Den Weg frei machte der Stadtrat am Mittwoch für eine Neubebauung des ehemaligen Brauereigeländes, indem er einstimmig (20:0) die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren für das rund 5000 Quadratmeter große Areal beschloss. Einige Bedenken gab es im Gremium allerdings wegen vermeintlich fehlender Parkmöglichkeiten.
Märkte und Wohnen auf dem Areal
Der neue Eigentümer des ehemaligen Brauereigeländes, Lars Krakat (KRE Group Bamberg), erläuterte zusammen mit seinen Planern, was dort vorgesehen ist (wir berichteten):
• Im Erdgeschoss sollen ein Rewe-Markt sowie ein dm-Drogeriemarkt (Umzug aus der Hauptstraße) entstehen. Außerdem soll die bestehende Maxl-Bäck-Filiale in der Ludwigpassage um 100 Quadratmeter auf das ehemalige Brauereigelände ausgeweitet und mit einem Brauereimuseum kombiniert werden.
• In den beiden darüberliegenden Geschossen sind 43 Servicewohnungen, Tagespflege sowie eine Arztpraxis vorgesehen.
• Im dritten Obergeschoss ist ein so genanntes Boardinghouse mit 17 Appartements und 30 Betten geplant, das in Zusammenarbeit mit dem Hotel Bundschuh betrieben werden soll. Außerdem sollen dort einige Wohnungen entstehen, die vermietet oder verkauft werden sollen.
• Im Untergeschoss ist eine Tiefgarage mit 113 Stellplätzen geplant; dies seien zwölf mehr, als nachgewiesen werden müssten, hieß es.
Laut Projektentwickler Harald Gerlach soll nach erfolgtem Abriss der Bestandsgebäude bereits im Sommer mit dem Bau begonnen werden soll. Die Fertigstellung sei für Mitte 2020 vorgesehen.
Imhof: Großer Sprung in der Altstadtentwicklung
Die Reaktionen im Stadtrat waren durchaus positiv. Bärbel Imhof (Grüne) sprach von einem „großen Sprung in der Altstadtentwicklung“. Sie regte aber auch an, zu prüfen, ob das städtische Nahwärmenetz für die Gebäude genutzt werden könnte und forderte, das Projekt in das geplante Verkehrsentwicklungskonzept einzubeziehen.
„Sehr gelungen“, meinte auch Brigitte Riedmann (FW). Doch ähnlich wie Matthias Schneider und Michael Kleinfeller (beide CSU) bezweifelte sie, dass die vorgesehenen 113 Autostellplätze ausreichend seien. Bürgermeister Mario Paul sprach in diesem Zusammenhang davon, dass man das benachbarte Parkdeck für die Gesamtstadt „entwickeln“ müsse. Das geplante Projekt auf dem ehemaligen Brauereigelände bezeichnete er als „runde Sache“.