
Dass am 1. Mai der Tag der Arbeit ist, ist allgemein bekannt. Doch was für ein Feiertag ist jährlich am 25. April? Naturfreundinnen und Naturfreunde werden es wissen: Es ist der Tag des Baumes. Seit nunmehr 70 Jahren wird der Tag in Deutschland gefeiert. Zu diesem Anlass hat sich das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt in diesem Jahr etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Es sucht den dicksten Waldbaum in den Landkreisen Miltenberg, Aschaffenburg und Main-Spessart. Besonders eindrucksvolle Baumriesen will das AELF in den nächsten Wochen vorstellen.
Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm ist nicht der dickste
Durch seine Vergangenheit im Ruder-Sport dürfte der Bizeps von Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm zwar etwa den Umfang einer Eiche haben, doch für den Titel des dicksten Stamms fehlen ihm dann schon noch einige Kilo am Bauch. Was er hat, ist jedoch ein dickes Fell. Bei der Sitzung des IHK-Gremialausschusses konnte Stamm zum Beispiel aktuelle Neuigkeiten aus Marktheidenfeld souverän vorstellen, obwohl die Präsentation - Technik ist für uns alle Neuland - zunächst nicht funktioniert hatte. Und zwar ganz ohne ins Stammeln zu geraten!
Bei der Verabschiedung von Marktheidenfelds Polizei-Dienststellenleiter Stefan Schwind erzählte Stamm kürzlich eine Anekdote aus der Lockdown-Zeit: Der Bürgermeister hatte spätnachts das Rathaus verlassen, zu einer Uhrzeit, zu der schon die Ausgangssperre galt. Kurz darauf sei er von Polizisten kontrolliert worden. "Hände hoch und legen sie den Haushaltsplan langsam auf den Boden", hat dabei vermutlich niemand gerufen. Die Polizisten und der Bürgermeister nahmen es mit Humor – und seine Stammwählerschaft dürfte das auch so sehen.
Politikerinnen und Politiker können bei der Baum-Suche helfen
Der in den Ruhestand verabschiedete Polizeibeamte freue sich nun auf "mehr Zeit für die Waldarbeit", sagte er. Perfekt, Schwind hat also auch Zeit, sich an der Suche nach dem dicksten Stamm zu beteiligen. Das gilt offenbar auch für den Grünen-Politiker Patrick Friedl, der am Freitag an einem Waldbegang in Lohr teilnahm. Man könnte fast meinen, im nächsten Jahr stehen wieder Landtagswahlen an... Da werden aber keine Bäume gewählt, sondern Politikerinnen und Politiker, die ihre Versprechen so oft wenden wie ein Laubblatt, das bei einem Herbststurm zu Boden fällt.
Noch ist der Tag des Baumes kein offizieller Feiertag - der Tag der Arbeit schon. Nur doof, dass letzterer heuer auf einen Sonntag fällt. Politikerinnen und Politiker von Linken und Grünen haben deshalb vorgeschlagen, Feiertage, die auf Wochenenden fallen, künftig an einem anderen Arbeitstag nachzuholen. Der 12. März, der Pflanze-eine-Blume-Tag, bietet sich als alternativer freier Tag an. Wobei das Blumenpflanzen natürlich auch schon wieder mit einiger Mühe verbunden ist. Also irgendwie ist ja sowieso immer Tag der Arbeit.
Große Hoffnung liegt im Tag der Vernunft am 5. Mai
Übrigens: Am 3. Mai ist der Internationale Tag des Waldkindergartens. Und da die Kleinen sowieso schon im Wald sind, können auch gleich bei der Suche nach dem dicksten Baum mithelfen. Das ist dann sozusagen der Tag der Kinderarbeit.
Gott sei Dank ist am 5. Mai der Tag der Vernunft. Die Nachrichten zeigen täglich, dass viele Menschen weltweit einen sehr großen Abstand zur Vernunft aufgebaut haben. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele von ihnen an diesem Tag gerade noch rechtzeitig zu mehr Vernunft zurückfinden. Nicht, dass einige Leute am 6. Mai, dem Ohne-Hose-Tag, plötzlich nur in Unterwäsche das Haus verlassen, um den Wald vor lauter Bäumen nicht zu finden.