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Main-Spessart
Glosse: Hat der Landkreis ein Müllproblem?
Unsere Autorin hat die starke Befürchtung, dass der Frühjahrsputz in diesem Jahr die Mülldeponie an ihre Grenzen bringen könnte.
Container voll mit Abfall stehen auf der Kreismülldeponie. Was nicht verbrannt werden kann, muss sich demnächst bestenfalls in Wasser auflösen.
Foto: Günter Roth | Container voll mit Abfall stehen auf der Kreismülldeponie. Was nicht verbrannt werden kann, muss sich demnächst bestenfalls in Wasser auflösen.
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 25.04.2024 02:49 Uhr

Die Frühjahrsmonate wecken bekanntlich nicht nur Frühlingsgefühle. Wer von der Frühjahrsmüdigkeit verschont bleibt, kann schnell von einem Frühjahrsputz-Fieber gepackt werden. Eine gute Gelegenheit, sich von Altem zu trennen. Doch wohin? Kürzlich ermöglichten die Mitarbeiter der Mülldeponie in Karlstadt unserem Reporter einen Einblick in ihren Alltag. Dabei kam einmal wieder das Thema auf, dass die Deponie bis an einen klitzekleinen Rand gefüllt ist: Von 1,62 Millionen Kubikmetern Aufnahmevolumen verbleiben kaum noch 20.000 Kubikmeter.

Wenn ganz Main-Spessart nun im April und Mai die Keller und Garagen ausräumt, könnte das zum Problem werden. Müllberge vor den Toren der Deponie, überforderte Mitarbeiter und ein kollabierendes System, stellen Sie sich das nur vor! Um dieses Szenario zu verhindern, ein Tipp aus der Redaktion: Diese Information darf gern als Ausrede genutzt werden von allen, die sich lieber einen faulen Lenz machen wollen.

Manchmal sind Lösungen fast zum Greifen nah

Dabei existiert die Lösung für das Müllproblem des Landkreises bereits. Sie ist nicht ganz zum Greifen nahe, aber doch auch nicht allzu weit weg. Beim Straßenrückbau für die neue Ortsumgehung Wiesenfeld etwa fiel deutlich mehr wassergefährdender und krebserregender Sondermüll an, als zunächst angenommen. Kein Problem, auf dem Seeweg geht das Material nach Holland und wird verbrannt.

Weil dort Expertinnen und Experten für diese Art der Entsorgung zu finden sind? Das können wir nur hoffen. Die Erklärung für diesen Schritt war allerdings eine andere: Solche Anlagen würden in Deutschland nicht genehmigt, hieß es. Probleme wegzuschippern ist augenscheinlich auch eine Lösung.

Eine beliebte Praxis ist es außerdem, den Müll einfach in das nächstgelegene Gewässer abzugeben. Das haben fleißige Müllsammlerinnen und Müllsammler jüngst an den Ufern von Saale und Wern erleben müssen. Vom Boot aus sammelten sie Angeschwemmtes und Weggeworfenes ein – frei nach dem Motto, aus den Augen und in die Sinn damit.

Verheimlichte Verspätungen sorgen für entspannte Busfahrer

Doch nicht nur der Frühjahrsputz ist ein Mülltreiber, auch die anstehende Fußball-EM lässt die Müllberge wachsen. Um den Spielverlauf möglichst detailgenau zu verfolgen, muss ein neuer Fernseher her – egal, ob das alte Gerät noch funktioniert oder nicht, das berichteten die Deponie-Mitarbeiter. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich demnächst nicht noch die Anzeigetafeln von den Busbahnhöfen des Landkreises dazugesellen. Die funktionieren nämlich seit geraumer Zeit nicht zuverlässig. Ein insolventer Hersteller trägt zu einer schnellen Lösung nicht gerade bei. 

Angesichts des Blitzermarathons am vergangenen Freitag eine gute Nachricht für die Busfahrerinnen und Busfahrer, die entspannt den Fuß vom Gaspedal nehmen können: Ist die Verspätung nicht angeschrieben, so ist sie ja quasi nicht passiert.

 
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