Der städtische Campingplatz Saaleinsel in Gemünden macht traditionell Verlust. Deswegen hat man sich nun einen Pächter gesucht, der ihn betreibt. Vergangenes Jahr aber hat der Platz 74.000 Euro Gewinn gemacht (geplant waren nur 6200 Euro), hieß es am Montag zur kürzlich fertig gestellten Jahresrechnung 2022 im Stadtrat. "Verrückt", nannte das Stadträtin Monika Poracky (SPD). Stadtkämmerer Michael Pfeuffer erklärte den Gewinn durch Gebührenerhöhungen und eine gute Belegung sowie wenige nötige Reparaturarbeiten. Dieses Jahr kalkuliert das Rathaus mit Pachteinnahmen von 35.000 Euro.
Die Steuereinnahmen der Stadt seien 2022 "sehr, sehr gut gelaufen", sagte Pfeuffer mit Blick auf das vergangene Jahr außerdem. Bei der Gewerbesteuer etwa hat die Stadt gut eine Million mehr eingenommen als erwartet.
Gemünden liegt bei den Gewerbesteuereinnahmen schon über dem Plan
Pfeuffer warf auch einen Blick auf das laufende Jahr. Hier bewege man sich genau im Rahmen. Bei den Einnahmen seien zum Halbjahr schon knapp 87 Prozent des Plans erreicht. "Wir haben so defensiv gerechnet, dass wir auch die letzten 14 Prozent erreichen werden", gab sich der Kämmerer optimistisch. Bei der Gewerbesteuer liegt die Stadt mit 4,5 Millionen Euro schon 500.000 Euro über dem Plan. "Die Steuereinnahmen laufen zurzeit ganz gut", sagte er. Selbst bei einer befürchteten Rezession werde man dieses Jahr genug einnehmen.
Bezüglich der Personalkosten sind bisher 41 Prozent der angesetzten 7,3 Millionen Euro kassenwirksam geworden. "Ich gehe davon aus, dass wir unser Budget einhalten werden", sagte Pfeuffer dazu, auch wenn höhere Ausgaben bevorstehen. Die Schulden der Stadt sind seit Jahresanfang um 560.000 Euro auf 2,9 Millionen zum 30. Juni zurückgegangen.
Genug Personal fürs Freibad gefunden
Auch bei den kalkulierten Einnahmen aus dem Bäderbetrieb ist der Kämmerer optimistisch. Zum Freibad sagt er: "Wir haben das Bad so ausgestattet, dass es sieben Tage die Woche geöffnet werden kann." Gemünden hat es geschafft, ausreichend Personal für den Betrieb anzuwerben. Bis Ende Juni wurden im Freibad 16.455 Euro der geplanten 60.000 Euro eingenommen.
Schnell abgehandelt wurde im Stadtrat der jährlich wiederkehrende Bericht über Unternehmensbeteiligungen der Stadt in Höhe von mindestens fünf Prozent. Einzig an der Gesundheitszentrum Main-Spessart Verwaltungs GmbH hat die Stadt eine solche Beteiligung, und zwar in Höhe von 2.556,46 Euro (ehemals 5000 DM), was genau fünf Prozent ausmacht. Somit stehen der Stadt vom Bilanzgewinn des Gesundheitszentrums in Höhe von 3460,29 Euro 173 Euro zu.