Überwog am Mittwoch vielerorts noch das Eis durch den gefrierenden Regen, wachte Main-Spessart am Donnerstag zu teils starken Schneefällen auf. Eine Situation, die der Deutsche Wetterdienst im Gegensatz zum Vortag jedoch nicht mehr als Gefahrenlage einschätzte und seine Warnungen am Donnerstagmorgen daher entsprechend abschwächte.
Doch auch die dünne Schneedecke genügte, damit ein Linienbus um 7.20 Uhr auf der glatten Straße zwischen Arnstein und Gramschatz ins Rutschen geriet, in die Leitplanke fuhr und von dieser in den Straßengraben geleitet wurde. Der Bus war ohne Passagiere unterwegs, der Fahrer blieb unverletzt. Erst gegen 12 Uhr konnte das Fahrzeug mithilfe eines Krans wieder aus dem Graben gehoben werden.
Busverkehr im Raum Arnstein wird bis auf Weiteres eingestellt
Die Straßenverhältnisse wurden dort auch im Laufe des Tages nicht besser, woraufhin das Landratsamt auf Rückmeldung des zuständigen Busunternehmens um 12.30 Uhr verkündete, den Busverkehr im Raum Arnstein aufgrund der Wetter- und Straßenverhältnisse bis auf Weiteres einzustellen.
Laut dem Landratsamt entfallen bis auf Weiteres folgende Linien:
- Linie 673 und 452 im Bereich Schwebenried und Altbessingen
- Linie 672 und 452 im Bereich Heßlar
- Linie 614 im Bereich Urspringen und Ansbach
- Linie 620 im Bereich Duttenbrunn und Zimmern-Ort
Präsenzunterricht entfiel am Donnerstag, findet ab Freitag jedoch wieder regulär statt
Bereits am Mittwochnachmittag hatte das Landratsamt vorsorglich den Präsenzunterricht an allen Main-Spessarter Schulen für den Donnerstag abgesagt. Ein Schritt, der unter dem entsprechenden Beitrag in den sozialen Medien bei den betroffenen Eltern sowohl für Lob, als auch für Unverständnis sorgte.
Der Pressesprecher des Landratsamts berief sich auf Nachfrage dieser Redaktion bei der Entscheidung auf die amtliche Wetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes, die am Mittwochnachmittag bis Donnerstag um 13 Uhr ausgerufen worden sei. Darüber hinaus habe man sich die tatsächlichen Straßenverhältnisse angesehen und daraufhin entschieden, den Präsenzunterricht aus Gründen der Sicherheit noch einmal ausfallen zu lassen.
Eine Entscheidung, die man sich nicht leicht gemacht habe, so der Pressesprecher weiter, jedoch hätten die Schulen durch die hohen Investitionen in ihre digitale Infrastruktur in den letzten Jahren nun auch ganz andere Möglichkeiten, eine solche Situation abzufangen. Dass dies für viele Eltern und Familien trotzdem eine Herausforderung sein würde, sei klar, "aber die Sicherheit der Kinder geht vor."
Die sieht man im Landratsamt am Freitag offenbar gewährleistet und entschied am Donnerstagnachmittag, dass der Präsenzunterricht am Freitag wieder stattfinden solle.
Narrenempfang abgesagt, versäumte Abfallleerung wird nachgeholt
Entfallen musste am Donnerstag auch der Narrenempfang von und mit Landrätin Sabine Sitter im historischen Karlstadter Rathaussaal. Aufgrund der extrem kurzen Faschingszeit in diesem Jahr wird es für die Veranstaltung, die 2019 das letzte Mal stattfinden konnte, keinen Nachholtermin geben.
Nachgeholt werde hingegen die Leerung der Abfallbehälter, die aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse stehen geblieben waren, teilt das Landratsamt mit. Man bitte darum, die entsprechenden Abfallbehälter stehenzulassen, die Leerung erfolge in den nächsten Tagen bis einschließlich Samstag. Die für diese Woche geplante Sperrabfall-Abholungen werden ab dem kommenden Montag nachgeholt.
Umgestürzte Bäume, übersichtliches Unfallgeschehen
Auf das Unfallgeschehen im Landkreis hatten die Wetterverhältnisse glücklicherweise nur geringen Einfluss. Bis auf einen kleineren Auffahrunfall in Zellingen und den havarierten Bus bei Arnstein hatte der Pressesprecher der Kreisbrandinspektion auf Nachfrage dieser Redaktion lediglich umgestürzte Bäume bei Frammersbach, Partenstein und der Bayerischen Schanz zu melden. Er fürchtete aber, dass es aufgrund des anhaltenden Schneefalls im Spessart im Laufe des Tages noch weitere solcher Einsätze geben könnte.
Auf der A3 wurde ein 63-jähriger Lastwagenfahrer schwer verletzt, nachdem er am frühen Morgen auf einen anderen, defekt auf dem Standstreifen parkenden, Lastwagen aufgefahren war, das berichtete die Polizei. In der Folge musste die Autobahn in Richtung Nürnberg rund zwei Stunden voll gesperrt werden.
