Wie sicher ist der Schulweg der Adelsberger Kinder, die in die Grundschule Wernfeld gehen? Die Frage kommt immer wieder auf. Im Stadtrat sprach Bernd Rützel am Montag Ergebnisse einer aktuellen Ortsbegehung der Gebietsverkehrswacht zwischen der Kirche in Adelsberg und der Wernfelder Grundschule an. "Wie geht die Stadt damit um?", wollte er wissen. Bürgermeister Jürgen Lippert, der die Erkenntnisse kennt, meinte dazu: "Wir sehen aus städtischer Sicht keine Veranlassung, etwas zu unternehmen." Er meinte damit vor allem die zu Schulbeginn von 18 Adelsberger Familien aufgestellte Forderung, ihren Grundschulkindern wie früher die Kosten für Busfahrkarten zu erstatten oder die Gefahrenstellen zu beseitigen.
Die Erkenntnisse der Gebietsverkehrswacht liegen der Redaktion vor. So wird unter anderem festgestellt, dass eine Überquerung der Kreuzung B26/Adolphsbühlstraße/Wernleite, also der Kreuzung unten an der "Schwarzen Brücke", momentan gerade für Grundschulkinder nicht gefahrlos möglich ist. Die Verkehrswacht schlägt etwa eine Sperrfläche im Kurvenbereich von der B26 zur Wernleite vor, was Autofahrer zwingen würde, ihre Geschwindigkeit beim Abbiegen weiter zu vermindern. Zusätzlich könnten dort auch Bodenzeichnungen – "Fußtappen" und "Querungshinweis" (wie auf der Wernbrücke) – aufgebracht werden.
Mülltonnen mitten auf dem Gehweg stören Schulkinder
Eine solche Sperrfläche wird auch für die Querung der Vogelsteinstraße vorgeschlagen. Bei der Querung der Karlstadter Straße zum Brünnle (Haltestelle) sollten ebenfalls Fußtappen und ein Querungshinweis angebracht werden, für Schulkinder auf dem Heimweg oder auf dem Weg zur Mittagsbetreuung im Kindergarten Wernfeld auch auf der Seite der Haltestelle.
Als störend werden mittig auf dem Gehweg zur Leerung bereitgestellte Mülltonnen, vor allem in der Adelsberger Adolphsbühlstraße, gewertet. Diese sollten doch platzsparend an der Bordsteinkante aufgestellt werden. Als "nicht sicher" bewertet die Gebietsverkehrswacht die Bushaltestelle an der Wernleite, da ein Rückhalteraum zum Ein- und Aussteigen absolut ungenügend beziehungsweise gar nicht vorhanden ist. Zudem sei das Haltestellenschild "viel zu niedrig angebracht" und stelle somit ein Sichthindernis dar.
Polizei und Schulwegbeauftragter finden Schulweg nicht besonders gefährlich oder beschwerlich
Bürgermeister Lippert verwies auf einen mit 20:1 getroffenen Beschluss des Stadtrats vom Juli 2019. Damals hatte sich der Stadtrat einer Beanstandung des Kommunalen Prüfungsverbands gebeugt, der es als unzulässig bewertet hatte, dass die Stadt bis dahin Adelsberger Grundschülern, die weniger als zwei Kilometer zur Schule hatten, die Busfahrkarte zur Grundschule bezahlte. Hintergrund war, dass die Polizei sowie der Schulwegbeauftragte am Landratsamt den Schulweg als nicht besonders gefährlich oder beschwerlich eingestuft hatte.
Die Erkenntnis des Schulwegbeauftragten sei für die Stadt maßgeblich, sagte Lippert am Montag. Zwar habe der inzwischen gewechselt, aber das heiße ja nicht, dass sich damit der Sachstand verändert habe. Das Thema, so Lippert, komme jedes Jahr aufs Neue auf, wenn neue Schülerinnen und Schüler aus Adelsberg in Wernfeld eingeschult werden. Die als Argument vorgebrachte Einschätzung des Staatlichen Bauamts, dass es nahe der Schwarzen Brücke viele Bushaltestellen ohne Ampel oder Zebrastreifen gebe, was als gefährlich eingestuft wird, habe nichts mit Adelsberger Kindern zu tun, die in Wernfeld zur Schule gehen.
Robert Lampert (CSU) war der Meinung, dass man zumindest die einfachen Hinweise der Gebietsverkehrswacht für eine Verbesserung berücksichtigen sollte.