Wer bei der Nominierungsversammlung der Bürgerliste Bischbrunn mit einem großen Besucheraufkommen gerechnet hatte, der wurde am Dienstagabend womöglich enttäuscht. Nur 26 Frauen und Männer kamen in die Aula der Grundschule in Oberndorf, um die Aufstellungsversammlung des Bürgermeisterkandidaten und der Gemeinderatskandidaten für die Kommunalwahlen im März 2020 zu verfolgen. Die amtierende Bürgermeisterin Agnes Engelhardt machte dabei schnell deutlich, was zuvor bereits klar war: "Ich habe mich dazu entschlossen, mich wieder als Kandidatin zum Bürgermeisteramt zur Verfügung zu stellen.“
Engelhardt bewirbt sich erneut für den Posten des Gemeindeoberhaupts von Bischbrunn und Oberndorf, nachdem sie schon 2016 nach dem Tod ihres Mannes und vorherigen Bürgermeisters Joachim Engelhardt, gewählt wurde. Bei der Versammlung der überparteilichen Bürgerliste war sie die einzige Kandidatin. Die allesamt wahlberechtigten Anwesenden der nichtorganisierten Wählergruppe nominierten die 53-Jährige einstimmig zur gemeinsamen Bürgermeisterkandidatin.
24 Kandidaten für zwölf Plätze
„Als ich vor dreieinhalb Jahren auf den fahrenden Zug aufgesprungen bin“, begann Engelhardt ihre kurze Rede, in der sie auf ihre bisherige Amtszeit, die anfänglichen Schwierigkeiten und die erreichten Erfolge zurückblickte. Besonders stolz mache sie die Sanierung der Grundschule und die Inbetriebnahme des offenen Ganztages. „Weitere wichtige Vorhaben und Projekte stehen in den Startlöchern“, versprach sie und hob dabei die Entstehung eines Bürgerparks, die Friedhofsgestaltung oder etwa die Planung eines neuen Feuerwehrgerätehauses hervor. Sie habe noch immer Ideen und wolle gerne bei deren Umsetzungen mitwirken, betonte Engelhardt.
Gemeinderat Lothar Wiesmann begleitete die Versammlung als Vertreter der Bürgerliste und dankte den Anwesenden, die bis auf die Bürgermeisterin und einen Zuschauer alle selbst für den Gemeinderat kandidieren. "Danke, dass ihr bereit seid, etwas für diese Gemeinde zu tun", sagte Wiesmann. 24 Bewerber ließen sich anschließend auf die Liste der Gemeinderatskandidaten setzen. Unter ihnen altbekannte aber auch neue Gesichter, deren Listenplatzierungen durch ein Losverfahren bestimmt wurden.
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Während der Auslosung sorgten zwei Zahlen auf den gezogenen Zetteln für eine kurze aber heitere Verwirrung. Zwei Kandidaten hatten die vermeintlich gleiche Platzierung erhalten. Nach ungläubigen und schmunzelnden Blicken klärte sich jedoch schnell auf, dass das skurrile Missverständnis nur an der Ähnlichkeit der Ziffern 6 und 9 lag. Je nachdem, wie man den Zettel drehte. Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 wird es jedenfalls für jeden Kandidaten darauf ankommen, sich nicht zu verzetteln. Denn nur zwölf der 24 Anwärter haben dann die Möglichkeit, in den neuen Gemeinderat gewählt zu werden.