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Kitzingen
Weichhans Wochenrückblick: Ein Raser und das Beinahe-Ende eines Redakteurs
Satire am Samstag: 49 Vorschläge für 394 Radarfallen in Kitzingen. Die Auswirkungen der Senf-Krise. Und wir eröffnen eine Tauschbörse, um an Öl zu gelangen.
Weichhans Wochenrückblick: Ein Raser und das Beinahe-Ende eines Redakteurs
Foto: MP, Angie Wolf, Montage: Biscan
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:04 Uhr

Jetzt also auch der Senf. Ausverkauft. Geplünderte Bestände.Das hat Auswirkungen bis hin zu dieser Kolumne: Wie soll man ohne Senf überall seinen Senf dazugeben? Reichlich vorhanden scheinen aber noch Radarfallen, der jährliche Blitzmarathon fand am Donnerstag jedenfalls wie geplant statt. Was zu begrüßen ist, weil gesittetes Fahren gerade schwer aus der Mode gekommen scheint.

Weil das so ist, griff die Stadt Kitzingen den dringenden Wunsch vieler Bürger auf, ab sofort beim Blitzen mitzumischen. Kaum war der Bericht darüber am Mittwoch erschienen, wäre der Autor der Geschichte fast einem Raser anheim gefallen. Es war nachmittags und es war auf dem Heimweg. In der Kapuzinerstraße donnert mal wieder ein Auto die Steigung hinauf und rast auf den Zebrastreifen in Höhe der BRK-Kindergrippe zu. Ich sag mal so: Das linke Raser-Vorderlicht und mein Schienbein kennen sich jetzt ganz gut.

Das ist einerseits ungeheuerlich. Andererseits muss man ja heutzutage froh sein, wenn einen der Irrwisch am Steuer nicht auch noch beschimpft oder den Mittelfinger einsetzt. Oder verhaut. So nach dem Motto: Wer erlaubt es sich, meinen Weg zu kreuzen!

Also, liebe Stadt: blitzt drauflos. Stellt meinetwegen 394 Radarfallen auf. Am besten in der Kapuzinergasse anfangen. 49 weitere Vorschläge folgen umgehend. Und noch was: Wenn sich beim Blitzmarathon die Polizei immer freut, dass viele so vernünftig fahren, geht das völlig an der Realität vorbei. Da die Standorte vorher angekündigt werden, ist es nicht allzu überraschend, dass einem kaum jemand ins Netz geht.

Die Frage ist doch: Warum wird gerast? Will der Mensch die Corona-Zeit aufholen? Oder ist es der Frust, weil man a) vergangenes Jahr um diese Zeit wegen Corona keine zehn Kilometer weit fahren durften und b) heute wegen der Benzinpreise keine zehn Kilometer weit kommt? Womöglich haben es viele auch so eilig, weil uns am Wochenende wieder frech  eine Stunde geklaut wird.

Die Lösung könnte eine Tauschbörse sein: Tausche eine Stunde gegen zwei Gläser Senf. Und wie viel Senf sind wohl drei Rollen Klopapier wert? Kleiner Tipp unter Freunden: Eier könnten auch bald Mangelware sein. Holt Euch also noch schnell eine Packung Eier von freilaufenden Bauern, die eine Senf-Allergie haben. Das geht dann runter wie Öl – wenn es welches gäbe.

 
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