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Lohr
Glosse: Festzelt der Spessartfestwoche zwischen Geisterkulisse und Aufguss-Sauna
Mal bleibt es gruselig leer in Lohr, mal wird es heiß und schwitzig im Festzelt. Außerdem: Warum Marktheidenfeld jetzt ein Genussort ist und in Gemünden lieber Bifi gegessen wird.
Die Troglauer Buam haben am Dienstagabend auf der Spessartfestwoche für gute Stimmung im Festzelt gesorgt - und für Schweißperlen bei den Besuchern. 
Foto: Tim Ruppert | Die Troglauer Buam haben am Dienstagabend auf der Spessartfestwoche für gute Stimmung im Festzelt gesorgt - und für Schweißperlen bei den Besuchern. 
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 10.08.2024 02:38 Uhr

Geisterkulisse im Festzelt der Lohrer Spessartfestwoche – Hat das Volksfest etwa eine neue Attraktion? Reicht das Fahrgeschäft "Villa Wahnsinn" den Gruselfreunden nicht aus? Keine Sorge, Sie haben nichts verpasst – außer vermutlich den Auftritt der Rossinis Anfang der Woche. Denn die haben teilweise nur vor rund 30 Leuten gespielt, wenn man von den Besuchern in den Boxen absieht. Als "beinahe gespenstisch" wurde die Stimmung beschrieben.

An den Rossinis lag es aber wohl nicht, dass nichts los war – vielmehr wurde der am Montag und Sonntag ausbleibende Festwochenexpress als Schuldiger identifiziert. Denn einen Fahrer zu finden, der den ganzen Abend "trocken" bleibt, das sei einfach schwierig, meinten einige Gäste. 

Ganz und gar nicht trocken blieb es dagegen einen Tag später im Festzelt, als die Troglauer Buam spielten. Sie mussten zwar nicht mit einer Geisterkulisse kämpfen, dafür aber mit den Temperaturen, die für ein besonders schwitziges Festzelt-Erlebnis sorgten. So wurde der Auftritt schnell zum "Sauna-Aufguss-Abend", witzelten die Troglauer und nahmen es mit Humor.

Warum Marktheidenfeld ein Genussort ist, Karlstadt und Gemünden aber nicht

Aber genug zur Festwoche – schließlich gibt es ja noch ein anderes Volksfest in Main-Spessart, das seine Schatten vorauswirft. Damit es dort in diesem Jahr keine sauna-ähnlichen Zustände gibt, hat man sich etwas einfallen lassen. Erstmals soll das Laurenzi-Festzelt so aufgebaut werden, dass die Plane am Giebel in Richtung Biergarten und Festplatz geöffnet werden kann. So soll mehr Luft in das Zelt strömen. Ob das wirklich was bringt, werden wir sehen – und riechen. Aber irgendwie gehört ein bisschen Schwitzen im Festzelt ja auch dazu.

Eine weitere Nachricht, die die Marktheidenfelder wohl diese Woche gefreut hat: Die Stadt ist jetzt ein offizieller Genussort. Das bayerische Landwirtschaftsministerium verleiht die Auszeichnung für facettenreiche Produkte und Spezialitäten, die untrennbar mit der Region verbunden sind, heißt es.

Wenn sich jetzt die anderen Städte im Landkreis fragen, warum sie sich noch nicht mit dem Siegel schmücken dürfen - Vielleicht hat sich das Ministerium bei Levent Toka umgehört. Der Karlburger betreibt nämlich mehrere Automaten im Landkreis und weiß ganz genau über die Geschmäcker der Bewohner Bescheid. Eine seiner Erkenntnisse: In Karlstadt ist vor allem Eistee der Renner, die Gemündener stehen auf Bifi und Nicnacs. Das hört sich nun wirklich nicht nach Genussort an.

Was die Lohrer gerne so schnabulieren, weiß Toka leider nicht, denn dort hat er keinen Automaten. Für Keiler-Fans aus aller Welt – oder zumindest aus Mitteleuropa – ist der größte Genussort an diesem Samstag auf jeden Fall das Lohrer Festzelt. Hierhin pilgern die Weißbier-Jünger zum kultigen Frühschoppen. Ein Termin, bei dem erfahrungsgemäß keine Bank leer bleibt!

 
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