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Gemünden
Bahn-Chaos nach Streckensperrung: Hunderte Reisende saßen bei Hitze in Main-Spessart fest
Stundenlang war die Bahnstrecke zwischen Lohr und Gemünden am Samstag komplett gesperrt. Hunderte Reisende strandeten an den Bahnhöfen – bei mehr als 34 Grad.
Am Samstag sind hunderte Bahnreisende in Main-Spessart gestrandet. Bei heißen Sommertemperaturen versorgen die Rettungsdienste die Menschen mit Unterkünften und Verpflegung. Das Bild zeigt den Einsatz in der Nägelseehalle.
Foto: THW Lohr/KFV MSP | Am Samstag sind hunderte Bahnreisende in Main-Spessart gestrandet. Bei heißen Sommertemperaturen versorgen die Rettungsdienste die Menschen mit Unterkünften und Verpflegung.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:10 Uhr

Wegen einer Sperrung der Bahnstrecke zwischen Lohr und Gemünden sind am Samstag Hunderte Reisende bei mehr als 34 Grad im Landkreis Main-Spessart gestrandet. Bereits um kurz nach 10.30 Uhr habe es einen Notarzteinsatz auf der Strecke gegeben, sagt Jacqueline Ratka, Leiterin Führungsgruppe Katastrophenschutz am Landratsamt Main-Spessart. Bis zum frühen Nachmittag sei der Bahnverkehr komplett eingestellt gewesen. "Über diesen Zeitraum haben sich enorme Massen an Reisenden in den Zügen aufgestaut, die weder in die eine noch in die andere Richtung weiterkamen."

Die Rettungsdienste versorgten die gestrandeten Bahnreisenden vor allem mit zahlreichen Getränken. Am Samstag war es in Unterfranken weit über 30 Grad heiß.
Foto: THW Lohr/KFV MSP | Die Rettungsdienste versorgten die gestrandeten Bahnreisenden vor allem mit zahlreichen Getränken. Am Samstag war es in Unterfranken weit über 30 Grad heiß.

Durch die Sperrung zwischen Lohr und Gemünden kam laut Ratka der gesamte Zugverkehr von Würzburg Richtung Aschaffenburg/Frankfurt in Gemünden zum Erliegen. Züge von Frankfurt nach Würzburg mussten in Lohr gestoppt werden. Da aufgrund von Bauarbeiten auf der ICE-Strecke momentan auch der Fernverkehr über diese Strecke laufe, hätten sich an den Bahnhöfen schnell Hunderte Personen gesammelt, so Ratka.

Mittags mehr als 1250 gestrandete Reisende

Das THW sei alarmiert worden, um die Menschen bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad mit Getränken zu versorgen. "Trotzdem kamen immer weitere Züge an", sagt Ratka. Gegen Mittag sei deshalb die Koordinierungsgruppe nach Artikel 15 Katastrophenschutzgesetz einberufen worden und das Landratsamt habe einen örtlichen Einsatzleiter bestimmt, der die gesamten Blaulichtorganisationen koordinieren konnte. "Es waren einfach massenweise Menschen in der prallen Sonne an den Bahnhöfen", sagt Ratka. Insgesamt seien zu Spitzenzeiten in Lohr rund 850 Personen und in Gemünden etwa 400 Reisende versorgt worden.

Das Bayerische Rote Kreuz, THW, Polizei und 15 Feuerwehren aus dem Umkreis seien mit mehr als 180 Helfern im Einsatz gewesen - um die Bahnhöfe zu sichern, Getränke bereitzustellen und für Schatten zu sorgen. Verletzt wurde laut Ratka niemand. Ersatzbusse wurden eingerichtet.

Gegen 14.30 Uhr sei die Strecke dann wieder für den Zugverkehr freigegeben worden. Das Chaos aber dauerte an: Auch die ersten Züge seien überfüllt gewesen und hätten nur wenige Reisende aufnehmen können, so Ratka. Die Deutsche Bahn habe schließlich einen Sonderzug von Würzburg angefahren und die letzten Reisenden abgeholt.

Hinweis

In der Regel berichtet die Main-Post nicht über Selbsttötungen, außer die Umstände erlangen besondere Bedeutung in der Öffentlichkeit. Wenn Sie Gedanken quälen, sich selbst das Leben zu nehmen, dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.
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  • K. F.
    meistens so, dass wenn es um einen noteinsatz handelt, dass suezit mit im spiel ist. war am pfingstwochenende unteerwegs, auch mit 9 euro - ticket, passierte das gleiche auf der strecke zwischen nürnberg und münchen. plötzlich lief nix mehr, hatte mit der netten bahndame ein pläuschchen und sie meinte auch, dass da wieder mal ein suezitfall gewesen sein muss. warum müssen denn die leute immer auf die gleise springen? von einer brücke herunter wäre doch weniger aufreibend für den zugführer und es gäbe keine zugausfälle oder stundenlange verspätungen. mir tun dabei immer der zugschaffner und das personal auch die fahrgäste leid, die so etwas miterleben müssen. fahre eigentlich auch gern mit der bahn, a wenn sie voll ist, aber so etwas möchte man nicht erleben.
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  • H. S.
    Dafür war es mit 9€ auch billig
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  • B. K.
    Danke für den Hinweis am Artikelende! So weiß man wenigstens, dass es sich um einen Selbstmord gehandelt hat. Oft erfährt man das ja gar nicht mehr heutzutage.
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  • A. O.
    Denke mal - Personenschaden; und Einsatz der Staatsanwaltschaft- wären die Hinweise zur Ursache gewesen.
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  • U. S.
    Wie viele stehen auf den Autobahnen stundenlang im Stau? Da wird nicht so gross berichtet ob eine Toilette vorhanden ist oder ob die Menschen Verpflegung dabei haben.

    Die MP, die für diesen Bereich zuständige Zeitung, war mal wieder die letzte die über den Vorfall informierte.
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  • J. N.
    Und wer waren die ersten?
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  • I. R.
    Herzloser Kommentar, voll daneben, wirklich. Dieses „ Notarzteinsatz“ steht immer bei Selbstmord. Und um den Sachverhalt eindeutig festzustellen muss auch die Staatsanwaltschaft vor Ort prüfen. Die Bahn hat täglich irgendwo im Land dieses Problem, die Lokführer tun mir besonders leid. Was Autofahrer betrifft: wer jetzt keine Wasserflasche im Auto hat, ist… - sorry! Nur zum Unterschied zum Gepäck bei der Bahn, man muss es nicht noch zusätzlich tragen! Und: Auch da kommt bei Bedarf Hilfe, übrigens auch nachts. Kenne das von wegen Glatteis gesperrten Strecken auf der Sauerlandlinie, sogar mit heißem Tee!
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  • R. B.
    Ist ohne Zweifel für die Reisenden bei diesen Temperaturen eine echte Strapaze. Aber wenn es um die Rettung eines Menschen geht, dann ist jede Maßnahme gerechtfertigt, auch wenn dies der Eine oder Andere nicht verstehen mag.
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  • S. K.
    also neun Euro für Saunabenutzung finde ich jetzt gar nicht so viel^^
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  • L. B.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • F. W.
    Wenn man keine Ahnung hat...
    versteht man das nicht.....
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  • S. C.
    Das haben Sie jetzt aber gut erklärt!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Notarzteinsatz. Stundenlang. Muss man das verstehen?
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  • G. B.
    Bitte nicht auf die Selbsttötung in den Kommentaren eingehen. Danke.
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  • G. A.
    Manchmal ist es besser, wenn man bei einem kommunitierten Notarzteinsatz an einer Bahnstrecke nicht Alles versteht.
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  • A. K.
    Hinweiskasten lesen, dann versteht man es.
    Wird so genannt, wegen Nachahmung.
    Dann kommt halt der Staatsanwalt.
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  • W. V.
    Die Erklärung kam am Ende des Artikels durch den Hinweis: "In der Regel berichtet die Main-Post nicht über Selbsttötungen..."
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  • L. B.
    Die Info am Artikelende gibt Ihnen einen entsprechenden Hinweis.
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  • J. E.
    Notarzteinsatz kann auch Suizid oder anderer Unfall bedeuten bei dem der Staatsanwalt die Strecke erst freigeben muss.
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  • H. A.
    Unter einen Notarzteinsatz versteht man einen Personenunfall bei der Bahn der in der Regel tödlich verlaufen ist. Hier bestimmt dann auch der Staatsanwalt, der Grundsätzlich hier kommen muss, wann die Maßnahmen beendet sind und nicht die Bahn. Danach dem beenden vergewissert sich dann der Notfallmanager der Bahn das alle aus dem Gleis sind und gibt dann die Strecke wieder frei. So ein Einsatz dauert in der Regel 2 bis 3 Stunden, hier waren es gut 4 Stunden, je nachdem kann es auch mal länger dauern. Wenn es gestern nicht so heiß gewesen wäre, wäre dies wahrscheinlich nicht einmal ein Meldung Wert in der Zeitung gewesen, schließlich dies ja nicht der erste Notarzteinsatz auf den Gleisen.
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