
Ein heftiges Unwetter mit starken Regenfällen ist in der Nacht auf Donnerstag über Unterfranken gezogen. Vor allem Starkregen hielt die Einsatzkräfte in der Region auf Trab, berichtet Dennis Wolz, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr in Würzburg.
Im Landkreis Main-Spessart gab es über 100 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren. Keller und Wohnungen liefen voll und Straßen wurden regelrecht überflutet.
Land unter in Aura im Sinngrund nach Unwetter mit starken Regenfällen
In Aura im Sinngrund führte der Starkregen dazu, dass der gleichnamige Fluss Aura über die Ufer trat und in den Ort strömte. Die Hauptstraße in Aura verwandelte sich durch die Wassermassen in einen reißenden Strom. Das Wasser drang in mehrere Gebäude ein. Den ganzen Donnerstag waren Anwohner und Feuerwehr damit beschäftigt, Schlamm und Schäden zu beseitigen.

Auch in anderen Orten in Main-Spessart hinterließ Niederschlag von bis zu 86 Litern pro Quadratmeter bis Mitternacht Spuren. Zusätzlich zur über die Ufer getretenen Aura spülten Regenmassen viel Schlamm von den Hängen in die Ortschaften. Rund um die Gemeinden Frammersbach, Partenstein und Wiesthal unterspülte das Wasser Straßen und beschädigte sie teilweise stark.
"Die Starkregenniederschläge haben an allen Gewässern im Landkreis Main-Spessart zu einem starken Anstieg der Wasserstände geführt", meldet der Hochwassernachrichtendienst Bayern. Die Scheitel an der Jossa und am Pegel Bad Brückenau/Sinn waren aber schon am Donnerstagvormittag erreicht. Der Main und die Wern waren nicht von Hochwasser betroffen.
Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller auch in Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld
Mit Wetterleuchten, wie es so mancher noch nicht erlebt hatte, hatte sich die Sturmnacht im Landkreis Rhön-Grabfeld angekündigt. Über 40 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren meldete die Integrierte Leitstelle Schweinfurt. Die Einsatzkräfte hatten in deren Gebiet mit umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern viel zu tun. Der Schwerpunkt der Unwetter lag über den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld.
Die Stadt Schweinfurt, der Landkreis Schweinfurt und der Landkreis Haßberge kamen dagegen glimpflich davon, sagt Klaus Wörner, Leiter der Integrierten Leitstelle in Schweinfurt.

Rund um Mitternacht sei auch die Region um Aschaffenburg ein Schwerpunkt der Einsätze gewesen, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken am Donnerstag. Die Feuerwehren im Landkreis Aschaffenburg waren mit rund 600 Kräften an mehr als 350 Einsatzstellen gefordert.
Ort im Landkreis Aschaffenburg unterspülte der Regen die derzeit einzige Zufahrt
Besonders betroffen war die Gemeinde Laufach, in der mehrere Bäche über die Ufer traten und Straßen, Keller und Gebäude überfluteten, wie die Kreisbrandinspektion Aschaffenburg mitteilt. Davon betroffen waren auch einzelne Firmen, deren Keller bis zur Decke mit Wasser gefüllt waren. Löschzüge aus weniger betroffenen Gebieten wurden zur Unterstützung alarmiert.
In Schöllkrippen (Lkr. Aschaffenburg) richtete die Kahl größeren Schaden an: Der Ortsteil Langenborn ist aufgrund von Brückenarbeiten derzeit nur über eine asphaltierte Behelfszufahrt zu erreichen. Die kurzzeitig angeschwollene Kahl überschwemmte und unterspülte diese Zufahrt. Äste im Wasser beeinträchtigten die Tragfähigkeit des Bauwerks, so dass dieses wieder neu hergestellt werden muss und der Ortsteil Langenborn seit Donnerstag nur über einen größeren Umweg zu erreichen ist.
Über 250 Feuerwehr-Einsätze nach Starkregen im Landkreis Miltenberg
Über 250 Einsätze meldeten die Feuerwehren für den Landkreis Miltenberg. In 15 Gemeinden im Landkreis mussten die Wehren vollgelaufene Keller auspumpen und Straßen räumen.
Der Schwerpunkt der Einsätze lag laut Kreisbrandrat Martin Spilger in den Gemeinden Elsenfeld, Großwallstadt, Kleinwallstadt, Hausen, Sulzbach und Leidersbach, wo zwischen 30 und 70 Einsätze notwendig waren.
Aufgrund der Regenfälle über Frankfurt wurden am dortigen Flughafen Dutzende Flüge gestrichen: Am Mittwochabend hätten sich unter anderem auf dem Vorfeld große Wassermengen gesammelt, sagte ein Sprecher des Flughafens. Für mehr als zwei Stunden wurde die Bodenabfertigung am Flughafen deshalb gänzlich eingestellt.