Mit Blick auf die nahende Heizperiode und die steigenden Energiekosten sind Holzöfen und Brennholz stark gefragt. Doch Holz ist ein knapper Rohstoff. Es braucht Zeit, bis die Bäume reif zum Fällen sind. Wie geht es den Wäldern in Unterfranken? Wieso schlagen die Förster nicht mehr Holz ein? Und wann fällen sie überhaupt?
Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Lage im Wald und der Brennholz-Situation.
Wie geht es den Wäldern in Unterfranken?
Seit ein paar Jahren haben die Försterinnen und Förster stark mit dem Borkenkäfer zu kämpfen. Ist ein Baum einmal befallen, muss er so schnell wie möglich aus dem Wald. Sonst verbreiten sich die Käfer immer weiter. Meist betrifft das Nadelbäume. Doch im Ökosystem Wald hängen alle Baumarten zusammen.
Hinzu kamen besonders in diesem Jahr die Trockenheit und Hitze. "Es sterben nicht nur alte Bäume ab", sagt Heiko Glöckner, stellvertretender Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten in Arnstein (Lkr. Main-Spessart). "Auch junge Bäume, die wir erst gepflanzt haben, sind verdorrt."
Wie hoch ist die Nachfrage nach Stammholz - und wie hoch das Angebot?
Förster, Kommunen und private Waldbesitzer werden vermehrt von Händlern und Privatpersonen nach Brennholz gefragt. In Arnstein überragt die Nachfrage das Angebot. Auch in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen merkt Hannah Severin, Försterin der dortigen Forstbetriebsgemeinschaft (FBG), einen starken Anstieg: "Wir könnten dieses Jahr dreimal mehr verkaufen, als wir haben."
Nachschub wird es wieder geben. Doch laut Severin wird zumindest in ihrer FBG nicht so viel eingeschlagen werden, dass die gesteigerte Nachfrage befriedigt werden kann. Zumal nicht jeder Baum für Brennholz verwendet werde.
Rund um Marktheidenfeld im Revier von Matthias Huckle, Förster beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt (AELF), werden beispielsweise jedes Jahr etwa 220 Lkw-Ladungen Bäume gefällt. 55 Prozent von ihnen werden zu Möbeln oder Bauholz verarbeitet.
Die restlichen 45 Prozent bleiben für Spanplatten, Hackschnitzel und Brennholz. "Die Kommunen versorgen immer zuerst ihre Bürger mit Brennholz", sagt Huckle. Dadurch sei der Vorrat an Laubholz meistens ausgeschöpft.
Wieso können die Förster nicht mehr Bäume fällen?
Forstbetriebe richten ihre Arbeit am sogenannten Hiebsatz aus. Dieser gibt an, wie viel Holz sie einschlagen dürfen, um den Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Im Forstbetrieb Arnstein dürfen laut Glöckner jährlich etwa 80.000 Festmeter Holz eingeschlagen werden.
Doch nicht alles davon wird verkauft. Manche Bäume müssen wegen der Natur, der Tiere und der Bodenfruchtbarkeit im Wald liegen bleiben. Andere sind so kaputt, dass sie nicht mal mehr Hackschnitzel werden können.
Hinzu kommt: Der jährliche Hiebsatz ist nur ein Durchschnittswert. Er bezieht sich auf das gesamte Holz, nicht einzelne Baumarten. "Durch die hohen Schadholzmengen der letzten Jahre sind wir über den Hiebsatz hinausgekommen", sagt Försterin Hannah Severin von der FBG Fränkische Rhön und Grabfeld. Das heißt: Weil wegen des Borkenkäfers so viel Nadelholz aus dem Wald musste, können jetzt weniger Nadel- und auch weniger Laubbäume gefällt werden.
"Der Wald ist viel, viel mehr als nur eine Rohstoffquelle", sagt der Marktheidenfelder Förster Matthias Huckle. Er kühle, binde CO2, sei Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Zudem liegen die meisten unserer Quellen und Trinkwassergewinnungsgebiete im Wald. "Deswegen ist es wichtig, mit dem Wald sorgsam umzugehen und ihn nicht auszubeuten."
Wann wird neues Holz eingeschlagen?
Bäume werden in der Regel zwischen September und April gefällt. Wann genau, entscheidet der zuständige Förster. Der Zeitpunkt ist abhängig von verschiedenen Faktoren.
So muss der Waldboden gut befahrbar sein, damit die schweren Maschinen ihn nicht schädigen. In Herbst und Winter brüten keine Vögel. Und die Bäume führen "wenig Saft", haben also einen geringeren Wassergehalt als im Sommer. Das sei wichtig, sagt Huckle. Denn nasses Holz verziehe sich leichter und lasse sich daher nicht so gut verarbeiten.
Die Buche beispielsweise verderbe leicht, wenn sie im Frühjahr oder Sommer gefällt wird, sagt der Arnsteiner Forstbetriebsleiter Heiko Glöckner: "Sie verfärbt sich und wird damit für vieldere höherwertige Verarbeitungsprozesse unbrauchbar."
Und zuletzt muss das Fällen auch für die Menschen sicher sein. "Buchen im belaubten Zustand zu fällen, ist für die Waldarbeiter lebensgefährlich", sagt Matthias Huckle, "weil sie nicht erkennen können, ob in der Krone abgestorbene Äste hängen." Zudem liege der Schwerpunkt des Baumes durch die vielen Blätter zu weit oben.
Wann kann man Holz verbrennen?
Frisches Holz, das im Winter gefällt wird, hat einen Wassergehalt von etwa 50 bis 60 Prozent. Zum Verbrennen ist das zu viel. Optimal sind 15 bis 20 Prozent. Die Bundesimmissionsschutzverordnung schreibt vor, dass Brennholz einen Wassergehalt von maximal 20 Prozent haben darf. Denn wenn zu nasses Holz brennt, entstehen schädliche Abgase. Zudem geht unnötig Energie für das Verdampfen des Wassers verloren.
Das meiste Brennholz wird luftgetrocknet. Je nach Holzart, Ort der Lagerung und Witterung dauert es meist ein bis zwei Jahre, bis man das Holz verbrennen kann. Händler trocknen ihre Scheite immer öfter in Trockenkammern, die dem Holz mithilfe warmer Luft das Wasser entziehen. Etwa ein bis zwei Wochen später kann es in den Ofen.
Was raten die Förster den Verbraucherinnen und Verbrauchern?
Viele, die einen Holzofen besitzen, wollen ihn nur mit Buche, Eiche oder anderem Laubholz heizen. "Nadelholz brennt auch", sagt Hannah Severin. Zudem rät sie, sparsam zu heizen. "Holz ist ein fantastischer Stoff, aber er ist auch nicht unendlich verfügbar. Er wächst nicht von jetzt auf gleich nach."
Für Matthias Huckle ist es wichtig, dass sich die Menschen vor ihrer Holzbestellung Gedanken machen: Wie viel Holz brauche man wirklich, wie viel Lagerplatz habe man. "Nachdem frisches Holz nicht verbrannt werden darf, ist es sinnvoll, seinen Holzvorrat langfristig zu planen. Nicht erst kurz vor der Heizperiode."
Liebe Main-Post, in dem verlinkten Artikel wird nasses Holz nicht mit einer Silbe erwähnt. So wird der Eindruck erweckt, nur nasses Holz sei ein Problem. Die im Artikel genannten gesundheits- und umweltschädlichen Gase entstehen auch beim Verbrennen von trockenem Holz, insbesondere auch bei Biomassekesseln, die Pellets oder Hackschnitzel verbrennen.
Im Ernst: Auf dem Weltmarkt ist aktuell der Holzpreis wieder auf dem niedrigen Stand vor 5 Jahren. Wie bei allem, wird hier noch ordentlich Reibach gemacht, bis sich herumgesprochen hat, dass es auch wieder billiger gehen wird.
Die Hamsterer selbst sind diejenigen, die die Inlandnachfrage und damit den Preis künstlich hoch halten.
Und wieviel Energie wird dabei verbraucht? Die Händler verbrauchen das Gas, das die Holzheizer nicht verbrauchen, weil sie ja mit Holz heizen?
Wo steht, dass nicht mit Gas geheizt wird?
https://www.buettner-energy-dryer.com/index.php?id=kombibrenner_mehrstoffbrenner&L=2%27A%3D0%27
Was nicht heißen soll, dass ausschließlich so getrocknet wird. Aber es ist nicht ungewöhnlich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzpellet