
Die fünf Kilometer lange Rundwanderung "Weg der Lieder" in Retzstadt führt durch Weinberge, Wälder und Felder und bietet herrliche Ausblicke auf die Landschaft. An zwölf Stationen kann man bekannte Wanderlieder singen und mit QR-Codes die passende Melodie abrufen. Ein Höhepunkt der musikalischen Tour ist das Kahlkreuz auf der Kahlhöhe. Von dem markanten Platz über der Gemeinde genießt man einen herrlichen Ausblick in das Retztal.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Rundwanderung startet in Retzstadt im östlichen Teil des Landkreises Main-Spessart. Die Tour ist fünf Kilometer lang und beinhaltet einige Auf- und Abstiege. Auf der Strecke durchquert man die alte Weinlage "Riesen" und erreicht am Kahlkreuz einen der höchsten Punkte, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf den Weinort Retzstadt genießt.
Die Wanderung zeichnet sich durch einen vielfältigen Wechsel an Landschaften aus. Die Tour führt nicht nur quer durch Weinberge und Wald, sondern auch an einem Steinbruch vorbei. Anhand von QR-Codes, die unter den Stationstafeln angebracht sind, können Wanderinnen und Wanderer sich die jeweilige Melodie zum Lied laden. Ein grüner Notenschlüssel auf weißem Grund symbolisiert das Tourenlogo.

2. Wie komme ich da hin und wo parke ich?
Retzstadt ist bequem mit dem Auto erreichbar. Im Ortskern gibt es einige kostenlose Parkplätze. Wer öffentliche Verkehrsmittel bevorzugt, kann mit dem Zug bis zum Bahnhof Retzbach-Zellingen fahren und dann mit der Buslinie 610 (oder einem Rufbus) nach Retzstadt weiter. Ausstieg ist am Ortsende an der Haltestelle "Gramschatzer Straße". Hier befindet sich auch schon die erste Liederstation mit "Muss i denn, muss ich denn...".
Die Tour startet am 500 Meter entfernt gelegenen Rathaus im Ortskern. Dort hängt ein Kasten mit Kartenmaterial.

3. Warum sollte ich dorthin?
In einem Seitental des Mains von Rebhängen umgeben liegt Retzstadt. Seit mehr als 1200 Jahren werden hier Trauben geerntet, ausgebaut werden sie unter der Bezeichnung "Retzstadter Langenberg" heute zu Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus, Kerner und Spätburgunder. Die geschützte Lage für Natur und Weinkultur mit kleinklimatischen Nischen wirkt sich aus - und zeigt sich in einer Fülle seltener Blumen und Kräuter. Ein Lebensraum für über 20 verschiedene Orchideen- und über 100 Schmetterlingsarten - und herrliche Aussichten belohnen die Ausflügler zudem.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Wanderung startet in Retzstadt am Rathaus und führt über die Hauptstraße auf den Riesenweg in die Weinberge hoch zum Kahlkreuz auf der Kahlhöhe. An diesem markanten Platz hoch über der Gemeinde genießt man einen wunderbaren Ausblick auf das Retztal und Retzstadt.

Auf dem Weg der Lieder laden insgesamt zwölf Stationen zum geselligen Wandern und Singen ein. Mit dabei sind beispielsweise so bekannte Titel wie "Das Wandern ist des Müllers Lust" oder "Auf Du junger Wandersmann. Wer musikalische Unterstützung benötigt, kann mit dem Smartphone über QR-Codes die Melodien zum Lied abrufen.

Nach nicht ganz zwei Kilometern erreicht man den Wald, durch den sich ein gut begehbarer Pfad schlängelt. Wer möchte, kann die Tour an der sechsten Station abkürzen. Dann verpasst man jedoch der ockerfarben schimmernden Steinbruch, an dessen steilen Abbruchwänden sich wärmeliebende Tiere gerne ein Plätzchen suchen. Lässt man den Blick ein wenig weiter gleiten, sieht man, dass hier nach wie vor Schotter abgebaut wird. Macht man die Wanderung unter der Woche, nimmt das ein wenig den Reiz.

Nach der siebten Station läuft man ein Stück auf der asphaltierten Straße, auf der die Lkws zum Schotterwerk fahren. Die Tour selbst führt direkt durch das Schotterwerk, was zwar interessant sein kann, aber staubig und laut ist. Wer es ruhig mag, sollte die Tour am Wochenende machen, wenn dort nicht gearbeitet wird.
Hinter dem Kieswerk führt die Tour am Waldrand und an Feldern, vorbei an einer Pferdekoppel, zurück zum Ausgangspunkt am Rathaus.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Wandertour ist in 1,5 bis 2 Stunden gut machbar, je nachdem wie viel Pausen man macht und wie viel Zeit man sich an dem ein oder anderen sehenswerten Ausblick oder auf einer Ruhebank lässt. Wenn man alle Lieder auf der Tour singen möchte, wird man wohl auch etwas mehr Atem benötigen und länger unterwegs sein.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Tour ist ganzjährig wanderbar, macht aber zwischen Frühling und Herbst, wenn Blüte und Farbenspiel in der Natur oder gar Früchte an den Obstbäumen oder Weinreben zu sehen sind, besonders viel Freude.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Wer Lust hat, die abwechslungsreiche Landschaft mit Wäldern, Weinbergen und Fluren rund um Retzstadt kennenzulernen und Anstiege nicht scheut, hat einen guten Grund, in den bekannten fränkischen Weinort zu fahren, um die herrlichen Aussichten zu genießen. Mit Kinderwagen ist die Tour nicht machbar.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Auf der Wanderroute gibt es keine Möglichkeit einzukehren. Deshalb sollte man sich vorsorglich etwas zu Trinken und gegebenenfalls auch etwas zu Essen einpacken, wenn man unterwegs eine Brotzeit machen möchte. Wer mediterrane Küche mag, ist nach der Tour im Ratskeller in der Stadtmitte richtig. Bei schönem Wetter ist dort auch die Terrasse geöffnet. Ansonsten gibt es im Dorfladen "Retschter Lädchen" ein Café - mit Kaffee, Kuchen und einer heiße Theke.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- In Retzstadt dreht sich vieles um Wein. Vor 1200 Jahren schon wurden hier Trauben geerntet und unter der Bezeichnung "Retzstadter Langenberg" hauptsächlich zu Silvaner, Müller-Thurgau, Bacchus, Kerner und Spätburgunder ausgebaut. Bei Weinproben und Weinfesten – besonders dem Straßenweinfest am dritten Wochenende im August – bietet sich die Gelegenheit, das Dorf und die Menschen kennenzulernen.
- Wer nach der Wandertour Lust auf mehr Bewegung hat, findet in Retzstadt, das auch als das Dorf der Wege bezeichnet wird, noch weitere Touren: zum Beispiel den Besinnungsweg (14 km), Wanderweg "Wein und Natur" (6 km), Waldlehrpfad (3 Kilometer), Poetenweg (5 km), Planetenweg (6 km) oder den Energie-Wanderweg (4 km).
- In Karlstadt locken viele Möglichkeiten, sich den Tag kurzweilig zu gestalten. Sei es beim Besuch der Ruine Karlsburg, dem Genuss eines Eises oder einer Pizza, der Besichtigung der Innenstadt oder beim Minigolfspiel im Stadtteil Laudenbach.
- Der Lenzsteig drei Kilometer nördlich von Karlstadt am Main ist ein einfacher Klettersteig und daher auch für Kinder und Anfänger gut. Der Parkplatz der Falteshütte ist Startpunkt dieser Tour. Klettersteigset nicht vergessen!
- Rund 15 Kilometer entfernt liegt Veitshöchheim. Bekannt ist die Gemeinde vor allem für den Rokokogarten. Auf dem zwölf Hektar großen Areal lustwandelt der Besucher zwischen tanzenden Hofdamen, flötenden Putten und Heckenkabinetten. Im Mittelpunkt: der Große See mit dem Musenberg Parnass und den beeindruckenden Wasserspielen. Nicht entgehen sollte man sich auch einen Spaziergang an der Mainlände, wo man fast südländisches Urlaubsflair genießt.

