Nun ist sie da, die närrische Zeit. Und mit ihr die Frage, wie viel Humor die Narretei verträgt. Zudem darf diskutiert werden, ob die Zeit der Ausgelassenheit, der Fröhlichkeit und der überschäumenden Lebensfreude denn nun Fasching, Karneval oder doch Fastnacht heißt? Darüber wird gerne mit wildem Eifer gestritten, als gehe es um den Fortbestand der Menschheit. Oder zumindest um ein Gänse-Essen – aber dazu später.
Im Landkreis haben sich die Narren nach vielen Corona-Ausfällen in den vergangenen Jahren jedenfalls in Stellung gebracht. In Dettelbach bei der DeKaGe wurde schnell noch eine neue Vorstandschaft gewählt, damit der Spaß geordnet starten kann. Derweil es in Kitzingen am Freitag erstmals einen Rathaussturm gab. In der Großen Kreisstadt braucht halt manches eine gewisse Anlaufzeit. Und ob im Rathaus Geld zu finden ist und wie sehr sich der OB wehrt, muss sich auch erst einmal zeigen.
Gezeigt hat sich diese Woche die Unterfranken-SPD beim Bezirksparteitag mit dieser Schlagzeile: "Den Jungen gibt man eine Chance, an der Spitze der Liste soll aber alles beim Alten bleiben." Klingt nach höherer Mathematik. Und sollten plötzlich die Jungen alt aussehen, hat die SPD gleich das nächste Problem.
Höhere Mathematik ist auch gefragt, wenn man sich rund um den Martinstag eine Gans gönnen wollte. Das Federvieh wird inzwischen mit Gold aufgewogen. Mitunter ist ein Gans-Essen mehr wert als die gesamte Gaststätte. Aber so ist das in Zeiten, da in Birklingen ein Meter Ortsdurchfahrt mal eben 6264 Euro kostet. Das hat Auswirkungen bis hin zu den Dieben: Bei der aktuellen Inflation scheuen sie nicht einmal mehr vor Bestattungswagen zurück, wie zu Wochenanfang in der Kitzinger Friedrich-Ebert-Straße.
Ihre Lieblingszeitung gibt Tipps für den Kühlschrank
Zum Glück gibt es in Ihrer Lieblingszeitung weiterhin Spar-Tipps. Diese Woche durften wir erfahren, wie der Kühlschrank richtig eingeräumt wird: Fleisch, Fisch und Wurst nach unten. In der Mitte Joghurt und Käse. Nach oben selbst gekochte Reste. Wobei mal wieder keiner gesagt hat, wo das ganze Bier hin soll.
Und es gab noch etwas zu lernen diese Woche: Im Sozialausschuss des Landkreises war von einem "Sprachbad" zu hören. Das bedeutet, dass man kein Geld für Sprachkurse hat und Kinder einfach in die Schule steckt in der Hoffnung, dass sie dort schon irgendwie die Sprache lernen. Wie es aussieht, kann man heutzutage überall baden: Immer öfter liest man vom Waldbaden, vom Weinbaden und vom Gänsebaden. Und das Faschings-, Karneval- und Fastnachtsbaden hat ja nun auch gerade begonnen.