Die preisgekrönte Regisseurin Joey Arand aus Karlstadt besucht ihre Heimat Main-Spessart und bringt ein ernstes, emotionales Gesprächsthema mit. Mit ihrem Dokumentarfilm "Gebär_Mütter" machte sie bereits 2018 auf sich aufmerksam, als der Hessische Rundfunk ihr Werk ausstrahlte. Nun wird der Film, der sich mit dem Thema Leihmutterschaft beschäftigt, an vier verschiedenen Terminen in Marktheidenfeld und in Karlstadt gezeigt. Im Rahmen des "Agenda-21-Kinos" läuft "Gebär_Mütter" am 5. und 9. Dezember in Marktheidenfeld und am 12. und 15. Dezember in Karlstadt. Dazu wird Joey Arand an zwei Terminen persönlich als Ansprechpartnerin vor Ort sein und nach der Filmvorführung Rede und Antwort stehen.
"Ich versuche eigentlich jeden Monat mal nachhause zukommen", sagt die 29-jährige Filmemacherin, die mittlerweile als Lehrkraft an der Kunsthochschule Kassel arbeitet. Umso mehr freut sich sich nun auf ihren Besuch und die Gelegenheit, über ihren Dokumentarfilm zu sprechen. "Gebär_Mütter" behandelt das Thema Leihmutterschaft aus unterschiedlichen Perspektiven. Dafür begleitete Joey Arand ein irisches Ehepaar, das über zehn Jahre erfolglos versucht hatte, ein Kind zu bekommen und schließlich in Indien eine Leihmutter fand. Neben den persönlichen Eindrücken der Betroffenen kommen Ärzte, Wissenschaftler und Anthropologen zu Wort.
Arand: Jedes zehnte deutsche Paar ist unfruchtbar
Die Idee zum Film kam Arand bei ihrem Au-pair-Aufenthalt in Indien vor ein paar Jahren. "Außerdem bin ich auch in einem Alter, in dem sich viele Menschen mit dem Thema Kinderkriegen beschäftigen", sagt die Karlstadterin. Automatisch kämen da auch Themen wie Unfruchtbarkeit oder Adoption auf. Deshalb war es ihr wichtig, im Film unterschiedliche Gesichtspunkte zu beleuchten. Schließlich sei das Thema sehr emotional. Alleine in Deutschland ist jedes zehnte Paar unfruchtbar und dadurch häufig mit einem unerfüllten Kinderwunsch konfrontiert, betont Arand.
Sowohl durch persönliche Geschichten, als auch durch die wissenschaftlichen Aussagen soll ein breites Spektrum an Fragestellungen angesprochen werden: Wie weit gehen wir für Kinder? Wann ist eine Frau eine Mutter? Wer entscheidet darüber, wer mit seinem Körper was machen darf? "Es ist aber kein hundertprozentiger Dokumentarfilm", betont Arand und verweist noch auf eine künstlerische Komponente. Der Film arbeite zusätzlich noch mit Animationen und inszenierten Tanzchoreografien.
Wann und wo ist der Film zu sehen?
Im Rahmen des "Agenda-21-Kinos" läuft "Gebär_Mütter" im Movie im Luitpoldhaus Marktheidenfeld am 5. Dezember um 20.30 Uhr und am 9. Dezember um 18.30 Uhr. Die Burg-Lichtspiele Karlstadt zeigen den Film dann am 12. Dezember um 20.00 Uhr und am 15. Dezember um 17.30 Uhr.
Diskussionspartnerin ist die Karlstadter Regisseurin Joey Arand am 5. und 12. Dezember. Für hörgeschädigte Menschen ist nach vorheriger Anmeldung bei der Agendabeauftragten Ilse Krämer, Tel.: (09353) 793 1758 oder Mail an ilse.kraemer@lramsp.de die Nutzung einer mobilen induktiven Höranlage möglich.