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Gemünden
Briefe an die Redaktion: Dann doch lieber ein Vorranggebiet für Gewerbe und Schmetterlinge
Bearbeitet von Franziska Schmitt
 |  aktualisiert: 10.11.2024 02:32 Uhr

Zum Artikel "Seltener Schmetterling im Abbaugebiet: Ameisenbläuling wäre kein Hindernis für ein Vorranggebiet für Sand und Kies bei Gemünden" vom 2. November erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

In einer Infoveranstaltung am 30. März 2016 zur Innenstadtbelebung, einem Dauerbrenner seit 20 Jahren, wurde von mir auch die Schaffung eines Gewerbegebietes, genau an der Stelle des möglichen Vorranggebietes für Sand und Kies, vorgestellt. Eingeholte Auskünfte bei der Regierung von Unterfranken, die der Redatktion vorliegen, lassen dies sogar unter Umständen zu.

Zwischen vor Ort liegenden Arbeitsstellen, der Kaufkraft, der demografischen Entwicklung, der Entwicklung von Gewerbe- und Einkommenssteuer, gibt es Kausalzusammenhänge – soweit diese in Gemünden überhaupt zu Buche schlagen sollen. Die Infoveranstaltung war vor acht Jahren. Seit Jahren fehlt in Gemünden eine Bauleitplanung, die sich genau mit solchen Innovationen befasst. Genau dieses Fehlen führt dann zur Ausweisung und Beratung von möglichen Vorranggebieten mit Vorentwurf, wie sie am 18. Oktober 2023 vom Regionalen Planungsverband Würzburg unter Vorsitz von Landrätin Sabine Sitter beratschlagt wurden. Bei dieser Sitzung mit dabei: Stephanie Gillhauber, zuständig für die Rohstoffsicherung beim Verband für Baustoffe, Steine und Erden - einem Verband der Baustofflobby.

Der Stadt Gemünden muss dieser Umstand, die Bestrebung nach Sand- und Kiesgruben,  somit schon seit einem Jahr bekannt gewesen sein, seit mindestens einem Jahr kann man gegen dieses Vorranggebiet intervenieren, getan hat sich seitdem nichts. Nein, man findet dieses Vorranggebiet sogar noch gut! Nachhaltigkeit und alternative Holzarchitektur und -bauweise sind in Gemünden anscheinend Fremdbegriffe. Insbesondere die Kommunen des Landkreises Kitzingen forderten in der Sitzung  vom Oktober 2023 eine Entlastung beim Abbau und möchten daher das Gebiet auf den Landkreis Main-Spessart ausweiten. Zumindest die Stadt Karlstadt entsandte zu der Sitzung ihren Bauamtsleiter – ein Vertreter von Gemündener Seite fehlte, bislang fehlen hier auch Einwände, wie sie bereits  Lohr und Karlstadt gegen ein Vorranggebiet kund getan haben.

Persönlich fordere ich für den linksmainischen Teil Gemündens ein oberirdisches Gewerbe, somit nachhaltige und auf Dauer gegebene Arbeitsplätze und keinen unterirdischen Abbau, insbesondere weil auch das Vorranggebiet unmittelbar vor der Haustüre Gemündens liegt, wir in Gemünden keine Wasserflächen mehr, die nach dem Abbau entstehen, benötigen.  Wasser und Seen gibt es in Gemünden jetzt schon reichlich!

Ich schlage die Bildung einer Bürgerinitiative (BI) als basisdemokratisches Element gegen ein Vorranggebiet Sand und Kies vor, weil von den politischen Verantwortlichen Gemündens ein "Gegen" nicht zu erwarten ist. Die fehlenden politischen Entscheidungen und Aktivitäten der Stadt fordern meine Freizeit schon über "Maß".  Da kommt es auf eine BI auch nicht mehr an. Wer Interesse an einer BI "Gegen ein Vorranggebiet für den Sand- und Kiesabbau in Gemünden" hat, der möge sich bei mir per E-Mail an werner.mueller.65@freenet.de melden.

Die nächste Sitzung des Regionalen Planungsverbands Würzburg findet am 22. Januar 2025 in der Stadthalle Arnstein statt. Wir, die Bürgerinnen und Bürger Gemündens,  sollten das Grundrecht der Versammlungsfreiheit nutzen und eine Demo "Gegen ein Vorranggebiet für den Sand- und Kiesabbau in Gemünden" anmelden. Dann doch lieber ein Vorranggebiet für das Gewerbe oder/und für Schmetterlinge!

Werner Müller
97737 Gemünden

 
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