
Die Linke in Mainfranken kritisiert die massiven Einschränkungen im Zugverkehr zwischen Kitzingen und Würzburg und die auf dieser Linie häufig überfüllten Züge. In einer von Vorstandsmitglied Sabine Schmidt (Kitzingen) verschickten Pressemitteilung fordert die Partei die "Stadt- und Landesverwaltungen" auf, sich für eine "umgehende Verbesserung der Situation" einzusetzen.
Seit Mitte November hat die Bahn Zugverbindungen auf der Linie RE 10 zwischen Würzburg und Kitzingen und in Gegenrichtung gestrichen – "vorübergehend", wie es hieß. Als Gründe wurden Lieferengpässe bei der Fahrzeugbeschaffung sowie verringerte Kapazitäten in der Werkstatt Würzburg angeführt. Für die entfallenden Züge wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Durch die Streckensanierung war es bereits zuvor zu monatelangen Zugausfällen gekommen. Nach der Wiederaufnahme des Betriebs waren die Regionalzüge zum Teil heillos überfüllt, Reisende konnten nicht mehr einsteigen.
Wie die Linke nun schreibt, wurde nach dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember die Verbindung zur halben Stunde nicht länger geführt. Mitarbeitende der Deutschen Bahn hätten der Partei auf Anfrage bestätigt, dass eine künftige Bedienung der Entlastungslinie im Halbstundentakt nicht vorgesehen sei. Das Landratsamt habe mitgeteilt, dass die Bahn einen Ausfall für sechs Monate angekündigt habe. Über eine endgültige Einstellung der Entlastungslinie wisse man nichts.
Der Schienenersatzverkehr gleicht die Ausfälle nicht aus
Auf kommunaler Ebene seien keine weiteren Schritte möglich, habe es seitens des Landkreises geheißen. Und obwohl die Züge aktuell nicht verkehren, scheitere ein Ausgleich mit Bussen am Verbot einer "Parallelbedienung". Es wurde zwar ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Diese steuern jedoch in den meisten Fällen die Haltepunkte Buchbrunn/Mainstockheim, Dettelbach-Bahnhof und Rottendorf nicht an.

Mittlerweile sei im Fahrplan für Sommer 2024 wieder eine Bedienung der Entlastungsstrecke mit Zügen vorgesehen. Bis auf Weiteres ist die Qualität der Bahnverbindung nach Angaben der Linken aber massiv eingeschränkt. "Die Taktung ist praktisch halbiert, und die noch verkehrenden Züge sind häufig massiv überfüllt, was wiederum Verspätungen begünstigt."
Die Einschränkung des Nahverkehrs fällt für Mainfrankens Linke "in eine Zeit, in der eine Steigerung der Attraktivität des ÖPNV angesichts der Energiekrise und der globalen Erwärmung dringend notwendig wäre". Doch statt das Angebot auszubauen, werde es reduziert. Betroffen davon seien in erster Linie Menschen ohne Führerschein oder solche, die aufgrund einer Behinderung oder wenig Geld nicht auf den Pkw-Verkehr umsteigen könnten.