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Gemünden
Einwendungen gegen Sand- und Kiesabbau gegenüber von Gemünden bald möglich
Ein Sandvorkommen wie auf der Hofstettener Mainseite ist selten. Die Bauwirtschaft braucht dringend Sand. Allerdings ist das geplante Vorranggebiet eine gute Ackerfläche.
Blick auf die linksmainische Seite von Gemünden, wo womöglich einst Sand und Kies abgebaut werden könnte.
Foto: Björn Kohlhepp | Blick auf die linksmainische Seite von Gemünden, wo womöglich einst Sand und Kies abgebaut werden könnte.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 25.11.2024 02:32 Uhr

Im Gemündener Stadtrat ging es am Montag auch um das mögliche Vorranggebiet für den Sand- und Kiesabbau gegenüber der Altstadt auf Hofstettener Seite links und rechts der Mainbrücke. Im "Östlich Hofstetten" genannten Gebiet findet sich laut Bürgermeister Lippert Sand in einer Mächtigkeit von zehn Meter. "Das findet man nicht überall." Ab 22. November starte die Beteiligung der Stadt und der Öffentlichkeit. Jeder könne bis 22. Dezember Einwände gegen das geplante Vorranggebiet geltend machen.

"Die Errichtung eines Vorranggebiets heißt nicht automatisch, dass dort auch Sand oder Kies abgebaut wird", so Lippert. In jedem Fall bräuchte es für einen konkreten Abbau noch ein eigenes Genehmigungsverfahren. Die Stadtratsfraktionen sollen sich Gedanken über mögliche Einwände machen.

Helmut Aulbach (FWG) fragte, seit wann der Planungsverband die Idee für dieses Vorranggebiet habe. Schließlich wurde ja beim Bau der Mainbrücke extra eine Ausgleichsfläche ausgewiesen, die dort hineinfalle. "Wir wissen in etwa seit einem dreiviertel Jahr, dass was im Gange ist", sagte Lippert. Aulbach fragte außerdem nach dem möglichen wirtschaftlichen Nutzen einer Sand- oder Kiesgrube für die Stadt. Lippert nannte die Möglichkeit von Gewerbesteuer, falls die in Gemünden anfalle und nicht etwa dort, wo das Abbau-Unternehmen seinen Sitz hat.

Hofstettens beste landwirtschaftliche Fläche

Ferdinand Heilgenthal (SPD) nannte das vorgesehene 34 Hektar große Stück die wichtigste landwirtschaftliche Fläche Hofstettens. Durch den Mühlberg gebe es dort auch mal Schatten, außerdem gebe es am Berg wichtige Vogelbestände und einen erhaltenswerten Schilfgürtel am Main, der auch beim Radweg berücksichtigt worden sei. Und archäologisch sei das Gebiet auch interessant. "Wir brauchen auch Nahrungsmittel, nicht nur Sand."

Einwendungen gegen Sand- und Kiesabbau gegenüber von Gemünden bald möglich

"Irgendwo muss der Sand und Kies auch herkommen", meinte Matthias Kübert (BfB), der bei einer Baufirma arbeitet. "Wir haben eine Bauwirtschaft zu bedienen." Sand sei mittlerweile knapp und teuer. Abbaugebiete würden auch wieder rekultiviert. "Das ist im Stadtgebiet Gemünden nichts Neues." Matthias Risser (CSU) war der Meinung, man müsste mehr auf Recycling von Baustoffen setzen, als immer neue Abbaugruben auszuweisen.

Lippert: Ein Gewerbegebiet dort sei ohnehin illusorisch

Ob ein Vorranggebiet eine andere Nutzung ausschließe, wollte Wolfgang Remelka (BfB) wissen. Nein, antwortete Lippert, aber aus einem Gewerbegebiet dort, wie in einem Leserbrief angesprochen, würde ohnehin nichts. "Ich sag nur Kläranlage/Skaterplatz." An der alten Kläranlage ist aus Hochwassergründen kein Skaterplatz möglich. Wenn wir die neue Kläranlage auf der anderen Mainseite nicht schon hätten, die ebenfalls im Hochwassergebiet gebaut wurde, würden wir sie nicht mehr kriegen, befand Heilgenthal.

 
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  • Kurt Redelberger
    Für ein Gewerbegebiet gibt es sicher mehrere Standorte, Sand kann ich nur dort abbauen wo Sand ist! Natürlich kann man mit Einsprüche und Umweltauflagen den Abbau verteuern, dann sollte man sich aber auch nicht über hohe Baukosten beim Haus und Straßenbau beschweren!
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  • Werner Müller
    Lieber Jürgen Lippert, mal anders herum angesprochen: Wenn wir nach Deiner Meinung "dort drüben" schon kein Gewerbegebiet bekommen, warum dann ein Vorranggebiet. Liegt das dann nicht genauso im Hochwasserbereich...... Und der Matthias Kübert, auch gleich BfB: Dieses Abbaugebiet liegt dann genau vor der Altstadt und der Abbau wird mehr Emissionen verursachen, als ein Gewerbegebiet. Also, wenn dort schon kein Gewerbegebiet, dann auch kein Abbaugebiet. Das ist der Umkehrschluss. Und genau Matthias Kübert: Irgendwo muss der Sand ja herkommen. Ja, Matthias Kübert von "Irgendwo", aber nicht von dort! Ausserdem ist es ählich, wie mit eurem genialen Baugebiet "Vor dem Mühltor". Der Bereich ist ein archäologisches Bodendenkmal. Die Bodenuntersuchung dazu wird einiges kosten.
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