Wegen der Sperrung der Bahnstrecke aufgrund eines Notarzteinsatzes strandeten am Samstag etwa 400 Reisende am Gemündener Bahnhof, in Lohr waren es sogar mehr als doppelt so viele. In Gemünden machte nicht nur die große Hitze den Gestrandeten zu schaffen, sie mussten zudem ohne Toiletten auskommen. Zur großen Verärgerung der Stadt Gemünden hatte die Deutsche Bahn ihre Toiletten am Bahnhof 2018 einfach geschlossen. Stadtrat Helmut Aulbach, der auch als Notarzt tätig ist, berichtete am Montag im Stadtrat, dass das Rote Kreuz dankbar gewesen sei, dass die Reisenden die Toilette im nahen Dönerimbiss nutzen konnten. "Die Bahn will Reisende, aber für die sanitären Anlagen sorgt sie nicht", fasste Bürgermeister Jürgen Lippert seinen Unmut darüber erneut in Worte.
Volkan Güngören, Inhaber des Babylon City neben dem Bahnhof, berichtet auf Anfrage, dass sehr viele Leute am Samstag seine Toilette benutzen wollten. Natürlich habe er sie reingelassen. "An solchen Tagen muss man helfen", sagt Güngören. Er sei es mittlerweile schon gewohnt, dass Zugreisende bei ihm auf Toilette wollen. Da es am Bahnhof keine Klos mehr gebe, kämen jeden Tag viele Gäste der Deutschen Bahn, die mal müssten. Er verlange dafür nichts, auch wenn es einen größeren Reinigungsaufwand und Mehrverbrauch bedeute. "Das ist ein Grundbedürfnis für die Menschen."
Keine Anfragen an die Stadt Gemünden
In Lohr wurden die gestrandeten Bahnreisenden am Samstag in der nahe gelegenen Nägelseehalle versorgt. Helmut Aulbach fragte im Stadtrat, ob es an die Stadt Gemünden irgendwelche Anfragen gegeben habe. Zweiter Bürgermeister Werner Herrbach, der den am Wochenende noch im Urlaub befindlichen Lippert vertreten hatte, sagte, dass es keinerlei Anfragen vom Landratsamt oder der Bahn gegeben habe. Lippert: "Die Scherenberghalle hätten wir jederzeit zur Verfügung stellen können." Allerdings ist diese zwei Kilometer vom Gemündener Bahnhof entfernt.
Bezüglich der Toiletten überlegt die Stadt, dass sie wohl oder übel selbst tätig werden müsse. Schließlich müssen in Gemünden rund 3000 Reisende am Tag ohne Bahnhofsklo auskommen. Eventuell werde man bei der Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes öffentliche Toiletten errichten, so Lippert.
Die Stadt sollte ein Reinigungpaket und SuperXXL Packung Toilettenpapier, nebst Dankesschreiben beim grosszügigen "Toilettenmann" vorbei bringen.
Von mir, von hier ein dickes merci für Ihre Menschlichkeit.
wie das früher funktionieren konnte, als es noch (praktisch) an allen Bahnhöfen Toiletten gab und noch dazu niemand dafür kassieren wollte... für jeden ### werden heutzutage Steuern ohne Ende erhoben, und dann reicht es noch nicht mal dafür, den Bürger/innen an derart frequentierten Orten wie Bahnhöfen eine Toilette anzubieten...
war zu meiner Schulzeit überhaupt kein Thema. Wann das angefangen hat, öffentliche Toiletten und Schulklos zu verwüsten habe ich nicht mitbekommen.
Leider kann man da nicht mit Videoüberwachung arbeiten. Bei der Nürnberger U-Bahn hörte die Zerstörung der Waggons schlagartig auf, als in jedem der Fahrzeuge Videokameras installiert wurden.