Ein Video eines mutmaßlichen Wolfes vom 8. November in Mittelsinn und der Riss von acht Damhirschen im nahen Zeitlofs-Detter (Lkr. Bad Kissingen) durch das Rhöner Wolfspaar legte den Verdacht nahe, dass sich einer oder mehrere Wölfe wieder im Spessart bewegen könnten. Nach den Auswertungen der jüngsten Verdachtsfälle aus dem hessischen Spessart (Main-Kinzig-Kreis) hat sich dies aber nur teilweise bestätigt.
Die letzten Ergebnisse der Vorfälle vom November und Dezember hat das Wolfszentrum Hessen, ein Teil des Hessischen Landesamts für Umwelt, erst vergangene Woche veröffentlicht. Demnach wurde an einer gerissenen Ziege am 22. November im Gutsbezirk Spessart die DNA eines Hundes gefunden. Bei einem Reh, das am 30. November in Sinntal entdeckt wurde, war durch schlechte Spuren keine Artbestimmung möglich.
Artbestimmung nicht möglich oder Ergebnis "Hund"
Bei einem Reh in Biebergemünd vom 21. Dezember war eine Artbestimmung des Angreifers oder Nachnutzers ebenfalls nicht möglich. Wiederum Hunde-DNA fand sich bei einem am folgenden Tag gerissenen Schaf, ebenfalls in Biebergemünd.
"Bitte beachten Sie, dass bei dem Analyse-Ergebnis 'Hund' die Art nicht zwangsläufig der Verursacher sein muss, da die Probe auch Nachnutzer-DNA erfasst haben kann", schreibt das Wolfszentrum auf Nachfrage. Auch sonst hätten bei dem Vorfall am 22. Dezember typische Kriterien eines Wolfsangriffs gefehlt, weswegen Wolf "mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden" könne.
Nur beim fünften Verdachtsfall am 27. Dezember, bei einem gerissenen Schaf in Schlüchtern, lautet das Ergebnis der Analyse: "Wolf mit hinreichender Sicherheit".