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Gemünden
Der frisch gepflasterte Pausenhof der Realschule Gemünden soll teilweise wieder aufgerissen werden
Auf den gerade erst gepflasterten Schulhof der Realschule sollen nun die Ausweichcontainer für die Sanierung des Gymnasiums. Warum wurde der Pausenhof erst fertig – und jetzt zugestellt?
Auf den frisch gepflasterten Pausenhof der Staatlichen Realschule in Gemünden sollen viele Container.
Foto:  Björn Kohlhepp | Auf den frisch gepflasterten Pausenhof der Staatlichen Realschule in Gemünden sollen viele Container.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 28.03.2024 02:49 Uhr

Seit dem Herbst ist der Schulhof der staatlichen Realschule in Gemünden neu gepflastert. Lange werden ihn die Schülerinnen und Schüler so aber nicht genießen können. Denn darauf sollen bald dreistöckig übereinander auf einer Grundfläche von 31,7 auf 14,6 Meter Container aufgestellt werden. In die sollen Schulklassen des Gymnasiums während der Sanierung des daneben liegenden Friedrich-List-Gymnasiums (FLG) ausweichen. Zumindest punktuell muss dafür das neue Pflaster zugunsten von Fundamenten wieder herausgerissen werden. Ansonsten werde es laut Landratsamt Main-Spessart "bestmöglich durch Schutzmatten und Schotter geschützt".

Warum wurde der Platz erst neu gepflastert, und jetzt wird er zum größten Teil wieder zugestellt? Dem Landratsamt zufolge – Bauherr ist der Landkreis – hat alles seine Ordnung. Man habe den Schülerinnen und Schülern während der Bauphase zudem keinen ganz oder teilweise geschotterten Pausenhof zumuten wollen. "Die Entscheidung, die Container auf gepflasterter Fläche aufzustellen", so das Landratsamt, "wird von den Schulleitungen und allen Beteiligten mitgetragen."

Alle FLG-Klassen werden gleichzeitig ausgelagert

Die genaue Größe der Containeranlage zwischen der Realschule und dem neuen Mensagebäude sei zudem "erst seit kurzem bekannt", teilt das Landratsamt mit. Weil das gesamte Projekt durch Pandemie und Ukraine-Krieg Verzögerungen erfahren hat, sei entschieden worden, die Sanierung des FLG-Bestandsgebäudes in einem Zug durchzuführen. Das soll die Bauzeit verkürzen, durch die Auslagerung aller Klassen gleichzeitig sei aber auch eine größere Containeranlage nötig. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Sanierung des Gymnasiums in zwei Arbeitsschritten zu vollziehen. In diesem Fall hätte eine kleinere Containeranlage auf einem Hartplatz hinter der Schule Platz gefunden.

Dass der Schulhof jetzt schon gepflastert ist, habe einen weiteren Vorteil: Der Rückbau gehe nach Beendigung der Arbeiten deutlich schneller vonstatten, wenn nur auf einem kleinen Teil der Fläche das Pflaster erneuert werden muss. "Selbstverständlich ist es unser Ziel, Beschädigungen am Pflaster während der Bauphase zu vermeiden", schreibt Markus Rill, Pressesprecher des Landratsamts.

Hundertprozentig zufrieden mit den jüngsten Entwicklungen zeigt sich aber auch er nicht: "Es ist natürlich richtig, dass das nicht ganz glücklich ist, dass erst gepflastert wurde und das Pflaster nun zum Teil nochmal entfernt werden muss. In der Summe ist das aber durch die insgesamt erheblichen Vorteile im Ablauf der Bauphase gerechtfertigt", so Rill.

Schotter soll Gefälle und Stufen ausgleichen

Der Pausenhof weist mehrere Stufen auf, die von der höher liegenden Realschule hinunter zum Neubau führen. Hier soll Schotter als Höhenausgleich aufgebracht werden. In den Pfingstferien soll dann mit dem Aufstellen der Container-Ausweichschule begonnen werden.

Stefan Braun, seit diesem Schuljahr Leiter der Realschule, sagt, er gehe davon aus, dass der gepflasterte Hof ein tragfähiger Untergrund ist. Die Realschule selbst hatte auf dem alten Pausenhof auch schon Container stehen, unter die Gummimatten kamen. Er habe noch keine Informationen, ob und welcher Art mögliche Eingriffe ins neue Pflaster sein werden. "Ich bin sehr gespannt."

Schneider: Problematik der Schnittstelle zwischen zwei Bauabschnitten

Ingo Schneider, Leiter des FLG, erzählt, dass alle möglichen Standorte durchgespielt wurden und seit etwa zwei Jahren feststehe, dass die Container auf den Pausenhof der Realschule sollen. Beim Schulhof handle es sich um eine Schnittstellenproblematik. Der gehöre zu dem jetzt abgeschlossenen Neubau und damit zu einem anderen Bauabschnitt als die nun anstehende Sanierung des FLG mitsamt Ausweichcontainern. Auch beim Pressetermin zur Eröffnung des Neubaus hatte es von Seiten des Kreisbauamts geheißen, dass der Wille gewesen sei, den Abschnitt mit dem Pausenhof erst einmal abzuschließen.

Neben dem großen Containerturm auf dem Schulhof der Realschule soll noch ein zweiter, etwas kleinerer aufgestellt werden. Der zweite soll ebenfalls dreistöckig werden, eine Grundfläche von 15,1 mal 11,5 Meter haben und neben der Sporthalle des Gymnasiums stehen – auf einer nicht fertiggestellten Fläche.

Schüler können Straße und Wendehammer als Pausenhof nutzen

Obwohl der Pausenhof durch die größere der beiden Containeranlagen größtenteils wieder wegfällt, soll den Schülerinnen und Schülern dennoch ein möglichst großer Schulhof zur Verfügung stehen.  Dafür wird laut Landratsamt auch eine Schranke am Eingang des Schulgeländes installiert. Das Gelände soll so nur noch durch befugte Personen befahrbar sein. Außerdem sei der Platz vor der Sporthalle ebenfalls als Pausenhof nutzbar. Realschulleiter Braun freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler während der Bauarbeiten auch die Straße und den Wendehammer als Pausenhof nutzen können.

Was genau die Pflasterarbeiten für den Pausenhof gekostet haben, ließe sich laut Landratsamt nicht einfach so ermitteln. Die Außenarbeiten für die Realschule, vergeben Ende 2022, kosteten insgesamt 690.000 Euro.  Diese umfassen unter anderem auch Freiflächengestaltung, Fluchttreppen, Untergrundarbeiten, Verlegen von Leitungen, Bau der Rampe vor dem Neubau und Pflasterarbeiten hinter dem Gebäude. Die Pflasterarbeiten im Schulhof bildeten hierbei den Abschluss.

Sanierung soll zweieinhalb bis drei Jahre dauern

Die Sanierung des FLG soll laut Uwe Zieres, Sachgebietsleiter für Hoch- und Tiefbau am Landratsamt, in den Sommerferien starten. "Wir hoffen natürlich, dass es innerhalb der zweieinhalb Jahre über die Bühne geht", sagt FLG-Leiter Ingo Schneider. Laut Landratsamt soll es zweieinhalb bis drei Jahre dauern. Läuft alles nach Plan, können die Schülerinnen und Schüler des FLG das Schuljahr 2027/28 im grundsanierten Schulgebäude starten.

 
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