
Das ZDF hat in der Serie "Füxe" des Stettener Drehbuchschreibers Joe Hofer nicht das Urheberrecht des Berliner Indie-Filmers Alexander Pfander verletzt. Das urteilte das Berliner Landgericht am 9. Oktober zugunsten der beklagten Rundfunkanstalt. Den Vorwurf Pfanders, dass der Plot von Füxe auf dem seines Films "Verbindung" basiere, wies Richter Rolf Danckwerts mit der Begründung ab, dass die Kernelemente des Films in der Serie verblassten und nicht wiederzuerkennen seien.
Zwar haben beide Werke das studentische Verbindungswesen zum Thema, die Urteilsbegründung bescheinigt den Handlungsabläufen und Figuren in der Serie jedoch "deutlich mehr Tiefe". Etwa indem die Serie im Gegensatz zum Film auch außerhalb der Verbindungshäuser handelt, die Freundin des Protagonisten eine deutlich größere Rolle spielt und mit ihr ein weiterer Handlungsfaden etabliert wird.
Hofer freut sich, Pfander spricht von Rückschlag für Schutz des Urheberrechts
Ein Urteil, das Hofer nicht überrascht. "Wir wussten ja, dass die Vorwürfe vollkommen haltlos waren. Natürlich freut es mich trotzdem sehr, dass das nun auch offiziell bestätigt wurde", erklärt der 36-Jährige auf Anfrage dieser Redaktion. Das ZDF hingegen möchte sich zur Entscheidung des Landgerichts nicht äußern. Die Rundfunkanstalt hatte im Laufe des Prozesses Vergleichsverhandlungen abgelehnt.
Pfanders Anwalt Tim Zirngast erklärt gegenüber der Redaktion, dass er und sein Mandant von der Argumentation des Gerichts nicht nachhaltig überzeugt seien. Der spricht in den sozialen Medien von einem "Rückschlag für den Schutz des Urheberrechts". Er hadere, ob er nach bisherigen Prozesskosten von 1700 Euro das finanzielle Risiko einer Berufung eingehen könne und bittet dafür um finanzielle Unterstützung.
Wo und ob Füxe künftig zu sehen sein wird, ist nicht klar
Hofer möchte die Kontroverse um sein erstes eigenes Projekt nun gerne hinter sich lassen. Er habe in der Zwischenzeit an dem Film "Interior", einem psychologischen Arthaus-Thriller des Regisseurs Pascal Schuh, mitgearbeitet, der Anfang 2025 Premiere feiern soll. Weitere Film- und Serienprojekte mit verschiedenen Produktionsfirmen befänden sich in der Entwicklung.
Die 2024 für den Grimme-Preis nominierte Serie "Füxe" ist nach der ursprünglich angesetzten Frist von einem Jahr nun nicht mehr in der ZDF-Mediathek zu finden. Was jetzt damit passiert und ob sie künftig auf anderem Wege verfügbar sein wird, kann Hofer noch nicht sagen. Das ZDF erklärt auf Nachfrage, dass es nach derzeitigem Planungsstand für die Serie keinen neuen Sendetermin im ZDF und in der ZDF-Mediathek gibt.