Seit zehn Jahren wird in Kassel der UPK-Kunstpreis vergeben. Den mit 5000 Euro ausgestatteten Preis für einen professionellen Künstler hat in diesem Jahr die Karlstadterin Joey Arand erhalten. Die freie Filmemacherin und Künstlerin hat zum Wettbewerb-Motto „Gemeinsamkeit prägt, Tradition verbindet“ eine siebenteilige Fotografieserie mit dem Titel „Schwalm“ eingereicht. Diese beschäftigt sich mit der Schwälmer Tracht. Die Künstlerin, die sich viel mit dem Thema „Haar“ auseinandersetzt, hatte sich selbst mit den unterschiedlichen Kopfbedeckungen der Tracht abbilden lassen. Die Laudatio hielt die Kulturdezernentin der Stadt Kassel, Susanne Völker.
Auf das Thema stieß die Künstlerin während eines Stipendiumaufenthalts in dem Künstlerdorf Willingshausen im Schwalm-Eder-Kreis. Die Arbeit entstand parallel zu einer Videoinstallation. Diese hatte sie zeitgleich zur documenta 14 in der Galeria Kaufhof in Kassel ausstellen dürfen. Arands einstündigen Abschlussfilm an der Kunsthochschule (KHS) Kassel, der Dokumentarfilm "Gebär_Mütter", zeigte kürzlich der Hessische Rundfunk. Er behandelt multiperspektivisch das Thema Leihmutterschaft.
Im vergangenen Jahr absolvierte die 28-jährige Karlstadterin das Meisterschülerstudium bei Professorin Martina Bramkamp und Professor Jan Peters. Seit diesem Jahr unterrichte sie neben dem künstlerischen Schaffen Lehrerin für besondere Aufgaben an der KHS. Arand arbeitet an der Schnittstelle von zeitgenössischer Kunst und Film. Ihre Werke behandeln gesellschaftliche Themen wie Identität, "Heimat" oder körperliche Zwänge. In früheren Jahren hat sie unter anderem den Jugendkulturpreis JUSTI der Jugendstiftung Main-Spessart und den Preis bei Video der Generationen bekommen.
Mit dem UPK-Kunstpreis sind auch die KHS-Studenten Jonas Leichsenring und Lea Schücking im Bereich Nachwuchsförderung ausgezeichnet worden.