Es könnte wieder Leben in das weitgehend leerstehende Udo-Lermann-Kaufhaus kommen. So vermeldete die Bamberger Immobilien-Entwickler und Projektsteuerer der "KRE Group" am Mittwochmorgen, mit einem Kaufvertrag bereits am 4. Dezember 2019 "einen Teil der Liegenschaften der Firma Udo Lermann" in den Eigenbestand übernommen zu haben.
Laut der gemeinsamen Pressemitteilung mit der Udo Lermann GmbH werde man das Udo-Lermann-Areal zwischen Luitpoldstraße, Baumhofstraße, Echterstraße und Ludwigstraße umfassend neu konzipieren. Man habe jedoch gemeinsam beschlossen, auch im künftigen Konzept einen Elektrofachmarkt und einen Fahrradmarkt auf dem Areal zu integrieren. Mit der Stadt Marktheidenfeld stehe man in ersten Abstimmungen.
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Eine zwischenzeitliche Verwirrung hat sich inzwischen aufgelöst. Auf Nachfrage der Redaktion hatte Helmut Viering, Senior-Chef der Udo Lermann GmbH, mitgeteilt, dass das Areal noch nicht verkauft wurde. Die KRE Group sei eine Firma, die Vorschläge macht, was in Zukunft zu machen wäre, so Viering. Detaillierte Aussagen wollte Viering nicht abgeben. Harald Gerlach, Ingenieur und Partner von KRE für dieses Projekt, klärte das Missverständnis jedoch auf: "Die Beurkundung über den Kauf wurde durch einen Notar abgeschlossen", sagte er. Das bedeutet im Klartext, dass noch kein Geld geflossen ist.
Stadt Marktheidenfeld begrüßt Entwicklung
Die Stadt Marktheidenfeld bestätigte über ihren Pressesprecher Marcus Meier, dass vergangene Woche ein konstruktives Erstgespräch mit Vertretern des Stadtrats, der Stadtverwaltung und den Planern stattgefunden habe. "Die Stadt begrüßt eine städtebauliche Entwicklungauf dem Udo-Lermann-Areal und wird diese mit dem Projektplaner eng abstimmen", so der Pressesprecher der Stadt.
Was ist die KRE Group und welchen Ruf haben sie im Landkreis?
Laut ihrer Homepage entwickelt, steuert und realisiert die KRE Group Immobilienprojekte von der ersten Idee bis zur Integration in ein nachhaltiges Portfolio. Aktuell realisiert man zum Beispiel in Lohr ein 20 Millionen Euro-Projekt: auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei soll "ein fortschrittliches Geschäftshaus mit heller und moderner Fassade" entstehen, das sich in die umliegende innerstädtische Struktur der Kleinstadt Lohr integriert". Darin sollen sich sowohl Einzelhändler als auch seniorengerechte Wohnungen befinden. Im dritten Quartal 2020 soll das Projekt fertig sein, man ist im Zeitplan.
Über die Pläne für das Lohrer Bauvorhaben der KRE Group hört man schon mal überwiegend Positives. So sprach Bärbel Imhof von den Lohrer Grünen im Stadtrat von einem "großen Sprung in der Altstadtentwicklung". Brigitte Riedmann (FW) nannte die Pläne "sehr gelungen". Bürgermeister Mario Paul lobte beim Spatenstich Ende Oktober das rasche Vorankommen des Projekts, bei dem die Anregungen der Stadt auf fruchtbaren Boden gefallen seien. Es habe eine exzellente Zusammenarbeit mit den planenden Büros gegeben. Die Stadt Lohr habe das Vorhaben von Anfang an unterstützt, "weil wir von dem, was hier entsteht, überzeugt sind".
Ob das in Marktheidenfeld ähnlich sein wird, wird sich zeigen. Erst einmal gilt es Mitte Januar abzuwarten. Dann nämlich will das Unternehmen ausführlich zu ihren Plänen in Marktheidenfeld Stellung nehmen.