
Wer in den vergangenen Wochen wachsam auf dem Fuß- und Radweg zwischen dem Lohgraben und dem Südring in Marktheidenfeld unterwegs war, hat ihn vielleicht gesehen: Dort, im Erlenbach, entstand wohl im Herbst ein Biberdamm. Aufmerksame Spaziergänger berichten auch davon, einen Biber gesehen zu haben.
Bei einem Besuch vor Ort Anfang April stellte Erwin Scheiner, Vorsitzender des Bund Naturschutz (BN) Main-Spessart und ausgebildeter Biberberater, fest, dass der Biber mittlerweile vermutlich nicht mehr dort lebt. Torsten Ruf, Umweltbeauftragter der Stadt Marktheidenfeld, sagt auf Anfrage dieser Redaktion, er habe beobachtet, dass der betreffende Damm seit Januar nicht mehr weiterentwickelt wurde.
Ideale Lebensbedingungen für den Biber am Erlenbach
"An diesem Platz herrschen ideale Lebensbedingungen für den Biber", sagt Scheiner. "Der würde von hier aus nicht einfach weiterziehen." Der Bach hätte genügend Wasser, damit sich der Biber dort wohlfühlt. Anstatt sein Bauwerk einfach zu verlassen, würde das Tier üblicherweise seinen Damm weiter mit Ästen aufbauen und mit Schlamm gegen eindringendes Wasser schützen. So entstehe vor dem Damm eine Wasserfläche, in der der Biber seine Burg baue.
Die jüngeren Gehölze, die entlang des Bachs stehen, würden relativ schnell nachwachsen, wenn der Biber sie fällen würde. Die älteren Bäume haben Freiwillige des BN im Januar mit Drahtgitter gegen Verbiss gesichert. Das Material dazu stellte die Stadt Marktheidenfeld zur Verfügung. Dadurch sollen die Bäume erhalten bleiben und es soll vermieden werden, dass auf den Fuß- und Radweg oder auf den Firmenparkplatz eines benachbarten Autohauses stürzen. Gleichzeitig war es Ziel der Aktion, den Biber nicht zu vertreiben. Das hat der Bund Naturschutz Anfang des Jahres mit einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Dass im Bereich des angestauten Wassers oberhalb des Damms kein Bau sichtbar ist, hält Scheiner nicht für ungewöhnlich. "Der Bau ist nur oberirdisch zu sehen, wenn unter Wasser zu wenig Platz ist", erklärt er. Ein Zugang in den Bau liege immer unter der Wasseroberfläche. Würde der Biber dort noch leben, würden jetzt im Frühjahr, zwischen April und Mai, die Jungen zur Welt kommen.
Hohe Geldstrafen bei mutwilliger Zerstörung
Dann ist Vorsicht für Spaziergänger und Radfahrer geboten: Denn der Biber verteidigt seine Jungtiere vehement und wird aggressiv, wenn er sie bedroht sieht und man ihnen zu nahe kommt. Deshalb sollte man Hunde in diesem Bereich auf jeden Fall anleinen. Es könnte sein, dass sich ein Biber gestört fühlt von den Spaziergängern und Radfahrenden auf dem parallel zum Bach verlaufenden Weg. "Es wäre besser, der Weg hätte mehr Abstand, mindestens zehn Meter, zum Bach", so Scheiner.
Scheiner geht davon aus, dass der Biber diesen Bau nicht freiwillig verlassen hat. Wer in Bayern einen Biber fängt, verletzt oder tötet, muss mit einer Geldstrafe bis zu 50.000 Euro rechnen. Der Biber ist in Deutschland ein besonders und streng geschütztes Tier. Jegliche Entnahme aus seiner Umgebung beziehungsweise aus der Natur ist verboten. "Auch wer einen Biberbau zerstört, begeht eine Ordnungswidrigkeit", klärt Scheiner auf. Das könne ebenfalls mit einer Geldstrafe bis zu 50.000 Euro geahndet werden.
Jedes Tier hat den Fortpflanzungswillen, wenn der passende Teilnehmer nicht vorbeikommt, muss er eben woanders gesucht werden.
Das kommt den „ Spezialisten“ wohl nicht als Lösung in den Sinn?
Verkehrsopfer wäre auch noch ne Möglichkeit, wo die Aasfresser dann den Rest biologisch verwertet haben?
Aber gleich mal die Strafkeule rausnehmen, das können Behörden und die Presse springt dann drauf rein.
Typisch deutsche Mentalität.