
Damit in der Marktheidenfelder Altstadt nicht mehr so viele Autos unterwegs sind, die dort nicht hingehören, soll im kommenden Jahr das Poller-System erneuert werden. Denn laut Christian Brand vom Ordnungsamt ist es schwierig, das am Wochenende und in der Nacht geltende Einfahrverbot in den verkehrsberuhigten Bereichen zu überwachen.
Die Poller in der Mitteltorstraße sind seit Frühjahr defekt, sie sollen ebenso wie die am Marktplatz ersetzt werden. Neu dazukommen sollen ein Poller in der Obertorstraße (von der Brückenstraße kommend) und zwei am Mainkai (rechts und links der Fahrgasse). Im September hat der Stadtrat bereits über die Standorte beraten, jetzt wurde beschlossen, dass alle Poller im kommenden Jahr erneuert bzw. installiert werden sollen. 200.000 Euro sind dafür 2025 bereitgestellt, für die Vergabe muss allerdings erst der Haushalt genehmigt werden.
Poller werden über einen Transponder gesteuert
Zuvor hatte die Stadt vorgeschlagen, bei den Pollern in der Obertorstraße den anstehenden Ausbau der Straße abzuwarten, um alles in einem Zug zu erledigen. Jetzt stimmte das Gremium aber (mit Gegenstimmen der Freien Wähler und SPD) dafür, die Poller auch dort schon 2025 zu installieren. Da aktuell nicht klar sei, wann die Straße ausgebaut wird, sprach sich auch Bürgermeister Thomas Stamm dafür aus, jetzt ein Gesamtsystem zu schaffen. Dass die Poller für den Ausbau dann vermutlich noch einmal herausgenommen werden müssen, wolle man in Kauf nehmen.

Die 80 cm hohen Pfosten sollen die Zufahrt von Montag bis Freitag nachts zwischen 20 und 7 Uhr beschränken, am Wochenende von Samstag 14 Uhr bis Montagmorgen um 7 Uhr. Anwohner sollen die Poller über einen Transponder steuern können, sodass sie jederzeit Zugang haben. Für Hotelgäste soll es QR-Codes geben, Polizei und Feuerwehr haben immer Zufahrt, ebenso Lieferfahrzeuge und Gewerbetreibende.
Stadtrat Richter: Gefährliche Situationen am Mainkai
Wolfgang Hörnig (CSU) sprach sich dafür aus, alles in einem Rutsch zu erledigen, damit das System einheitlich werde. Außerdem beruhe das ganze Konzept zur Mainufergestaltung auf der Verkehrsberuhigung. Auch Bürgermeister Thomas Stamm forderte die "dringendste Durchführung in 2025".
Burkhard Wagner (Freie Wähler) fand zwar die Poller am Marktplatz und in der Mitteltorstraße sinnvoll, stellte jedoch in Frage, ob die Verkehrsbelastung am Main wirklich so hoch sei. Er forderte belastbare Zahlen, bevor man eine sechsstellige Summe investiere.
Dem widersprach Heinz Richter (proMAR): Man müsse sich nur mal im Sommer ans Café de Mar setzen und beobachten, was da alles los sei. Da komme es häufig zu gefährlichen Situationen zwischen Radlern, Fußgängern und Autos.
Von einem "Herumdoktoren an Symptomen" sprach hingegen Martin Harth (SPD), das System sei in seinen Augen nicht gut durchdacht. Herrmann Menig (SPD) meinte, dass es Probleme geben würde, wenn in der Herrngasse Autos in beide Richtungen fahren würden. Christian Menig (CSU) erwiderte, dass ein Poller in der Obertorstraße genau das verhindern solle.
Würde man die Fahrradfahrer unten am Main vorbeileiten , wäre die Strasse nur für die
Fußgänger und die Autofahrer zu benutzen . Und wenn alle ein wenig Rücksicht aufeinander nehmen würde , bräuchte man dies alles nicht . Noch mehr Poller und noch mehr Regulierungen ersetzen nicht den Verstand des Menschen .