Die Erweiterung der Friedrich-Fleischmann-Grundschule ist eines der größten Projekte für die Stadt Marktheidenfeld in den kommenden Jahren. Einen Überblick über die aktuellen Pläne gab es in der jüngsten Sitzung des Stadtrates. Celia Juárez und Jürgen Schrauth vom Architekturbüro Haase & Bey aus Karlstadt stellten dem Gremium ihre Verbesserungsvorschläge für den Vorentwurf vor, dem der Stadtrat bereits im April 2021 zugestimmt hatte. Architekt Johannes Hettiger hatte damals Kosten von 10,87 Millionen Euro veranschlagt.
Architekt und Projektleiter Schrauth hob an den bisherigen Entwürfen positiv hervor, dass sich das dreigeschossige Gebäude städtebaulich gut einfüge und die Fassaden ansprechend gestaltet seien. Auch den Abschluss zum Äußeren Ring und die einzeln stehende Mensa lobte er. Er sah jedoch noch einige Möglichkeiten für Verbesserungen: So fehlten vor allem Lager- und Technikräume und die Sanitärräume seien ungünstig im Gebäude verteilt. Auch der Freisitz Richtung Norden gefiel den Architekten nicht.
Sie schlugen vor, den oberen Baukörper nach Norden zu verschieben und die für den überdachten Freisitz eingeplante Fläche als Gebäudeteil zu nutzen. Dadurch werden laut Schrauth rund 105 Quadratmeter gewonnen, hinter den Ganztagsräumen soll so zusätzlicher Lagerraum entstehen. Der Freisitz soll stattdessen nach Westen in den Innenbereich zeigen. Einsparpotenzial sehen die Architekten vor allem bei der Fassadengestaltung, bei der man die teils bodentiefen Fenster verkleinern könne.
Räume der Grundschule sollen flexibel nutzbar sein
Hinter dem Gesamtkonzept der Architekten steht der Gedanke, dass in einer sich rasant verändernden Welt heute noch nicht genau klar ist, welche Fähigkeiten Kinder in Zukunft brauchen werden. Die Räume in einer Grundschule sollen deshalb flexibel nutzbar sein und unterschiedliche Lernsituationen ermöglichen.
Beispielhaft dafür steht laut Celia Juárez der "Marktplatz", den sie für die Marktheidenfelder Grundschule vorschlägt. Er soll Platz für Kreativität bieten, offen zur Umgebung sein, mit Platz für das Personal, Tischen für Einzel- und Gruppenarbeit sowie einer Nische als Rückzugsort. Als Teil eines sogenannten Lernhauses gibt es den Marktplatz dann neben normalen Klassenzimmern und Gruppenräumen. Das bestehende Gebäude soll laut Schrauth nicht vernachlässigt werden. Hier könne man aber mit wenigen Eingriffen innerhalb der Fassaden viel erreichen und das Lernhauskonzept ebenfalls umsetzen.
Immer wichtiger wird für Grundschulen in Zukunft auch das Thema Ganztag sein, so die Architekten. Sie schlagen deshalb vor, die entsprechenden Räume so zu integrieren, dass sie den ganzen Tag über genutzt werden können. Bisher gibt es dafür einen getrennten Bereich.
Stadtrat befürchtet, dass Kosten aus dem Ruder laufen
Bürgermeister Thomas Stamm lobte die Pläne als "gut und umfassend". Besonders die Berücksichtigung des Ganztagbereichs gefiel ihm. Für eine "tolle Konzeption" hielt auch Susanne Rinno (Grüne) die Präsentation.
Das moderne pädagogische Konzept gefiel jedoch nicht allen Stadträten. Viele äußerten die Angst, dass die Pläne nicht bezahlbar seien. Hermann Menig (SPD) fand, das Gebäude sei "ja fast schon eine Uni". Er glaube nicht, dass die Stadt das bezahlen könne. Schrauth hielt dagegen, dass die Kosten durch die allgemein hohen Preise im Bausektor steigen würden und nicht die inhaltliche Konzeption das Teure sei.
Auch Ludwig Keller (proMAR) sagte: "Mir ist da ein bisschen viel Marktplatz drin." Er glaube nicht, dass es das im Vergleich zur ersten Planung zum Nulltarif gebe. Konkrete Angaben zu den Kosten konnte der Architekt nicht machen. Bürgermeister Stamm gab ihm die dringende Bitte mit auf den Weg, die Kosten im Blick zu behalten.
Baubeginn könnte im Sommer 2024 sein
Der Fördersatz für das Projekt liegt laut Architekt bei 45 Prozent, für Ganztagsflächen gibt es nochmal 15 Prozent extra. Für Marktheidenfeld werde es jedoch etwas weniger sein, da die Höhe von der Finanzkraft der Stadt abhänge.
Nach dem Zeitplan fragte Wolfgang Hörnig (CSU). Im kommenden Jahr stehe die Planungsphase an, so Schrauth, Baubeginn könnte im Sommer 2024 sein. Erst soll der Neubau fertiggestellt werden, den Bestand könne man anschließend aufhübschen. Container als Ausweichfläche hält er nicht für notwendig.
und wie man sich die finanzielle Abwicklung vorstellt . Besonders wenn der Architekt keine
verbindlichen Zahlen vorlegen kann , sind manche Bedenken doch sehr sinnvoll. Wenn
man doch teilweise auch logische Verbesserungsvorschläge macht , sollte man doch auch die
Kosten hierfür benennen können ! ! !
Und dann mit einen gemeinsamen Entschluss das Ganze genehmigen , wenn es passt und
nicht in tausend Einzelteile wieder zerreden .