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Gemünden
Gemünden: Stadträte wehren sich gegen "Monstertrasse" P43
Die Stromleitung P43 ist äußerst umstritten. Kritiker stellen ihre Notwendigkeit in Frage. Im Raum Gemünden wollen sie nun Banner aufhängen, um Protest zu signalisieren.
Gemündener Stadträte vom Bündnis für Bürgernähe und vom Ökokreis wollen Banner aufhängen, um gegen die P43 durch Main-Spessart  zu protestieren (von links): Wolfgang Remelka,  Matthias Kübert,  Hans-Joachim Schüßler, Hubert Fröhlich,  Jürgen Lippert, Klaus Strohmenger und Ralf Obert.
Foto: Corbinian Wildmeister | Gemündener Stadträte vom Bündnis für Bürgernähe und vom Ökokreis wollen Banner aufhängen, um gegen die P43 durch Main-Spessart  zu protestieren (von links): Wolfgang Remelka,  Matthias Kübert,  ...
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 09.02.2024 08:38 Uhr

Gegen die geplante Stromtrasse P43 gibt es auch im Raum Gemünden weiterhin Widerstand. Um dem Protest nach außen ein Zeichen zu geben und um die Bevölkerung zu sensibilisieren, werden in den nächsten Tagen in Gemünden und in den durch die P43 betroffenen Stadtteilen Banner aufgehängt. Auch die Gemeinden Burgsinn, Obersinn und Gräfendorf haben sich diesem Protest angeschlossen. Das gibt Stadtrat Wolfgang Remelka (Bündnis für Bürgernähe) in einer Pressemitteilung bekannt.

BfB und Ökokreis haben Gutachten mitfinanziert

Bereits im Februar fand zwischen Gemünden und Schönau eine Protestveranstaltung gegen die  Freistromleitung statt, die derzeit von der Firma Tennet geplant wird. Die Trasse könnte ab 2031 von Fulda kommend durch den Sinngrund und nah an Gemünden vorbei nach Bergrheinfeld führen. Es sind aber auch andere Korridore im Gespräch, zum Beispiel entlang der A7.

Das Bündnis für Bürgernähe (BfB) und der Ökokreis Gemünden beteiligten sich an der Finanzierung eines Gutachtens. Dieses wurde von Lorenz Jarras, einem emeritierten Professor für Wirtschaftswissenschaften, erstellt. Das Ergebnis seiner Untersuchungen legte er im Frühjahr vor. 

"Wenn unabhängigen Untersuchungen ergeben sollten, dass ein Netzausbau in dieser Größenordnung und insbesondere eine Monstertrasse wie die P43 erforderlich sein sollte, dann wäre dies zu akzeptieren", betont Remelka. Die Untersuchungen von Professor Jarras ergäben jedoch ein anderes Bild. So sei der geplante Stromnetzausbau nicht alternativlos. Es gebe wirksame und kostengünstigere Alternativen, zum Beispiel im Norden Deutschlands mittels Windkraft Wasserstoff zu produzieren. Dieser könne gespeichert und bei Bedarf über bereits bestehende Gasleitungen transportiert werden.

Schaden für Landschaft und Trinkwasserquellen

Remelka nennt als weiteres Argument, dass einerseits versucht werde Klimaziele zu erreichen, auf der anderen Seite wolle man kilometerlange Schneisen durch den Wald schlagen. Nicht nur das Landschaftsbild werde hierdurch beeinträchtigt, auch Trinkwasserquellen könnten gefährdet werden.

 
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