Alles war angerichtet für eine tolle Party im Festzelt der Lohrer Spessartfestwoche mit den Rossinis am Montagabend. Doch weit gefehlt. Bei schönstem Wetter war lediglich der Biergarten gut besucht. Im Festzelt waren die Boxen gut belegt. Aber auf der großen Fläche in der Zeltmitte haben sich zum Teil nur 30 Gäste aufgehalten. Auch auf dem Vergnügungspark war der Besuch eher übersichtlich.
Italienische Schlager, deutsche Oldies, alles zum Tanzen und Mitsingen. Dazu den einen oder anderen lockeren Spruch von der Bühne an das Publikum. Seit über 30 Jahren sind die Rossinis auf den Bühnen in ganz Deutschland unterwegs. Die Atmosphäre am Montagabend aber war eine andere. Es war beinahe gespenstisch, als sich das Trio trotz des mauen Zuspruchs auf der Bühne verausgabte und die wenigen Zuschauer aber doch begeisterte. Immerhin ein einzelnes Paar fand bis 20 Uhr den Weg auf die Tanzfläche. Das spärliche Publikum machte gut mit, sparte nicht mit Beifall, dennoch wäre der Begriff "Stimmung" nicht der passende gewesen.
Geisterkulisse nicht verdient
Capri Fischer, "Ramona", Giana Nannini oder auch Spider Murphy Gang – die Rossinis wissen, wie eine Show funktioniert, aber diese Geisterkulisse hatten sie nicht verdient. Wenngleich die Musiker es mit Humor nahmen. Gegen 20 Uhr, nach der ersten Runde meinten sie: "Hoffentlich ist die Kirche bald aus, damit die Lohrer ins Festzelt können." Doch weit gefehlt, denn irgendwie ist so ein Abend mit ausschließlich Lohrer Bürgerinnen und Bürgern offensichtlich nicht erfolgreich zu gestalten. Denn die Auswärtigen fehlten. Bernardo von den Rossinis nahm es gelassen. "Wir spielen fast jeden Tag, da kann so ein Abend schon mal vorkommen", sagte der Musiker.
Doch woran hat es gelegen? Als Hauptgrund wurde der fehlende Festwochenexpress ausgemacht. Es sei einfach schwierig, einen Fahrer zu finden, der den ganzen Abend "trocken" bleibt, meinten einige Gäste. Wer und warum die Entscheidung getroffen hat, Sonntag und Montag keinen Festwochenexpress fahren zu lassen, konnte niemand verstehen.
Erst als es dämmerte und es draußen kühler wurde, besserte sich der Besuch im Zelt ein wenig. Gäste aus dem Biergarten kamen ins Zelt und nach 21.30 Uhr kam dann tatsächlich auch so etwas wie Stimmung auf. Zu verdanken war das in erster Linie einigen Damengruppen, die begeistert in der ersten Reihe mitmachten.