zurück
Uettingen
Bürgerentscheid in Uettingen für Einkaufsmarkt: "Gemeinde muss jetzt ihre Hausaufgaben machen"
Die Initiatoren des Entscheids fordern nun von der Gemeinde Transparenz und Gründlichkeit. Wenn alles nach Plan geht, könnte in zweieinhalb Jahren der Spatenstich erfolgen.
So könnten Edeka-Markt und Tankstelle auf dem Gelände am Ortsrand von Uettingen aussehen – in einem Bürgerentscheid sprachen sich gut 600 Menschen dafür aus.
Foto: Visualisierung: Rosbo GmbH | So könnten Edeka-Markt und Tankstelle auf dem Gelände am Ortsrand von Uettingen aussehen – in einem Bürgerentscheid sprachen sich gut 600 Menschen dafür aus.
Angelina Hofmann
 und  Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 22.09.2024 02:28 Uhr

Deutlich fiel am Sonntagabend der Bürgerentscheid in Uettingen aus: 1040 Menschen hatten darüber abgestimmt, ob die Planungen für einen Edeka-Markt und eine Tankstelle am Ortsrand von Uettingen weitergehen oder beendet werden sollen. 631 Menschen, also knapp 61 Prozent, waren dafür, dass der Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans bestehen bleiben soll – die Planungen können also fortgeführt werden.

Die Investor-Firma Rosbo ist guter Dinge. "Wir waren stets positiv gestimmt und freuen uns nun über das positive Ergebnis!", erzählt Nadine Hornberger, Geschäftsleitung, auf Anfrage der Redaktion. Wie es mit dem Bau jetzt weitergehen soll, lässt sich nur in einem groben Rahmen fassen. Es hänge von der Gemeinde ab und liege nicht mehr in der Hand der Firma Rosbo, erklärt Hornberger. Der Spatenstich  könnte in circa zweieinhalb Jahren stattfinden, doch bis dahin ist noch einiges zu tun.

"Das Bürgerbegehren kam sehr frühzeitig", erzählt Hornberger. Denn noch sind die Pläne gar nicht in allen Details ausgearbeitet. Teil eines Bautleitverfahrens ist, dass die fertigen Pläne öffentlich ausgelegt werden und jeder dazu Stellung nehmen kann – das gilt für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Firmen und andere Träger öffentlicher Belange. Jede Stellungnahme werden dann geprüft und abgewogen, so Hornberger. 

Schleßmann: Gemeinde soll klären, wer Kosten für Ampel übernimmt

Erleichtert über den Ausgang des Bürgerbegehrens ist auch Bürgermeister Edgar Schüttler. Er möchte endlich mit dem Bau beginnen und an dem Punkt weitermachen, an dem er vor dem Bürgerbegehren aufgehört hat. Er hofft, dass es in seiner Amtszeit nicht mehr zu Bürgerbegehren kommen muss.

Peter Schleßmann, einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens, zeigt sich frustriert. "Die Gemeinde hat das Bürgerbegehren zwar gewonnen, Uettingen hat meiner Meinung nach aber verloren", so Schleßmann. Das Verhältnis zwischen den Initiatoren des Bürgerbegehrens und der Gemeinde sei weiter gut, betont er, die Argumente der Gegenseite seien einfach überzeugender gewesen. Trotzdem zeigt sich Schleßmann besorgt.

Ein Grund, warum Uettingens Bürgermeister Edgar Schüttler sich für den Edeka-Markt ausgesprochen hatte, war, dass die Gemeinde das Geld aus dem Grundstücksverkauf gut gebrauchen könne. Das findet Schleßmann schwierig: Irgendwann könne man einfach nichts mehr verkaufen, um damit den Haushalt aufzubessern. Und auch weitere Flächenversiegelungen seien nicht endlos möglich.

Nun müsse die Gemeinde eben regeln, wer beispielsweise die Kosten für den Bau einer Ampel oder der Zufahrtsstraße übernehme. "Hier muss die Gemeinde ihre Hausaufgaben machen", meint Schleßmann. Er wünsche sich auch, dass der Bürgermeister nach der Abwicklung transparent aufschlüsselt, in welche Gemeinde-Projekte das Geld aus dem Grundstücksverkauf fließt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Uettingen
Angelina Hofmann
Carolin Schulte
Bürgerbegehren
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Georg Ries
    Man darf gespannt sein, wie viel Geld vom Kaufpreis unter dem Strich übrig bleibt. Die Kosten der Ampel und der Anbindung sind beträchtlich!!!
    Rosbo hat geschickt argumentiert. Eine Tankstelle mit dem Schwerpunkt E-Mobilität, man darf gespannt sein was tatsächlich kommt und ob die eingesessene Tankstelle in Uettingen dann weiter bestehen kann.
    Ob die Begrünung so üppig kommt, wie auf dem Bild dargestellt? Oder nur ein Marketingargument?
    Den Uettingern sei angeraten, das weitere Verfahren sehr genau zu beobachten. Viel Glück!!
    Rosbo hat einen großen Schritt zum gewünschten Renditeobjekt gemacht!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten