Mit einer stimmungsvollen Party auf dem Vorplatz der Stadthalle hat sich Lohr am Freitag und Samstag vom Sommer verabschiedet, bevor in dieser Woche die Temperaturen laut Wetterbericht deutlich nach unten gehen. Die vierte Auflage des Bier- und Weindorfs war an beiden Tagen sehr gut besucht und bot mit zwei Bands und mehreren Herstellern von Essen und Getränken aus der Region für jeden etwas. Funcks Team bot unter anderem Steaks und verschiedene Würste der Wombacher Metzgerei Siegler und selbst hergestellte "Kartoffelchips aus echten Kartoffeln" an.
Als Partner waren vertreten: die Brauerei Goikelbräu aus Lohr-Halsbach, das Weingut Keller aus Eußenheim und die Brennerei Andreas Staab aus Partenstein. Erstmals dabei war der Foodtruck Hauck11 aus Sinsheim mit veganem Essen. "Wir holen alles von lokalen Anbietern, das fließt alles wieder in die Region 'rein", betonte Funck
Das Bier- und Weindorf bedeutete 2021 für die Stadthalle nach der Pandemie den Neustart. Mit der Idee hatte sich Werkleiter Thomas Funck schon länger beschäftigt, aber erst in der Corona-Zeit blieb Luft für die Umsetzung. Die beiden ersten Auflagen waren noch dreitägig und umfassten auch den Sonntag.
Aufgestockt beim Sonnenschutz
Dieser war allerdings nicht so gut besucht, worauf Funck 2023 mit einer Verkürzung auf Freitag und Samstag reagierte. Dennoch machen die Vorbereitungen nach seinen Worten "exorbitant viel Arbeit". Die Biergarnituren auf dem Vorplatz fassten nach seinen Angaben rund 800 Personen.
Nach der Premiere bei der Festwoche wurden auch die Bänke des städtischen Forstes mit Rückenlehne und Lohr-Wappen aufgestellt. Das Bier- und Weindorf macht nach den Worten des Werkleiters die Stadthalle "wieder ein bisschen anders erlebbar und zeigt ihre Vielfalt".
Deutlich aufgestockt hat Funck den Regen- und Sonnenschutz, unter anderem mit dem großen Schirm des Lohrer Citymanagements. Der Wetterbericht habe vor allem für Samstag viel Sonne angekündigt und auf dem Vorplatz gebe es keinen Schatten, erläuterte er. In den beiden ersten Jahren seien Schirme und Partyzelte kaum aufzutreiben gewesen: "Nach Corona hat jeder Veranstaltungen gemacht, der Markt war leer gefegt."
Radler und Hotelgäste stießen mit an
Am Freitag waren schon bald nach der Eröffnung sehr viele Besucher da. Das hat sich laut Funck abgezeichnet: "Ich habe von unglaublich vielen Leuten gehört, dass sie kommen wollen." Vom benachbarten Achat-Hotel habe sich eine größere Gruppe angemeldet. Schon während der Aufbauphase seien viele Radfahrer stehen geblieben und hätten sich nach der Veranstaltung erkundigt.
Größere Änderungen am Konzept plant Funck nicht: "Wir bleiben beim bewährten System des kleinen, gemütlichen und charmanten Bier- und Weindorfs, wir wollen es nicht weiter wachsen lassen." Ausdehnungsmöglichkeiten gäbe es auf dem Parkplatz hinter der Stadthalle. Doch davon hält der Werkleiter nichts: "Das Bier- und Weindorf hat genau die richtige Größe."
So mutet es fast schon revolutionär an, dass nach drei Jahren die Great Lakes aus Marktheidenfeld nicht gespielt haben. "Wir wollten mal ein bisschen durchwechseln", sagte der Werkleiter. Am Freitag spielte die Band Soul7even aus dem Raum Schweinfurt-Würzburg-Bamberg mitreißenden Funk und Soul, der in die Beine ging.
Soul7even und Livin' 4 the Moment füllten die Tanzfläche
Die beiden temperamentvollen Frontfrauen Selena De León und Kerstin Dorsch, Fritz Wenzel (Saxofon, Gesang), Benschi Beuschlein (Gitarre, Gesang), Gunter Schmuck (Keyboard), Chris Krug (Bass) und Thomas Stahl (Schlagzeug) haben sich 2016 zur Band zusammengefunden. Das Septett ist im März beim Honky-Tonk-Festival in der Alten Turnhalle aufgetreten.
Schon nach wenigen Songs gab es bei "Upside down" von Diana Ross kein Halten mehr und die Tanzfläche vor der Bühne unter dem Vordach der Stadthalle füllte sich mit Tänzerinnen und einigen wenigen Tänzern. Eine Überraschung erlebte Kerstin Dorsch, als sie eine Tänzerin zum Singen animierte, die eine richtige "Röhre" hatte. Ihre Reaktion: "Willst du hier weitermachen?"
Es war absehbar, dass es am Samstag voll werden würde, trat doch mit Livin' 4 the Moment eine der beliebtesten Partybands der Region auf. Seit 1997 spielen die acht Musiker Disco-Klassiker aus den 1970ern, Rocksongs der 1980er und 1990er Jahre und aktuelle Stücke aus den Charts. Alle verfügen über langjährige Berufserfahrung, einige sind studierte Berufsmusiker.
Im Vordergrund steht die "frontline" mit Natascha Wallace mit ihrer eindrucksvollen Soulstimme, Volker Weißmann und Jens Nagl. Verschiedene Gastsängerinnen ergänzen die Formation zu besonderen Anlässen. Instrumentalisch werden die drei unterstützt von Haiko Heinz (Gitarre), Markus Barthel (Keyboards) und Jens Nagl (Saxofon). Den rhythmischen Teppich legen Stefan Hergenröder (Bass), Chris Schirmer (Schlagzeug) und Matthias Nagl (Percussion).
