Wenn von Sub-Unternehmen die Sub-Sub-Unternehmen ein Sub-Sub-Sub-Unternehmen kommen lasse – dann geht es gerne um Glasfaserausbau. Egal in welchem Ort im Landkreis derlei Arbeiten stattfinden – es ist immer die gleiche Leier. Vor Ort ist keiner mehr, der ansatzweise Deutsch spricht. Es lässt sich nichts nichts regeln, nichts klären.
In vielen Stadt- und Gemeinderäten wird das gleiche Klagelied gesungen. Aktuell wohnt die geballte Ladung Frust in Kleinlangheim. Die Bahnhofstraße wird nicht fertig. Dazu die schwierige Kommunikation. Wie es aussieht, haben wir nicht nur zu viele Sub-Sub-Unternehmen, sondern auch zu viele Sub-Sub-Sub-Politiker, die das Sub-Sub-Sub-Problem längst hätten lösen müssen.
Nur Telefon-Warteschleifen sind noch ärgerlicher als Sub-Unternehmen
Es gibt nur eine Sache, die ärgerlicher ist als Sub-Sub-Sub-Unternehmen. Genau: Telefon-Warteschleifen. Davon ausdrücklich ausgenommen ist das Callcenter von Callheinz, dem neuen On-Demand-Mobilitätsservice des Landkreises. Beim Callheinz-Callcenter-Calling sei alles bestens, wurde diese Woche im ÖPNV-Ausschuss des Landkreises festgestellt. Für die Post-Hotline gilt das leider so nicht. Zu der abenteuerlichen Begegnung kam es, weil eine Paketstation ein Paket nicht rausrücken wollte. "Nicht vorhanden", hieß es da, obwohl eine Abholkarte im Briefkasten gelegen hatte.
Also los. Die ersten zehn Minuten vergehen mit den Dauer-Hinweis "Wir verbinden Sie schnellstmöglich!" Ab Minute 10:58 folgt: "In wenigen Augenblicken sind wir für Sie da!" Ab Minute 12:12 meldet sich erstmals warnend mein Geduldsfaden. Der Zeit- und Nervenklau nimmt Fahrt auf: "Wir sind gleich für Sie da!" Von "schnellstmöglich" über "Augenblick" zu "gleich" – ob es doch vorangeht? Dann, ab Minute 18: "Der nächste freie Kundenberater ist bereits für Sie reserviert!" Hoffnung.
Endlich – die Stimme des reservierten Kundenberaters!
Bei den Ansagen wechseln sich übrigens eine Frauen- und eine Männerstimme ab – alleine ist das nicht zu schaffen. In Minute 28:12 wird "ein Augenblick Geduld" eingefordert. Zeit, um ein alkoholisches Getränk zu holen – um feierlich auf die erste halbe Stunde anzustoßen. Kurz darauf das Wunder: die Stimme meines reservierten Kundenberaters.
Helfen, sagt er, könne er mir nicht. Sein Rat: Ich solle am nächsten Tag noch einmal mein Glück an der Paketstation versuchen. Dann legt er auf, und bevor ich los kann, um mir ein zweites alkoholisches Getränk zu holen, will eine mechanische Stimme wissen, wie ich das Gespräch bewerte. Wie wohl? Sub-sub-sub-optimal!