
Anfang des Jahres 2023 beschloss eine Gruppe aktiver Bürger in Höchberg, in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft zu planen. Für die Gruppe sei der Anreiz gewesen, "... den Ausbau der regenerativen Energien in Höchberg zu forcieren", so der Höchberger Bürgermeister Alexander Knahn.
Die Beteiligung am Bau einer Windkraftanlage sei nicht von Anfang an das Ziel der Genossenschaft gewesen. "Vorrangig war der Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage in Höchberg geplant. Allerdings stand man hier noch ganz am Anfang und man musste sich erst einmal auf die Suche nach geeigneten Flächen begeben", so Knahn. Die Gruppe setzte ihren Fokus dann auf den Bau einer Windenergieanlage in Neubrunn, da das Projekt durch einen erfahrenen Investor vorangebracht worden sei, und man dort nicht von null hätte starten müssen.
So erweiterte sich der Aktionsradius dann bis zur Gemeinde Neubrunn. Bürger des ganzen westlichen Würzburger Landkreis sollten auf das Projekt aufmerksam gemacht werden, um einen Beitrag zu leisten und auch finanziell davon zu profitieren. Im Juli des Jahres 2024 fand dann die offizielle Gründung der Genossenschaft statt, die unter dem Namen "BürgerstromWest" läuft.
Der erste Bauabschnitt ist in trockenen Tüchern
"Die Genossenschaft beauftragt die Firma 'Energiedienstleistungen Bals GmbH' mit dem Bau bis zur Inbetriebnahme der Windkraftanlage in Neubrunn", erzählt Genossenschaftsvertreter Matthias Kemmer. Der erste Bauabschnitt soll im April 2025 mit der Fertigstellung der Zuwegung sowie dem Fundament erfolgen. Die geplante Inbetriebnahme ist September 2026". Kemmer sagt, dass aus den 94 Gründungsmitgliedern mittlerweile schon 188 Genossen geworden sind. Die meisten von ihnen würden aus dem westlichen Landkreis Würzburg stammen.
Der Höchberger Bürgermeister Knahn glaubt, dass die Akzeptanz der Bürger gegenüber dem Projekt vorhanden sei, da viele Menschen sich der Dringlichkeit des Klimawandels bewusst seien und erkennen, dass die erneuerbaren Energien wie Windkraft eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen spielen. "Dies alles führt zu einer höheren Bereitschaft, Windkraftanlagen zu unterstützen, insbesondere wenn die Bürger die langfristigen Vorteile verstehen", so Knahn.
Bürger geht es nicht nur um das Finanzielle
Eine Beteiligung an dem Projekt sei bereits mit einer Einlage von 1000 Euro möglich. Im Hinblick auf die Finanzierung erklärt Kemmer: "Wir haben derzeit 817.000 Euro Eigenkapital eingesammelt und möchten das die nächsten Wochen weiter erhöhen, um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, vom Erfolg der Genossenschaft zu profitieren. Es geht aber vielen auch nicht nur um das Finanzielle, sondern auch um die Unterstützung der nachhaltigen Energieversorgung". Nach seiner Aussage würde der erzeugte Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Die EEG-Förderung sei für die ersten 20 Betriebsjahre gesichert, sodass die Wirtschaftlichkeit des Projektes gegeben sei.
Alexander Knahn lobt die Genossenschaft: "So kann ich das bisherige Vorgehen als außergewöhnlich bezeichnen und stehe deshalb auch voll hinter dem Projekt".
Inbetriebnahme von Windkraftanlagen seit 1.1.2025 (> 5kW)
Deutschland: 131
Bayern: 3
https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR/Einheit/Einheiten/OeffentlicheEinheitenuebersicht?filter=Bruttoleistung%20der%20Einheit~gt~%275%27~and~Inbetriebnahmedatum%20der%20Einheit~gt~%2701.01.2025%27~and~Energietr%C3%A4ger~eq~%272497%27~and~Betriebs-Status~eq~%2735%27
https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR/Einheit/Einheiten/OeffentlicheEinheitenuebersicht?filter=Bruttoleistung%20der%20Einheit~gt~%275%27~and~Bundesland~eq~%271403%27~and~Inbetriebnahmedatum%20der%20Einheit~gt~%2701.01.2025%27~and~Energietr%C3%A4ger~eq~%272497%27~and~Betriebs-Status~eq~%2735%27