(av/jogi) Es war eine außergewöhnliche Wahl: Am 24. Juli wurde Agnes Engelhardt neue Bürgermeisterin von Bischbrunn – als Nachfolgerin ihres Mannes Joachim, der überraschend an einem Herzinfarkt gestorben war.
Mehr als fünf Monate nach der Amtsübernahme blickte die 50-Jährige in der Jahresschlusssitzung des Gemeinderats zurück auf „ein Jahr, das in die Ortsgeschichte eingehen“ werde. Der 22. April habe durch den plötzlichen Tod ihres Mannes alles verändert – für sie persönlich, aber auch für ganz Bischbrunn. Folgende Fragen hätten sich aufgedrängt: Wie soll es weitergehen in der Gemeinde? Was muss als Erstes gemacht werden? Wer macht was? Wo findet man Telefonnummern und Ansprechpartner? Alle diese Fragen und noch weitere hätten sich auf einmal gestellt. Für den Gemeinderat sei dies „eine riesige Herausforderung“ gewesen, sagte Engelhardt.
Aber die Menschen seien zusammengerückt, hätten nach Lösungen gesucht – und diese auch gefunden. Viele Stunden hätten der Zweite Bürgermeister Horst Wiesmann, der Dritte Bürgermeister Thomas Fuhrmann und die Gemeindesekretärin Tanja Väth zusammengesessen, um die Gemeindegeschäfte aufrecht zu halten. „Diese Übergangszeit hat den Dreien viel abverlangt“, sagte Engelhardt. Deshalb bedankte sie sich bei ihnen herzlich im Namen aller Ortsbürger für diesen Einsatz.
Auch Agnes Engelhardt selbst habe bei ihrer Arbeit in den ersten Monaten viel Unterstützung erfahren. Ganz persönlich dankte sie ihren Stellvertretern, der Gemeindesekretärin, den Feuerwehren, den Gemeindearbeitern und allen ehrenamtlich aktiven Personen, die in vielen Bereichen zur Lebensqualität in der Gemeinde beigetragen hätten. Den Blick nach vorne gerichtet, sagte Engelhardt: „Ich freue mich auf weitere Aufgaben, um die Gemeinde fit für die Zukunft zu machen.“
Nach Angaben Engelhardts hat sich die Einwohnerzahl im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert. Die Gemeinde zähle jetzt 1863 Bürger mit Haupt- und Nebenwohnsitz. Fünf Ehen seien im Rathaus geschlossen worden.
Engelhardt erinnerte an wichtige Projekte, die in Bischbrunn und Oberndorf verwirklicht wurden oder auf dem Weg dorthin sind. Das größte: der Schulumbau in Oberndorf. In den großen Ferien sei der Umzug der Schulklassen und der Verwaltung erfolgt. Weil viele Personen zusammen geholfen hätten, habe man diese Aufgabe souverän gemeistert. Am 15. Oktober sei der sanierte Trakt für die Besucher geöffnet gewesen. Das Erstaunen war groß. Viele Gäste hätten das Gebäude nicht wiedererkannt.
Nach dem Umzug habe der zweite Bauabschnitt begonnen. Die Rohbauarbeiten seien nun fast fertig, Fenster und Heizung eingebaut. Wichtig bei der Sanierung sei gewesen, den Zeit- und den Kostenrahmen nicht aus den Augen zu verlieren. Glücklicherweise sei man „noch im grünen Bereich“, betonte die Bürgermeisterin.