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Kitzingen
Zehn Jahre Innopark Kitzingen: Von der US-Kaserne zum Gewerbegebiet
Wo einst 3500 US-Soldaten arbeiteten, ist längst ein modernes Wirtschaftszentrum entstanden. Zum kleinen Jubiläum wirft der Betreiber Blicke zurück und voraus.
IHK-Ausschuss-Vorsitzender Stefan Möhringer übergibt die IHK-Jubiläumsurkunde für zehn bzw. elf Jahre Innopark Kitzingen an die Marketingleiterin der hoch.rein GmbH, Irina Gerlach. Die hoch.rein-Gruppe ist die Dachorganisation des Innoparks.
Foto: Andreas Brachs | IHK-Ausschuss-Vorsitzender Stefan Möhringer übergibt die IHK-Jubiläumsurkunde für zehn bzw. elf Jahre Innopark Kitzingen an die Marketingleiterin der hoch.rein GmbH, Irina Gerlach.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:39 Uhr

So eine Jubiläumsurkunde hat Seltenheitswert: Man kann sie drehen und wenden, wie man will – sie ist beidseitig beschriftet. Auf der einen Seite steht, dass die Innopark GmbH in Kitzingen seit zehn Jahren im gleichnamigen Gewerbegebiet besteht. Weil das aber schon Ende 2020 der Fall war, die Urkunde der IHK aber erst jetzt übergeben wurde, bekam sie das aktuelle Datum mit dem elfjährigen Bestehen auf die Rückseite. 

Irina Gerlach, Marketingleiterin der hoch.rein GmbH freute sich über diese Wende-Urkunde. Die hoch.rein-Gruppe ist eine Beteiligungsgesellschaft, die an 215 Unternehmen Anteile hält. Eines davon ist die Innopark GmbH. Gerlach erinnerte bei einem Treffen des IHK-Gremiums Kitzingen im Innopark an die Geschichte der Liegenschaft. 

Die 54 Hektar große Fläche war ursprünglich eine Kaserne der Wehrmacht, die die US-Amerikaner nach dem Krieg zu den Larson Barracks ausbauten. Ende 2020 kaufte dann die Innopark Kitzingen GmbH das Gelände. Dahinter stand vor allem Guido Gerlach, der durch die Kolitzheimer Firma Belectric Bekanntheit erlangte, die unter anderem in Photovoltaik und Elektromobilität investiert. Inzwischen gehört die Innopark GmbH zur hoch.rein-Gruppe, die von Guido Gerlach und Thomas Neußner geleitet wird.

An Zukunftsunternehmen beteiligt

Die Gruppe hat sich auf Beteiligungen von Unternehmen mit Zukunftsthemen spezialisiert. Irina Gerlach nannte als Beispiele Künstliche Intelligenz, Automatisierung, Recycling und Nachhaltigkeit. Die Dachorganisation hilft ihren Unternehmen bei Verwaltung, Bereitstellung von Liquidität und anderen betriebswirtschaftlichen Themen, damit sich die Ingenieure auf ihr Kerngebiet, die Entwicklung neuer Technologien, konzentrieren können. 

Sollte der Innopark ursprünglich den Zulieferern von Belectric vorbehalten bleiben, so öffnete sich das Gewerbegebiet mit den Jahren auch für externe Firmen. Mittlerweile sind laut Irina Gerlach 64 Unternehmen im Innopark angesiedelt, was einer Auslastung von 70 Prozent entspricht. Der Innopark beschäftigt in Verwaltung und Instandhaltung 34 Mitarbeiter. In dem Gewerbegebiet seien auch kleine Start-up-Unternehmen willkommen, erklärte Gerlach. Man will den Kunden die individuelle Infrastruktur bieten, die sie brauchen. Dementsprechend würden Gebäude und Flächen umgebaut.

Güntner: Privatinvestoren haben viel erreicht

Zehn Jahre Innopark Kitzingen GmbH: Dazu gratuliert Radu Ferendino, Bereichtsleiter Kommunikation der IHK, Irina Gerlach von der hoch.rein-Gruppe.
Foto: Andreas Brachs | Zehn Jahre Innopark Kitzingen GmbH: Dazu gratuliert Radu Ferendino, Bereichtsleiter Kommunikation der IHK, Irina Gerlach von der hoch.rein-Gruppe.

Sie nannte den Innopark auf dem Weg zum "digitalen Dorf in der Stadt". Damit wolle man auch der Entwicklung zum mobilen Arbeiten Rechnung tragen. So entsteht auf dem Campus eine "grüne Oase", die nicht nur als Freizeitfläche gedacht sei, sondern sich ebenso zum Arbeiten im Freien anbiete.

Oberbürgermeister Stefan Güntner sagte in der Feierstunde, dass die Entscheidung der Stadt Kitzingen richtig gewesen sei, die Konversion der insgesamt rund 400 Hektar ehemaliger US-Liegenschaften privaten Investoren zu überlassen. "Die Stadt hätte nicht so viel erreicht wie diese Privaten", sagte Güntner. Kritisieren lasse sich allenfalls, dass es die Stadt versäumt habe, sich die ehemaligen Wohnhäuser der Amerikaner in den Marshall Heights zu sichern. Wohnraum in der Stadt ist knapp und bei der Entwicklung dieses neuen Wohnquartiers ist die Stadt auf den Besitzer, die Firma Wittmann, angewiesen.

 
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