbrückt werden. Konkret handele es sich um Stromleitungen und Hochspannungsleitungen sowie um Steuerungsleitungen, die den Antrieb der Schleuse versorgen.

Bis Mittwoch müssen wohl zehn Güterschiffe auf den Notbetrieb warten

"Wir sind dabei, eine Art Vor-Ort-Betrieb für die Schleuse zu installieren", sagt Roger. Diesel-Notstromaggregate sollen die vier Antriebshäuser der Schleusentore versorgen. Eine Funkanlage muss ebenfalls eingerichtet werden. Dann können insgesamt drei Personen, zwei auf der Wasserseite und eine Person an der Landseite, den Betrieb händisch per Knopfdruck vor Ort vornehmen, vermutet Roger. Normalerweise wird die Schleuse von der Leitzentrale Harrbach aus gesteuert. Der Betrieb soll ohne Nachtschicht von 6 Uhr bis 22 Uhr laufen.

Der Steg ist sichtlich wieder geradegerückt, die Stromversorgung konnte bis Dienstagnachmittag aber nicht wieder hergestellt werden.
Foto: Tabea Goppelt | Der Steg ist sichtlich wieder geradegerückt, die Stromversorgung konnte bis Dienstagnachmittag aber nicht wieder hergestellt werden.

Wie lange die Arbeiten an den Kabeln noch laufen, damit die Schleuse wieder in den Normalbetrieb gehen kann, ist noch offen: "Wir hoffen auf Tage und nicht Wochen", sagt Roger. Jeweils fünf Güterschiffe mainaufwärts und mainabwärts seien betroffen, die warten müssen, bis der Notbetrieb am Mittwochmittag beginnt.

"Wir haben ein bisschen Glück, weil es sinkende Wasserstände gibt", so Roger. Das Wasserwerk an der Schleuse sei außerdem nach nur einer halben Stunde Ausfall wieder angelaufen. Andernfalls hätte noch über zwei Wehrfelder angestautes Wasser abgeführt werden können.

Schadenshöhe noch unklar – wohl mindestens 150.000 Euro

Der entstandene Schaden liegt nach ersten Schätzungen in einem niedrigen fünfstelligen Bereich, schreibt das Polizeipräsidium Unterfranken. Nur für den Steg rechnet Roger mit einer Schadenshöhe von 150.000 Euro, kann allerdings noch keine genauen Prognosen abgeben.

Die Wasserschutzpolizei ermittelt nun zum Unfallhergang. Zunächst werden Zeugen und Betroffene befragt; letztlich kann es auf eine Ordnungswidrigkeit hinauslaufen, sollten die Ermittlungen nichts anderes ergeben, erklärt ein Polizeihauptkommissar der Wasserschutzpolizei, der am Montagnachmittag vor Ort war. Dabei geht es um den materiellen Schaden, der dem Betreiber der Schleuse, also dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, entstanden ist. "Man hat sich so zu verhalten, dass keiner geschädigt oder gefährdet wird", sagt der Polizist, das gelte auch auf dem Main.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Himmelstadt
Tabea Goppelt
Hochspannungsleitungen
Polizeihauptkommissare
Polizeipräsidium Unterfranken
Schifffahrtswege und Wasserstraßen
Wasserschutzpolizei
Wasserwerke
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Emilie Krenner
    Ein Arbeitsschiff des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts rammt einen Steg des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes. Also wer wird wohl wem was bezahlen? Wenn's keine Versicherung für Eigenschäden gibt, dann wohl wir Steuerzahler.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Bernhard Mott
    Bitte lesen Sie das hier zum Thema Versicherung des Bundes
    Dort speziell den Grundsatz der Selbstdeckung.

    https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Downloads/DE/Berichte/2014/grundsatz-der-selbstdeckung-volltext.pdf?__blob=publicationFile&v=1
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten