
Die gute Nachricht vorneweg: Die Öfen der Eisenguss Hasloch Smart Foundry GmbH glühen wieder. Erst Ende Januar hatte der Traditionsbetrieb aus der südwestlichsten Ecke Main-Spessarts einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Immense Umsatzrückgänge aus dem Vorjahr hatten die Verantwortlichen dazu gezwungen. Laut einer neuesten Mitteilung wurde der Geschäftsbetrieb, der zum Erliegen gekommen war, wieder angefahren, die "Produktion läuft unter Hochdruck".
Offenbar konnte ein wichtiger Schritt zur Rettung des Unternehmens erreicht werden. "Unter Hochdruck haben wir die nötige Liquidität sicherstellen können, die uns das Wiederanfahren der Öfen ermöglicht", erläutert der mit der Sanierung beauftragte Rechtsanwalt Sebastian Braun von der Kanzlei "Reinhart - Kober - Großkinsky - Braun". Neben der Verhandlung von Massekrediten durch den Gesellschafter "Rheinische Mittelstandsbeteiligungen GmbH" seien auch erhebliche Vorauszahlungen mit Kunden verhandelt worden, die es nun ermöglichten, wieder Material einzukaufen.
Alle 90 Mitarbeiter weiterhin beschäftigt
Braun dankte besonders den Kunden der Eisengießerei. Diese hätten den Betrieb tatkräftig unterstützt. Es sei sogar gelungen, trotz der Insolvenz neue große Aufträge zu gewinnen, "was angesichts der Überkapazitäten im Gießereimarkt nicht einfach ist". Auch der vormalige Eigentümer der Gießerei, die KurtzErsa Gruppe, habe sich "höchst konstruktiv verhalten", heißt es in einer Mitteilung.
Die positiven Nachrichten dürften vor allem die Angestellten beruhigen. Wie Rechtsanwalt Braun mitteilt, werden derzeit alle 90 Mitarbeiter beschäftigt. Auch der Betriebsrat und die IG Metall seien bereits in die Sanierungsmaßnahmen eingebunden und auch hier liefen "sehr vernünftige Gespräche". Ob eine Sanierung gelingt, hänge laut Braun aber von vielen weiteren Faktoren ab. Die erste Hürde sei mit dem heutigen Schritt aber genommen.
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