
Zur Zukunft des holprigen Altstadtpflasters und des Sitzmann-Ensembles in Gemünden sollen Planer Vorschläge machen. Zuvor müssen die Planungsleistungen jedoch europaweit ausgeschrieben werden, weil die Höhe der geschätzten Auftragswerte dies nötig macht, hieß es am Montag im Stadtrat. Dazu hat sich das Rathaus ein zweistufiges Vergabeverfahren ausgedacht. Bis 7. Oktober sollen Planungsbüros, die schon einmal so etwas geplant haben, Anträge einreichen. Unter diesen soll bereits eine Auswahl getroffen werden. Die übrig gebliebenen Bewerber sollen bis 11. November ein erstes Angebot abgeben und nach ein- oder zweitägigen Bietergesprächen bis 4. Dezember ein finales Angebot.
Wie bei der Vergabe der Planungsleistungen für Hallenbad und Scherenberghalle auch soll für die Bietergespräche ein Gremium gebildet werden. Dieses soll aus je einem Vertreter jeder Stadtratsfraktion, dem Bürgermeister und ausgewählten Rathausmitarbeitern bestehen. Dieses Vorgehen wurde einstimmig vom Stadtrat beschlossen. Weil sowohl Hubert Fröhlich als auch Hans-Joachim Schüßler vom Öko-Kreis voll berufstätig sind, sagte Schüßler, dass er nicht garantieren könne, dass von ihrer Fraktion jemand dabei sein könne.
Der Stadtrat soll dann am 9. Dezember nicht-öffentlich einen Beschluss für einen Planer fassen. Die Nicht-Öffentlichkeit gebiete das europäische Vergabeverfahren, sagte Bürgermeister Lippert. "Bitte nicht übernächste Woche fragen, ob im Juli 25 die Planung fertig ist." Schon alleine die Planerfindung dauere ja ein halbes Jahr.
In der Altstadt darf nicht mehr plakatiert werden
Außerdem beschloss der Stadtrat eine neue Plakatierungsverordnung. "Ohne die Verordnung ist es schwierig bis unmöglich, Plakatierungen einzuschränken", sagte Ordnungsamtsleiter Tobias Stich. Neu ist, dass künftig in der Fußgängerzone der Innenstadt nicht mehr plakatiert werden darf. Stich nannte als Grund, dass der Lack der Altstadtlaternen recht empfindlich sei und etwa unter Kabelbindern leide. Für Wahlwerbung sah er aber dennoch genügend Flächen in Gemünden.
Ferdinand Heilgenthal (SPD) sagte, dass es bei Transparenten einen ziemlichen Wildwuchs gebe. So gehe der Aufruf zur Blutspende an der Keßlerbrücke schon mal durch viele andere unter. Auch bei Konzerten nehme die Plakatierung zu. Man müsse aufpassen, dass man eigenen Veranstaltungen keine Konkurrenz mache. Walter Volpert (BfB) sprach von den vielen Bannern an Bauzäunen und plädierte für eine professionellere Aufstellung nach dem Vorbild Lohr.
Wolfgang Remelka (BfB) erwähnte aufdringliche Produktwerbung, die bei den Scherenburgfestspielen zur Stadt hin gerichtet sei. Dafür brauche es keine Plakatierungsverordnung, weil die Burg Eigentum der Stadt sei, so Bürgermeister Lippert. Zunächst war eine Höchstzahl von 20 Plakaten je Veranstaltung vorgesehen, nach einem Einwand Remelkas, dass Gemünden ja 13 Ortsteile habe, einigte der Stadtrat sich auf 30.
Eisernes Brückenteil in der Saale könnte Kanufahrern gefährlich werden
In einer Anfrage erwähnte Matthias Risser (CSU), dass unterhalb der Schönauer Brücke ein großes Teil der ehemaligen eisernen Saalebrücke im Wasser liege, das zur Gefahr für Kanufahrer werden könne. Außerdem gab er die Anregung des Schönauers Ludwig Lippert weiter, dass vom Wasserhäuschen aus 200 Meter im Wald schöne behauene Sandsteine lägen, die man für die Neugestaltung des Kriegerdenkmals verwenden könnte. Der Bürgermeister entgegnete, derlei Anregungen nehme er gerne bei der Schönauer Bürgerversammlung entgegen.
Walter Volpert erwähnte, dass es in der Ortsdurchfahrt Massenbuch Straßenschäden gebe. Bauamtsleiter Jörg Breitenbach wusste zu berichten, dass regelmäßig Schadensaufnahmen der städtischen Straßen stattfinden. Richard Rauscher (FW-FB) wollte wissen, wie mit Schäden an der vor zwei Jahren sanierten Ortsverbindungsstraße Kleinwernfeld-Massenbuch umgegangen werde. "Es kommt ein Sanierungsvorschlag", so Lippert. Ein Straßenbereich soll angegangen werden. Es handle sich nicht um einen Gewährleistungsfall, da es bei den Schäden nicht um die kürzlich gemachte Oberfläche, sondern um Bewegungen im Untergrund gehe.
Auf eine Anfrage Ferdinand Heilgenthals (SPD) sagte Lippert, dass man sich beim Feuerwehrhaus Hofstetten noch in der Phase der Bauleitplanung befinde. Zur Ortsdurchfahrt Schaippach wusste Lippert Erhard Wiltschko (CSU) nichts Neues zu berichten, aber demnächst komme ein Vertreter des Staatlichen Bauamts, den wolle man auch dazu fragen.