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Kolumne: Wenn Amanda in Abtswind nackt badet
Der etwas andere Wochenrückblick: Wenn Geister auf Manager treffen. Ein Gottesdienst auf fränkisch. Und was passiert, wenn man über den Umgangston schreibt.
Kolumne: Wenn Amanda in Abtswind nackt badet
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 03.11.2021 02:35 Uhr

Wie wäre es, wenn wir am Wochenende gemeinsam an der Uhr drehen? So richtig mit Hauruck – auf die Zeit nach Corona. Aber Obacht: Zu sehr drehen ist nicht gut. Spätestens wenn ein Dino im Garten steht, war es des Guten zu viel. Erblicken Sie dagegen eine Nilpferddame, ist alles in Ordnung, wie wir gleich sehen werden.

Vor uns liegt jedenfalls liegt wieder ein langes Gähn-und Grusel-Wochenende. Die innere Uhr wird auf die Probe gestellt, ebenso unsere Geister-Tauglichkeit. Was nicht selten zu ausgeprägter Übellaunigkeit führt. Deshalb steuern wir ein wenig gegensteuern und lenken das Augenmerk auf den 6. November.

Dann tagt der Arbeitskreis „Mundart in der Kirche“ in Prichsenstadt. In der St. Sixtus-Kirche findet dazu die Veranstaltung „Schee gsunga, gschbilld und gredt“ statt, bei der Autoren aus Bayern Lesungen in Mundart vorgetragen. Tags darauf gibt es einen fränkischen Mundartgottesdienst unter der Überschrift „A jeds Wort verstandn“. Hört sich nach einer ausgeschlafenen Veranstaltungen an.

Zumal das mit dem Verstehen selten geworden ist. Als diese Woche ein Betrag über den rauen Ton in Corona-Zeiten erschien, ließ das im Internet prompt die Wellen hochschlagen: In den Kommentaren unter dem Artikel wurde geschimpft, gepöpelt und geschmäht, dazu gab's gegenseitige Auf-den-Mond-schieß-Wünsche. Wir brauchen also kein Halloween, um uns zu gruseln.

Der Mond ist keine Option, leben wir doch im schönsten Landkreis der Welt, der jetzt sogar zur Gesundheitregion ausgerufen werden soll.  Die Kreis-CSU möchte das Kitzinger Land gerne mit der Initiative „Gesundheitsregionen plus“ verbinden, einem Projekt der bayerischen Staatsregierung. Im Kern geht es darum, einen Gesundheits-Manager zu installieren. So wie es auch schon Klima-Manager, IT-Manager, Marketing-Manager, Qualitäts-Manager und Projekt-Manager gibt. Alles wird gemanagt. Mit dem Ergebnis, dass immer weniger klappt und beispielsweise die Wartezeiten bei den Ärzten so lang sind, dass man vorher getrost auf dem Mond vorbeischauen kann. Fehlt nur noch ein Zeitumstellungs-Manager.

Nicht mehr benötigt wird dagegen ein Nilpferd-Manager. Den gibt es mit Sebastian Reich bereits. Mit seiner Amanda wirbt der Bauchredner neuerdings im Internet für die neun Gemeinden der Allianz Dorfschätze. Angeblich verliebt sich Amanda dabei in den Prichsenstädter Nachtwächter und hat jetzt einen Dorfschatz. Und im Abtswinder Schwimmbad soll die Nilpferd-Dame sogar nackt gebadet haben. Aber das sind alles Informationen vom Gerüchte-Manager. Weshalb wir jetzt lieber aufhören, für heute wurde genug schee gsunga, gschbilld und gredt.

 
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