(mey) Das Geheimnis um den Käufer der 52 Hektar großen Larson-Barracks in Kitzingen ist gelüftet: Neuer Eigentümer der Flächen in Nachbarschaft des Golfplatzes ist die Innopark Kitzingen GmbH. Dies bestätigte das Unternehmen am Montag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die für den Verkauf der einstigen US-Liegenschaften zuständig ist. Auf dem Militärgelände soll ein „modernes Gewerbegebiet mit Innovations- und Gründerzentrum entstehen.“
Gerüchte, hinter dem Käufer des weitläufigen Kasernengeländes stecke der Solarkraftwerk-Hersteller Beck Energy, bestätigten sich allenfalls indirekt. Zwei der Geschäftsführer des international tätigen Kolitzheimer Unternehmens stehen an der Spitze von Innopark. Die Firma mit Sitz in Kitzingen kümmert sich laut Pressetext um Verwaltung und Bewirtschaftung der gesamten Anlage. Ziel sei es, einen Standort für innovatives produzierendes Gewerbe zu schaffen – und neue Arbeitsplätze.
Der Investor hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. So möchte Innopark in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern ein Gründerzentrum errichten, in dem sich junge, innovative Unternehmen aus Zukunftsbranchen ansiedeln können. Und: Schon im kommenden Frühjahr und Sommer sollen die ersten Firmen auf dem einstigen Militärgelände einziehen. Für „mehr als 50 Prozent der Flächen“ gebe es Interessenten aus der Branche der Erzeuger von erneuerbarer Energie, heißt es im Pressetext. Vorverträge seien bereits abgeschlossen.
Beim Durchstarten ist jetzt auch der Kitzinger Stadtrat gefragt: Der diskutiert die Innopark-Pläne für das Kasernengelände bereits am 18. November. Hier hofft der Investor auf erste Beschlüsse mit Blick auf ein Bauleitverfahren.
Mit dem Verkauf – notariell am 27. Oktober – hat Kitzingen den ersten großen Schritt bei der zivilen Nachnutzung (Konversion) der 400 Hektar großen Ex-US-Flächen gemacht. Ein kleinerer Bereich, der Richthofen-Circle (an der Straße nach Großlangheim) mit rund 9,4 Hektar, war vor wenigen Wochen an ein Bauunternehmen veräußert worden, das hier einen Reiterhof mit Wohn- und Freizeitanlagen errichten will.
Größte Brocken der Konversion sind die Harvey-Barracks, wo ein Gewerbegebiet entstehen soll, und die Wohnsiedlung Marshall Heights, wo ein Wohngebiet diskutiert wird. Allerdings fehlen in beiden Fällen bisher die Investoren.
http://www.mainpost.de/regional/kitzingen/Zehn-Jahre-nach-der-Weidt-Insolvenz-kommt-Leben-in-das-alte-Firmengebaeude;art773,5576630