Die besten Filme in den Wettbewerben „Deutscher Jugendvideopreis“ und „Video der Generationen“ mit insgesamt knapp 800 Einsendungen wurden am Wochenende im Rahmen des dreitägigen Bundesfestival Video in Halle (Saale) gekürt. Insgesamt sind 30 Preise vergeben worden. Die Karlstadterin Joey Arand (25), Studentin an der Kunstakademie Kassel, gewann in ihrer Altersgruppe den mit 1000 Euro dotierten ersten Preis für ihren Kurzfilm „Victoire“.
Da sie wegen ihrer Teilnahme an einem anderen Festival in Lausanne nicht in Halle sein konnte, hatte sie mit einer Videobotschaft die Festivalteilnehmer gegrüßt, ohne zu wissen, dass sie Preisträgerin werden würde. Den mit insgesamt 7000 Euro ausgestatteten Bundeswettbewerb „Video der Generationen“ veranstaltet das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (Remscheid) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Die Teilnehmer konnten darstellen und hinterfragen, was die Generationen verbindet oder auch trennt, zeigen, was einen ganz besonders interessiert.
Mitmachen durften junge Filmemacher (bis 25 Jahre), die sich mit dem Themenbereich „Alter“ und dem Leben alter Menschen beschäftigen, Teams mit Jugendlichen (bis 25) und Senioren (ab 50 Jahre) sowie Videomacher ab 50 Jahre. Professionelle Filmemacher waren nicht zugelassen.
Joey Arand hatte einen 3:47 Minuten dauernden Kurzfilm eingereicht. Sie hatte ihn 2014 während ihres Auslandssemesters an der Kunstakademie auf der Insel La Réunion – ein französisches Übersee-Département im Indischen Ozean – gedreht. Eingereicht hatte die Studentin ihren Beitrag für die Kategorie „Eine andere Zeit – Zeitzeugen berichten“.
Der Inhalt beschäftigt sich mit der Frage: Was macht die Identität einer Person aus? Nathanaëlle Victoires interessante Familiengeschichte erzählt von kolonialer Vergangenheit und weltumspannender Migration. Die mehrfache Justi-Preisträgerin des Jugendkulturpreises des Landkreises Main-Spessart, die auch gelegentlich Mitarbeiterin unserer Zeitung ist, beabsichtigt, ihr Studium der visuellen Kommunikation im kommenden Jahr abzuschließen.
In der Jurybewertung heißt es: „Die Idee ist genial und ihre Umsetzung dank der authentischen Jugendlichen mit ihrem symbolträchtigen Namen witzig und skurril. In ihrem Film nimmt Joey Arand die menschliche Identität förmlich unter die Lupe. Daraus entwickelt sich in nur wenigen Filmminuten eine weltumspannende Vernetzung von Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen und Kontinenten. Der Film ist eine originelle Interpretation des Jahresthemas ,Eine andere Zeit – Zeitzeugen berichten.‘“