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Marktheidenfeld
Lermann-Areal "sorgfältig und tatkräftig" entwickeln
Wie es mit dem Gebäude des Lermann-Kaufhauses weitergeht, ist noch ungewiss. Die Bedeutung des Geländes für die Stadtentwicklung haben schon die ISEK-Gutachter betont.
Seit der Eröffnung 1971 hat das Kaufhaus Lermann an diesem Standort eine Magnetfunktion für die Menschen in Marktheidenfeld und dem weiten Umland. Noch ist unklar, wie es im mehrstöckigen Hauptgebäude weitergeht.
Foto: Luftaufnahmen Kremen | Seit der Eröffnung 1971 hat das Kaufhaus Lermann an diesem Standort eine Magnetfunktion für die Menschen in Marktheidenfeld und dem weiten Umland. Noch ist unklar, wie es im mehrstöckigen Hauptgebäude weitergeht.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:21 Uhr

So viele Kunden wie beim derzeitigen Räumungsverkauf hätten die Verantwortlichen des Kaufhauses Lermann in Marktheidenfeld in der Vergangenheit gerne öfter gesehen. Teilweise war kaum ein Durchkommen, vor allem in der Sportabteilung, die für den Ausverkauf eigens vom ehemaligen „Bauklotz“ nach vorne ins Haupthaus umgezogen ist. Das hatte teilweise schon etwas von "Goldrausch-Stimmung". Während es im Laden brummt, ist die Zukunft des Gebäudes weiter ungewiss. Dazu hat die Stadt Marktheidenfeld "keine neuen Informationen", heißt es auf eine aktuelle Anfrage aus dem Rathaus.

Die Gerüchte vom Verkauf des Kaufhauses an die Baufirma Redelbach hatte Lermann-Seniorchef Helmut Viering bei Bekanntgabe der Teilschließung klar dementiert, aber auch noch keine weiteren Pläne öffentlich kundgetan. Dass diese für die Stadt Marktheidenfeld bedeutend sind, liegt auf der Hand. Pressesprecher Marcus Meier betont: "Die Vertreter der Stadtverwaltung stehen im engen Kontakt zum Eigentümer." 

Eigentümer wird auf die Stadt zukommen

Es werde ein Gesamtkonzept geben, so hatte sich Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder Anfang Januar geäußert, und das werde, falls Investoren beteiligt sein sollten, in enger Abstimmung mit der Stadt erstellt. Geschäfte im unteren Bereich und Wohnen darüber, das könne sie sich vorstellen, meinte sie damals im Gespräch mit der Redaktion. Städtische Gremien oder Ausschüsse haben über das Thema Lermann allerdings bislang nicht beraten, auch wurden bislang keine Planer zu Rate gezogen. Marcus Meier: "Beim letzten Gespräch sind die Vertreter der Stadt und der Eigentümer so verblieben, dass der Eigentümer mit seinen Planungen und Vorstellungen zu gegebener Zeit auf die Stadt zukommt."

Schon die ISEK-Gutacher hatten das Lermann-Areal im Blick. 
Foto: Grafik Heike Grigull | Schon die ISEK-Gutacher hatten das Lermann-Areal im Blick. 

Wie wichtig das Lermann-Areal für die Stadt ist, das haben bei der Erarbeitung und der im Jahr 2016 im Stadtrat erfolgten Verabschiedung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) die Gutachter deutlich gemacht. „In der Kernstadt stechen zwei wichtige Areale besonders hervor, zum einen das Kaufhaus Udo Lermann und zum anderen das ehemalige Mälzereiareal“, heißt es im ISEK-Gutachten, das von der CIMA Beratung + Management GmbH (München) sowie dem Planungsbüro UmbauStadt GbR (Frankfurt) erstellt wurde.

"Prägt das Zentrum Marktheidenfelds"

Und weiter: „Das Kaufhaus Udo Lermann prägt durch seine schiere Größe das Zentrum Marktheidenfelds; zum einen ist es die imposante Gebäudehöhe an der Ortsdurchfahrt (Luitpoldstraße) wie es auch durch die zahlreichen dazugehörenden Flächen und Liegenschaften zwischen Luitpoldstraße und Alter Festplatz sowie zwischen Baumhofstraße und Ludwigstraße hervorsticht. Die zahlreichen Gebäude, Gebäudeteile, Grundstücke und Zwischenräume des gesamten Kaufhausareals Udo Lermann zeigen sich in einer inhomogen gewachsenen Struktur und erfordern eine Neustrukturierung und Neuordnung im Sinne einer funktionalen und ästhetischen Aufwertung der Einbindung in die umgebende Bebauungsstruktur.“

Weil nach Ansicht der Gutachter „Areale dieser Art sorgfältig und tatkräftig entwickelt und angepasst werden“ müssen, schlägt sich dies auch in dem vom Marktheidenfelder Stadtrat verabschiedeten Maßnahmenkatalog nieder. 2016 verabschiedet und mit "mittlerer Priorität" versehen ist die „Arrondierung und Neuordnung der Areale Kaufhaus Lermann“.  Als Projektschritte definiert sind: Verbesserung der Flächenausnutzung, Verbesserung der Zugänglichkeit (Eingänge, Ausgänge, Zufahrten, Ausfahrten), Schließung und Arrondierung von Raumkanten (Baumstellungen, Neubauten) sowie verbesserte funktionale, ästhetische und räumliche Einbindung der Handelsflächen in das städtische Gewerbe.

Entwicklungsperspektiven aufzeigen

Bürgermeisterin Schmidt-Neder schrieb im Vorwort zum ISEK-Gutachten: „Mit diesem Zukunftsplan geben wir auch der Wirtschaft, dem Handel, unseren Mitbürgern und unseren potentiellen Neubürgern Planungssicherheit, in welche Richtung sich Marktheidenfeld entwickeln will – und damit auch Signale für deren künftige Investitionen.“ Dass „Marktheidenfeld als Schwerpunkt des Handels in der Region ausgebaut werden“ soll, steht ebenso im Gutachten wie der Satz: „Ob Leerstand, Sanierungsfall oder ungeklärte Nutzung/Nutzungsfortführung – in allen diesen Fällen sollte möglichst rasch eine neue tragfähige Entwicklungsperspektive aufgezeigt werden.“

 
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  • S. R.
    Ich denke mal, das Herr Viering genau weiß was mit dem Gebäude passiert. Und ich bin auch der Meinung, der Herr Viering hat seinen Kunden gegenüber eine Verpflichtung! Diese heimlichtuerei ist nicht gut. Man muss halt auch mit der Zeit gehen, und bei Udo Lehrmann hat sich Jahrzehnte nichts geändert!
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  • t. L.
    Ja Herr Viering wird sicher Ideen im Kopf haben...diese wird er sicherlich zu gegebener Zeit auch öffentlich machen. Ich denke nicht das er jede Idee öffentlich machen muss.
    Warum Verpflichtung - er hat doch öffentlich gemacht daß das Geschäft gegschlossen wird - mehr kann ich als Kunde nicht erwarten. Soll er jeden Kunden fragen was er mit SEINEM Haus anstellen soll?!
    Für mich persönlich hat isch in den letzten 20 Jahren (davor kann ich nicht beurteilen) doch recht viel getan...man hat immer versucht, im Rahmen des Möglichen als Einzelhändeler was zu ändern. Das man hier mit großen Kaufhausketten nicht mithalten kann sollte jedem klar sein. Das natürlich auch nicht alles von Erfolg gekrönt war - ja das ist halt leider so.
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  • C. D.
    Wenn die Zusammenarbeit und die Kommunikation genauso gut ist wie beim
    " Baumarkt " dann wünsche ich allen Beteiligten viel Spaß .
    Da hat nur einer profitiert , alles andere waren leere Versprechungen und
    Beschwichtigungen , welche nicht eingehalten worden sind.
    Daran will sich besonders die Stadt Marktheidenfeld anscheinend nicht mehr
    erinnern !!!!
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